Ich hab's ja an anderer Stelle schon erwähnt: neben dem P-Wort ist das Thema BMW hier offensichtlich das beliebteste Diskussionsthema. (Fast) jeder weiss negatives zu berichten und immer wieder lecken wir uns unsere Wunden, wenn im x-ten Test eine der weiss-blauen Maschinen mal wieder besser abgeschnittet hat als unsere Pan. Völlig unverdient natürlich.
Warum eigentlich?
Sollte man es nicht vielmehr gut finden, dass ein heimischer Motorradhersteller es schafft, gegen die japanische Konkurrenz zu bestehen und so Arbeitsplätze im eigenen Land sichert? OK, ich will hier nicht den Moralapostel spielen, Mopped fahren hat in meinen Augen eh nix mit Rationalität zu tun sondern mehr mit Emotionen.
Und ich glaub, genau da trifft es uns im Unterbewussten: wir lieben unsere Pan, halten ihr eisern die Treue - aber als Tourenfahrer (und in diesem Segment sind wir doch alle irgendwie einzuordnen) sind wir doch von der Marke unseres Vertrauens jämmerlich allein gelassen. 12 Jahre lang die ST, danach die STX. Punkt. Take it or leave it. Auswahl an Modellen? Eigentlich nix, naja ..., aber wer will schon wirklich Varadero fahren?
Anders bei BMW, die haben das Segment "Tourer" voll besetzt, da stellt sich nicht die Frage ob, sondern welches Modell passt besser zu mir. Da gibt's jedes Jahr was Neues (auch wenn's nur Verschlimmbesserungen sind), aber Thomas hat schon recht: DAS ist Marketing! Guckt euch mal den Prospekt an, der im letzten TF (und bestimmt auch woanders) bei lag. Die greifen jetzt sogar den sportlichen Sektor an. Cool gemacht, nix mehr mit Image Nordkapfahrer.
Gut, die kämpfen teilweise mit Qualitätsproblemen, kommen öfter in die Werkstatt, aber da haben sie wenigstens die Gelegenheit, sich gleich die neuesten Modelle anzuschauen. Wir dagegen fühlen uns von soviel Übermacht bedroht und legen unseren Finger genussvoll in jede offene Wunde.
Irgendwie drängt sich mir der Vergleich mit dem kleinen gallischen Dorf auf: der ganze Tourensektor ist besetzt von den Beemern. Ganz? Nein, eine kleine Gemeinschaft von PANnern wehrt sich erfolgreich. Und wenn ihnen bei ihren STreifzügen mal ein Beemer unterkommt, dann gibt's fette Beute.
Möge uns der Zaubertrank nie ausgehen !