Liebe Pan-Fahrer/-innen,
ich wollte meine neue STX bei meiner alten Versicherungsgesellschaft, der HUK, versichern.
Leider kann man mir vorerst nur den Haftpflichtschutz gewären!!!
Für die Teilkasko ( mit 150 € SB ) musste ich erst ein paar Fragen beantworten. Eine Entscheidung wird nach der Beantwortung getroffen!!!
Ich möchte euch die Fragen und meine Antworten nicht vorenthalten:
Sehr geehrte Damen und Herren,
in ihrem Schreiben vom 23.07.2003 baten sie mich um Beantwortung einiger Fragen.
Ich möchte dieser Aufforderung gerne nachkommen.
-Werden mit dem Fahrzeug Auslandfahrten unternommen?
Wenn ja, wohin?
Laut Herstellerbeschreibung handelt es sich bei dem von mir gekauften Motorrad
um eine sog. Tourenmaschine. Durch diesen Umstand ergibt es sich fast von alleine,
dass man der Herstellerbeschreibung folge leistet und mit dem Motorrad Touren unternimmt.
Da mit diesem Motorrad auch längere Fahrten durchaus möglich sind, kann man annehmen,
dass sich damit auch Fahrten in das sog. Ausland durchführen lassen.
Doch hier stellt sich für mich die Frage, was verstehen sie unter Ausland?
Wir sind mittlerweile europaweit zusammengewachsen. Sind dann unsere europäischen Partner-
länder für uns Ausland?
Falls unsere europäischen Nachbarländer für sie als Ausland zu sehen sind, so kann ich nur
sagen, dass es mich brennend interessiert, diese Länder zu bereisen. Nicht heute, nicht
morgen, aber vielleicht bald. In welche Länder ich reisen werde, möchte ich an dieser
Stelle noch nicht beantworten, da ich mich Aufgrund fehlender Reisepläne für die Zukunft
hier vielleicht nicht wahrheitsgemäß äußern würde.
Was würde passieren, wenn ich ihnen hier und heute mitteile, dass ich gerne nach
Italien fahren würde, es aber dann doch nicht tue, sondern vielleicht doch statt dessen
lieber nach Frankreich fahre?
Oder sollte ich besser alle Länder benennen, die mich interessieren?
Was aber, wenn ich dann doch lieber in Deutschland bleiben möchte, weil ich mich hier
sicherer fühle?
Hätte das nicht nachteilige Konsequenzen, in Bertacht auf die von mir gewünschte
Teilkaskoversicherung?
Mache ich mich durch meine Aussagen vielleicht sogar strafbar?
Würde eine solche, wenn auch nicht beabsichtigte Falschauskunft, nicht ihr
Vertrauensverhältnis in mich als Versicherungsnehmer nachhaltig stören?
-Wo stellen sie ihr Fahrzeug in der Regel ab ( z.B. Garage, Stellplatz usw. )?
Das von mir erworbene Motorrad würde genauso wie mein vorheriges Motorrad seinen Platz
auf unserem Privatparkplatz bekommen, wo es sich sicherlich neben anderen Motorrädern
und unserem Auto wohlfühlen wird.
Der von mir angemietete Parkplatz ist groß genug, dass dort zwei Motorräder und ein
Auto Platz finden. Lediglich die Bewegungsfreiheit der dort abgestellten Motorräder
ist etwas eingeschränkt, so dass sie ohne "Beiseitefahren" des Autos und ohne geübte
Hand eigentlich nicht wegbewegt werden können.
Ob dieses Abstellen als artgerecht angesehen werden kann, konnte mir bislang niemand
sagen. Auch die von mir abgestellten Fahrzeuge haben sich über Platzmangel bislang
noch nicht beschwert.
Mit Einbruch der kälteren Jahreszeit werden die Motorräder von uns sorgsam mit
extra dafür angefertigten sog. "Abdeckplanen" abgedeckt. Diese Planen sind absolut
blickdicht, so dass die Maschinen vor voyageuristischen Blicken weitgehend geschützt
sind. Letztendlich ausschließen kann man es aber nicht, dass mal ein Fremder die Plane
lupft. Aber da in der Vergangenheit, das sind nun immerhin schon 11 Jahre in denen ich
in dieser Wohngegend Erfahrungen sammeln konnte, mir keinerlei Vorkommnisse in dieser
Richtung bekannt geworden sind, schätze ich unsere Wohngegend als eine ruhige und
einigermaßen sichere Gegend ein. Was natürlich nicht heißen soll, dass dies morgen schon
vorbei sein kann. Aber wer weiß das schon?
Aber vielleicht liegen ihnen ja Statistiken vor die aufzeigen, nach wie viel Jahren sich
eine friedliche Wohngegend in ein hochkriminelles Viertel mit Diebstahl und Mord wandeln
kann?
Diese Ausführung beschreibt die Abstellsituation in häuslicher Nähe.
Sollte ich mich auf meiner Dienststelle befinden, so ergeben sich ganz andere
Umstände. Ich pflege dort mein Motorrad auf dem durch Zugangskontollen abgesicherten
Areal meiner Dienststelle in einer Art Großgarage abzustellen.
