Mittwoch, 13. Februar 2008
Unfallrisiko und Hörschäden
Lärm im Motorradhelm
Die Unfallzahlen von Motorradfahrern sind unverändert hoch. Bei der Ursachenforschung werden daher jetzt auch Dinge untersucht, die auf den ersten Blick nebensächlich wirken - wie der Lärm, der durch den Helm an die Ohren eines Fahrers dringt.
Die Unfallzahlen der Zweiradfahrer waren auch 2007 wieder besorgniserregend: Nach Angaben des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz) in Essen starben im Jahr 2006 von Januar bis Juli 485 Menschen bei Unfällen mit motorisierten Zweirädern. Im gleichen Zeitraum 2007 waren es 538 - was einer Steigerung um 10,9 Prozent entspricht. Experten machen dafür unter anderen den milden Winter und damit die erhöhte Zahl von Motorradfahrten zu Jahresbeginn verantwortlich.
Fahrtwind und röhrende Motoren
Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach kommt aber zu dem Ergebnis, dass womöglich noch ganz andere Faktoren als Verkehrsdichte oder Wetter einen Einfluss haben könnten: zum Beispiel Kondition und Konzentration - in Verbindung mit der Frage, welchen Einfluss jene Geräusche haben, die den Motorradfahrer auf seinen Touren begleiten.
Diese Geräusche bewegen sich der Untersuchung zufolge auf einem Niveau, das nicht immer gesund ist. Das hat vor allem mit den Schutzhelmen und den Windgeräuschen zu tun. So verursacht mancher Helm bereits bei Tempo 80 einen gehörschädigenden Schalldruckpegel bis zu 93 Dezibel (db(A)). Zum Vergleich: 80 db(A) stehen für Staubsauger- oder auch Kinderlärm, im gewerblichen Bereich ist ab 85 db(A) ein Gehörschutz vorgeschrieben. Bei Tempo 120 zeigten die Messgeräte sogar Werte zwischen 86,8 und 105,4 dB(A). Dies sei mit dem Lärm einer Motorsäge in einem Meter Entfernung zu vergleichen.