Inspektion / Wartung im Urlaub - rechnet sich das?

  • Welcher Auftrag wurde konkret erteilt?


    Hättest du uns den Auftrag erteilt das Rad aus- und einzubauen und den Reifen zu erneuern, hättest du genau die gleiche Leistung von uns bekommen. Denn mehr kann man für die üblichen 10-20€ für den Radaus-/einbau zzgl. Reifenmontage nicht erwarten.

    ...

    Das ist jetzt ähnlich wie die Frage, bei der Reparatur zusehen zu dürfen. Es gab mal eine Werbung vom McDoof - Bestellen ohne Gegenfrage

    Es fehlt an der Kommunikation. Wenn beim Reifenwechsel eine gerissene Bremsscheibe gesichtet worden wäre, hätte der Mech bestimmt darauf hingewiesen und die Erlaubnis eingeholt. Warum nicht auch bei einer ungeschmierten Endantriebsverzahnung ...? Das fällt jetzt mal im zu erwartenden Folgeschaden nicht eben unter Pillepalle. Jeder ist heute überall telefonisch erreichbar und da sollte so etwas gehen.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • Ich bin weder beim fHH noch in einer sonstigen Werkstatt bei der Auftragserteilung für einen Reifenwechsel jemals gefragt worden, ob irgendetwas mitgeschmiert werden soll. Ich bin klassischer Laie. Ich gehe einfach davon aus, dass bei der Auftragserteilung das Notwendige gemacht wird und -"natürlich" - zu meinen Gunsten Synergieeffekte genutzt werden. So wurden beim Werkstatt - TüV fast abgefahrene Bremsbeläge festgestellt. Die haben die einfach erneuert, ohne mich zu fragen. Der Werkstattinhaber ist allerdings ein guter Bekannter, sonst würde ich das ohne Rückfrage auch monieren. Aber der Aufwand für mich, deshalb zweimal das Moped in die Werkstatt zu fahren inklusive Hol - und Bringdienst durch einen greifbaren Familienangehörigen steht in keinem Verhältnis.

    Die Auftragserteilung ist in meinem Fall auch eher unkonventionell und und beschränkt sich auf "mach mal". Ich hab da wegen der persönlichen Nähe mehr Vertrauen.

    Aber selbst wenn ich keins hätte, kann ich nix kontrollieren und wüßte im Zweifel noch nicht einmal, welchen Auftrag ich erteilen sollte.-%-

  • Wenn beim Reifenwechsel eine gerissene Bremsscheibe gesichtet worden wäre, hätte der Mech bestimmt darauf hingewiesen und die Erlaubnis eingeholt. Warum nicht auch bei einer ungeschmierten Endantriebsverzahnung ...?

    Für das Schmieren einer Verzahnung die Erlaubnis des Kunden einholen?

  • ... wenn nur Margarine reicht ist der finanzielle Aufwand vernachläsiigbar aber bei Spezialfetten doch schon ein Kostenpunkt. Wenn ich ein wortgewandter Mech bin, kann ich das auch im Nachhinein als unbedingt nötig und unabdingbar kommunizieren. Allerdings gibt es auch Teutonen, die solch eine Aufmerksamkeit nich unbedingt gutheißen. Die Nörgeltruppe eben ...;-)

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
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    Weg mit dem Ziel!

  • Ich kapiere nicht, welches Verhalten Du hier empfiehlst. Es klingt so, als würdest Du beim Zusammenbau Fett nur dann anbringen, wenn das mit dem Kunden besprochen wurde. Oder?

  • Mir geht es hier wie Couvrex: Wenn ich mir einige der Postings anschaue, dann fühl ich mich bestätigt in meiner Ansicht, dass ich einen Mechaniker erst kennenlernen sollte, bevor ich ihn unbeobachtet an meinem Motorrad schrauben lasse. Es sollte eigentlich für jeden von euch nachvollziehbar sein, dass ich es zum Beispiel vermeiden will, mit einer trockenen Kardanverzahnung rumzufahren. Ich weiß, wo das hinführt - ich hatte deswegen schon einen Kardanschaden (an der XS).

    Wenn jemand die Kardanverzahnung beim Reifenwechsel trocken lässt, dann ist das niemand, den ich unbeobachtet an meinem Motorrad schrauben lassen kann.

  • Dann musst Du natürlich nicht nur die Zeit haben, sondern auch wissen, worauf es ankommt. Und entsprechend intervenieren.

    Wenn ich mein Moped abgebe, heißt das ja nicht automatisch, dass es direkt verarztet wird, ich müßte unbestimmt lange warten, um zusahen/intervenieren zu können.

    Und das klappt in Deiner Werkstatt alles so nahtlos?

  • Hallo,

    "meine" Werkstatt gibt es nicht. Auch weil ich viel umgezogen bin im Lauf meiner Motorradkarriere. Vieles mach ich selber, mit anderem geh ich (wenn es was spezielles ist wie Lager oder Fahrwerk) zum jeweiligen Spezialisten. Und bei Manfred war ich wegen meiner Bremse ;-) Und mit dem Rest geh ich zur Werkstatt.