Manchmal nutze ich mein Motorrad auch um zum Einkaufen zu fahren. Da uns Motorradfahrern,
gerade in Großstädten, die Einfahrt zu überwachten Parkhäusern verwehrt bleibt, komme ich
schon mal in die Verlegenheit mein Motorrad auf einem Bürgersteig, der breit genug sein
muss, abzustellen. Ich achte aber hier darauf, dass sich der Stellplatz immer in einer
belebten Gegend befindet, obwohl dies auch kein ausreichender Schutz vor Langfingern ist.
Ansonsten stelle ich unterwegs mein Motorrad auf Parkplätzen ab, die unter Umständen sogar
für Motorräder vorgesehen sind.
-Wer fährt das Fahrzeug und wie alt sind diese Personen?
Ich selbst fahre das Fahrzeug vorwiegend. Und ich bin derzeit 38 Jahre alt.
Dann gibt es noch meine Lebensgefährtin. Sie ist 30 Jahre jung.
Doch was bedeutet vorwiegend? Kann man das in Prozentzahlen ausdrücken?
Meine Lebensgefährtin hat ihr eigenes Motorrad, was übrigens auch bei ihrer Gesellschaft
versichert ist.
Meistens fährt sie ihr eigenes Motorrad, doch manchmal überkommt es uns einfach und wir
tauschen die Motorräder für einen gewissen Zeitraum. So war das jedenfalls in der
Vergangenheit. Ich denke, so wird es auch zukünftig sein. Doch wie oft? Vielleicht gefällt
ihr ja mein neues Motorrad gar nicht, obwohl sie mir beim Kauf des Motorrades
versicherte, die Maschine wäre toll.
Wenn dem nicht so ist, dann wird sie sicherlich nicht mehr so oft einem Tausch zustimmen,
wie in der Vergangenheit, was ich persönlich sehr schade finden würde, da sie eine sehr
gute Motorradfahrerin ist. Sie sollten sie mal sehen.
Aber was sagt schon das Alter eines Motorradfahrers aus? Ist hier nicht viel wichtiger,
wie lange derjenige denn überhaupt den Führerschein hat? Oder aber wie ist die
Fahrweise des Versicherungsnehmers?
Dies würde sich vermutlich nur mittels eines Gutachters feststellen lassen können, der den
Versicherungsnehmer über einen längeren Zeitraum, möglichst noch ohne dessen Wissen,
beobachtet.
Schade finde ich es auch, dass sie keinerlei Interesse zeigen ob der Versicherungsnehmer ein Sicherheitstraining absolviert hat?
Im Zusammenhang mit ihrer Frage nach dem Alter würde mich in meinem Fall interessieren, ob ich bzw. wir einer bestimmten Risikogruppe angehören? Vielleicht sind wir ja in einem Alter, in dem wir nicht mehr oder noch nicht versicherungswürdig sind. Das wäre natürlich sehr fatal. Wenn sie mich nun als Versicherungsnehmer akzeptieren würden, obwohl die Statistik der Meinung ist, dass unsere Altersklasse und Art und Weise wie und wo wir unser Motorrad abstellen, ein zu hohes Risiko für die Versicherungswirtschaft ist, dann wäre dies
wahrlich ein fataler Fehler.
Vielleicht gelte ich ja nun auch noch als ausländerfeindlich und gar als rechtsradikal, weil ich mich bei der Frage nach den Auslandsfragen nicht festlegen kann?
Ein weiterer Punkt stimmt mich nachdenklich und betrübt mich zutiefst.
All die vergangenen Jahre, in denen ich ein unkomplizierter und "versicherungsfallfreier" Versicherungsnehmer ihrer Gesellschaft war, scheinen der Vergangenheit anzugehören.
So schnell vergisst man in unserer Gesellschaft.
Auch vermisse ich die Frage nach der passiven Sicherheit des von mir erworbenen Motorrades.
Nachdem ich ihnen mein tiefstes Inneres aufzeigen muss, kam nicht einmal eine Frage ihrerseits nach einer elektronischen Wegfahrsperre?
Sind sie vielleicht der Meinung, dass es so was gar nicht gibt?
Dann hat mich mein Motorradhändler und die Firma Honda betrogen!
Abschließend bedauere ich es zutiefst, dass ich das durch ihre Gesellschaft in mich gesetzte Vertrauen nachhaltig verletzt habe.
Nur so kann ich mir die Fragen, die sie an mich gerichtet haben, erklären.
Ich kann sie nur demütigst um Verzeihung bitten und sie förmlich anflehen, den von mir gewünschten Versicherungsschutz zu gewähren.
Von dem Ergebnis ihrer Entscheidung werde ich meinen Freunden, es sind derer zur Zeit rund achthundert an der Zahl, unserer Motorradvereinigung, die alle den selben Motorradtyp fahren wie ich es tue, unterrichten.
Ich bin der Meinung meine Motorradfreunde haben ein Recht darauf zu erfahren ob sie und ihre Motorräder versicherungswürdig sind oder nicht.
Abschließend bleibt mir noch anzumerken, dass es mir große Freude bereitete ihre Fragen zu beantworten und verbleibe in Hochspannung ihrer Entscheidung über meine Teilkaskoversicherungswürdigkeit
hochachtungsvoll
Michael Weingärtner
Über das Ergebnis werde ich euch unterrichten!!!
So long.
Michael#27