Interessiert

  • Hallo zusammen,


    jetzt wo ich wieder eine ST habe, interessiert mich mehr und mehr ein Umbau zum Gespann, damit auch mein Kurzer mal mitfahren kann.
    Ich habe da mal 1, 2 oder mehrere Fragen:


    Gibt es für die ST eine Auspuffanlage, die nur links am Fahrzeug vorbeiläuft?
    Hat jemand Erfahrungen mit dem originalem Auspuff; tritt Abgase ins Boot ein?
    Hat jemand ein Bild von ner ST mit einem EML S1 Roadster Boot ( finde ich persönllich echt schön)?
    Wie wird ein Gespann Versicherungstechnisch eingestuft und geht das so ohne weiteres? Oder stellen sich die Versicherungen bei einem Gespann genauso an, wie bei einer Harley (weil es ja auch schon einen beachtliche Wert hat)?


    Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Fragen beantworten und bedanke mich im voraus.

  • Hi Dipransr,


    mit dem Thema Abgase im Beiwagen kann man Bände füllen! :mrgreen:
    An meine St1100 Hechard Gespann mit Squale Beiwagen habe ich mit dem Orginal Auspuff keine Probleme, ob mit oder ohne Topcase. Mir wurde aber von anderen Fahrern mit gleichen Gespann von Abgasen im Beiwagen und Änderung auf linksseitigen Auslass berichtet! Das bedeutet, dass sogar bei (fast) Baugleichen Gespannen die Luftströmung unterschiedlich sind. Die Luftstömung hängt von vielen Faktoren ab. Natürlich von der Form von Motorrad und Beiwagen aber auch z.B. der Anbauteile (Windabweiser, größe der Scheibe, Topcase) oder Windverdrängung des Fahres etc.
    Will für dich heissen, learning by doing!
    Da mir kein St1100 Gespann mit dem Beiwagen deiner Wahl bekannt ist und die Vergleichbarkeit auch nicht unbeding gegeben ist (s.o.), musst du erst mal den Beiwagen anbauen, um dann eine CO-Messung im Beiwagen durzuführen.
    Aktuell habe ich von Gespanne Stahmer in Schleswig Holsten ein Angebot für eine Umbausatz mit EML GT2001 für rund 11000€ vorliegen!!


    Da ein Umbau einer St 1100 zum Gespann alleine Maschinenseitig (Räder, Gabel mit Federn,verstärkte Hinterradfederung, Modifizierung Bremse und maschinenseitigen Anschlüssen) je nach Anbieter ca. 5000€ plus Beiwagen kostet, würde ich mich lieber nach einem gebrauchten Gespann umsehen!
    Vorteil: man kann das Gespann, bevor man viel Geld ausgibt Testen, ob es einem in der Form, Funktion und Fahrverhalten überhaupt zusagt.
    In der letzten Ausgabe (Nr.107 Rückseite) von Motorgespanne werden 5x ST1100 mit Beiwagen gebraucht vom Händler Motoport Hengelo in Holland ab 10990€ angeboten. Schau mal rein vielleich ist da was für dich dabei!!


    Meine Söhne sind mittlerweile 19 und 16 Jahren und fahren beide seit dem 3-4 Lebensmonat im Gespann auf kleine und und großen Touren mit. Wenn man sich beim Gespannfahren auf die Bedürfnisse der Kinder einstellt ist das Gespannfahren eine tolle Sache für die ganze Familie (Papa Autofahren doof, lieber Moto fahren)!!! GOO


    Gruß Uli

    :-feu ob Nah oder Fern, mit meiner Pan fahre ich immer gern! :-feu

  • Hi Diprans,


    scheint so, dass Du noch keine Erfahrung mit Gespannen hast - oder?
    Dann würde ich - ganz ernsthaft - eher dazu raten erstmal etwas gebrauchtes, billiges zu kaufen um zu sehen, ob Du überhaupt damit zu recht kommst.


    Hast Du aber schon Erfahrung und bist echt sicher, dass ein Gespann in Frage kommt (sprich: ist der Gespannbazzillus schon aktiv...), dann rann an den Speck!


    Allerdings hat Uli recht: ein Gespann-Neuaufbau ist recht kostspielig. Das Umsehen nach einem gebrauchten Gespann (und die Pan hat auch im Gespann eine lange Lebensdauer) lohnt meist mehr.


    Auch bei den Abgasen hat Uli recht - das kann man pauschal nicht sagen. Bei unserem Panda-Gespann kennen wir keine Probleme, beim VX-Condor-Gespann auch nicht, solange das Verdeck hinten oben bleibt. Die Umrüstung auf linksseitig muss nicht unbedingt Vorteile bringen, es gab auch schon mal den Fall, dass gerade dadurch Abgase ins Boot kamen - die Strömungsverhältnisse am Gespann sind schlicht undurchschaubar! Also erstmal Abgasmessung machen lassen (kann jeder Schornsteinfegermeister)


    Der Roadster ist sicher ein schönes Boot - an eine Pan würde ich persönlich den aber nicht hängen (ist aber natürlich Geschmakssache). Auch ist er nicht so groß, wenn man Mama mit Kind daneben (im Kindersitz) setzen will (für den Anfang durchaus empfehlenswert) braucht man mindestens 80 cm Sitzbreite - das bietet der Roadster nicht. Kommt narürlich auch immer darauf an was man alles so damit fahren will. Mit drei Personen im Campingurlaub wären wir mit einem kleineren Boot als unserem Panda echt aufgeschmissen.....