    Wie ich schon geschrieben hatte: Wenn man mit den Leuten verständnisvoll umgeht, dann reden sie auch gerne mit einem über die Aufgabenstellungen. Und daraus lern ich dann was. Auch über sie. ;-) Mein Fahrzeug nur "abgeben" - das tu ich nicht. Auch beim Auto nicht. Wir reden immer darüber, um was es geht und einigen uns auf eine Vorgehensweise. Das ist durchaus auch für die Werkstatt ein Vorteil, denn sie kann sich dadurch darauf verlassen, dass es später keine Missstimmung gibt. Eine gute Stimmung und ein gutes Miteinander ist natürlich ganz arg wichtig. Das klappt gut!

    Michael


    Ich glaube, ich sollte noch dazusagen, dass ich mehrere recht alte Fahrzeuge habe, bei denen ein einfaches "Abgeben in der Werkstatt" eh problematisch ist.

  • Ich kapiere nicht, welches Verhalten Du hier empfiehlst. Es klingt so, als würdest Du beim Zusammenbau Fett nur dann anbringen, wenn das mit dem Kunden besprochen wurde. Oder?

    Nein Michael, es geht doch um Abwägen. Kann ich eine Rep durchziehen und der Kunde ist damit im Nachhinein einverstanden, obwohl er nicht explizit darauf hingewiesen hat oder muss ich hinterher die LiquiMollySuper NG65 Plempe wieder mit dem Kärcher entfernrn weil Kunde nicht zahlen will, wegen fehlendem Auftrag. Deshalb schrieb ich ja, dass mit Margarine abgeschmiert (400g für 1.59€) keiner einen Aufriss anzetteln würde - oder fast keiner. Wird es aber teuer, dann eben Rücksprache. Nicht für jeden Blödsinn sondern ausgewogen. Manfred schreibt immer, du bekommst was du bestellst. Der Mech wird seine Kundschaft schon einzuschätzen wissen und sich entsprechend verhalten.

    Mein Mech bekommt auch einen Auftrag von mir mit dem Hinweis, wenn dir sonst noch etwas auffällt mach fertig. Ab ca. 100€ ruft er kurz zurück und holt sich das Einverständnis. Das Leben kann auch unkompliziert.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
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    Weg mit dem Ziel!

  • Mein Mech bekommt auch einen Auftrag von mir mit dem Hinweis, wenn dir sonst noch etwas auffällt mach fertig. Ab ca. 100€ ruft er kurz zurück und holt sich das Einverständnis. Das Leben kann auch unkompliziert.

    Wenn ich meinem Kunden vorher im Gespräch noch darauf hinweise was man sinnvollerweise bei dem Radaus- und einbau alles tun sollte und der Kunde erteilt mir einen wertmäßig limitierten Auftrag der es erlaubt auch eine zusätzliche Kleinigkeit zu richten, dann sind doch alle Parteien zufrieden. Das gemeinsame Gespräch ist dann auch ein Vorschuss ins Vertrauen, dass dann erfüllt werden muss. Beide Seiten sind zufrieden und können auch weiterhin zusammenarbeiten.


    Löti

    Zu jedem Repauftrag eines Motorrades gehört im Zuge der Auftragserteilung immer eine Überprüfung des Fahrzeuges auf offensichtliche Mängel die dem Kunden schon bei Auftragserteilung mitgeteilt werden und zu denen dokumentiert wird ob der Mangel behoben werden soll oder nicht. Wenn ein Mangel offensichtlich ist der die Verkehrssicherheit eines Fahrzeuges konkret (also nicht abstrakt) in Frage stellt ist es Sache des zuständigen Betriebsinhabers weitergehende Maßnahmen zu veranlassen. Machen darf er nichts wenn kein Auftrag erteilt wird. Er kann aber zuständiges Kontrollpersonal über die festgestellten Mängel informieren die ggfs über weitergehende Schritte zu entscheiden haben. Das ganze ist dann analog in deinem ironischen Beispiel der zuständige Gasversorger. Deswegen ist dein Beispiel nicht sonderlich nachdenkenswert. Sollte tatsächlich jemand so handeln wie von dir beschrieben wird er die Verantwortung dazu übernehmen müssen. Dein Beispiel passt aber nun ganz und gar nicht zu dem Beispiel des Auftrages Radaus- und einbau.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • In Nürnberg habe ich bei meiner ST 1300 den Wilbers-Nivomat einbauen lassen. Auch die Federn vorne wurden getauscht. Soweit alles gut. Auf der Heimfahrt 440 Km kein Problem. Die erste Ausfahrt danach nach ca. 150 Km hatte ich das Gefühl, dass das ABS defekt ist. Ich bin noch schleichend nach Hause gefahren. Anderntags zu meinem Freundlichen. Nach 5 Minuten war der Schaden klar. Bei der rechten Bremszange waren die Schrauben lose und die untere Schraube hatte schon das Weite gesucht. Die obere war noch ca. 2 Umdrehungen drin. Zusehen durfte ich auch nicht. Er bot mir ein Ersatzmotorrad an, um Nürnberg zu besichtigen.


    MM Kann ich leider nicht mehr EMPFEHLEN.


    Gruss Kurt
    🇨🇭



    1. ST 1300 Jg 2006, 124'500 Km am 10. Juni 2021 nach Unfall Totalschaden

    2. ST 1300 Jg 2009 seit Oktober 2021



  • Über die menschliche Seite ("wir machen Fehler wenn wir arbeiten") kann man vielfältig berichten und wenn man aus Fehlern gelernt hat ist wenigstens etwas positives dabei. Allerdings ist diese menschliche Seite nicht wirklich das Thema. Über die Gründe des persönlichen "Versagens" und des versagens der Kontrollmechanismen kann man nur spekulieren....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.