    Versicherung: Hier gibt es dramatische Unterschiede.
    Haftpflicht sollte erstmal überall die gleiche sein wie Solo - ist ja nach wie vor ein Motorrad und an der Leistung ändert sich auch nichts.
    Aber je nach Unternehmen wird die Kasko mal generell nach Wert berechnet (womit das Gespann erheblich teurer wird), oder es gibt Sonderregelungen für "Anbauteile" unter die auch ein Boot fällt, oder aber die Kasko wird nach dem normalen Motorradtarif berechnet. Hier bleibt Dir also nix, als bei der Versicherung(en) Deines geringsten Misstrauens nachzufragen.


    Noch Fragen?

  • Hallo zusammen,


    vielen DAnk für die schnellen Antworten und das Angebot per PN.
    @Andi,
    du hast recht. Ich habe keine Erfahrung mit einem Gespann. Ich möchte nächstes Jahr auch erst einen Kurs von ProSideCar mitmachen. Er ist zwar etwas teurer, aber nach allem was ich bis jetzt gelesen habe, sein Geld wert.
    Ich wollte mich vorab nur etwas erkundigen.

  • Hi Diprans,


    ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Wenn der Bazillus da ist ein fertiges Gespann kaufen. Wenn selbst keine ausreichende Fahrpraxis besteht, jemanden mitnehmen der das Dreirad etwas testet und bei Bedarf auch nach Hause fahren kann.

    Gruß
    Oldie1200
    .......................................................................
    leben und leben lassen;)

  • Zitat

    Original von diprans


    Ich habe keine Erfahrung mit einem Gespann. Ich möchte nächstes Jahr auch erst einen Kurs von ProSideCar mitmachen. Er ist zwar etwas teurer, aber nach allem was ich bis jetzt gelesen habe, sein Geld wert.
    Ich wollte mich vorab nur etwas erkundigen.


    Hi Diprans,
    so habe ich das auch gemacht, erst den Lehrgang und dann geschaut wo die Kohle her kommt für das Gespann meine wahl zu kaufen! Ist ne menge Geld die mann da ausgeben kann!
    Zum Thema Lehrgang: der BVDM ( Bundaverband der Motorradfahrer) bietet noch einen Kurs für Anfänger im September an :guck:http://www.bvdm.de/index.php?id=67


    Aber noch mal als WARNUNG nach dem Kurs hast du keine ruhige Minute mehr bis das Gespann in der Garage steht!!


    Gruß Uli

    :-feu ob Nah oder Fern, mit meiner Pan fahre ich immer gern! :-feu

  • Zitat

    Original von diprans
    du hast recht. Ich habe keine Erfahrung mit einem Gespann. Ich möchte nächstes Jahr auch erst einen Kurs von ProSideCar mitmachen.


    Das ist schon mal eine gute Grundeinstellung. Es macht auch nichts evtl. noch einen anderen Lehrgang von einem anderen Anbieter (BVDM) zu besuchen. Meist sind die zur Verfügung gestellten Gespanne andere - und nirgends gibt es eine solche Vielfalt wie in der Gespannwelt!


    Folgendes kannst Du darüberhinaus im Vorfeld machen:
    Bei http://www.motorrad-gespanne.de/ den aktuellen Gespann-Katalog bestellen. Dann hast Du schon mal die bestmöglichste Übersicht über die möglichen Boote.
    Ebenfalls dort die Zeitschrift bestellen - mit dem größten mir bekannten Anzeigenmarkt für Gespanne - oder bei den üblichen Verdächtigen nach Gespannen scannen. Vielleicht findest Du ja schon was.
    Ebenfalls dort findest Du die Links zu den Gespannschraubern. Einfach mal nachgehen. Manche bieten auch Gebrauchte an, fast überall sind Anregungen zu finden und praktisch alle sind gern zu einem Gespräch bereit. Schau doch einfach mal wer in Deiner Nähe ist (wo kommst Du eigentlich her - vielleicht ist ja einer von den Gespannfahrern hier in Deiner Nähe?)


    Aber Vorsicht: wenn Dich der Bazillus einmal gepackt hat, wird das alles die Anzahl Deiner schlaflosen Nächte erhöhen - bis das Gespann vor der Tür steht... :mrgreen:


    Ansonsten: frag ruhig weiter, das eine oder andere werden wir hier schon beantworten können ;-)

  • Hallo nochmal,


    Andy,
    ich komme aus Mainz-Kastel. Hier in der Nähe waren Falk Hartmann, bei dem ich mal vorbeigeschaut habe, der mir aber etwas gestresst schien und nicht so die Zeit für mich hatte.
    Horst Hartmann HGT ist auch nicht weit entfernt, fällt aber wegen seinen Preisen nicht so in meine Richtung. Ich weiß, dass er der Bill Gates des Gespannbaus ist.


    Den Gespann Katalog habe ich schon auf meinem Tisch liegen und die Zeitschrift schon länger abonniert.


    Eine weitere wichtige Frage ist, wo bekommt man einen Helm für einen 4 jährigen Kopf her. Ein Fahrradhelm ist vom Gewicht her OK, aber ist der denn auch erlaubt. Außerdem haben alle Fahrradhelme, die ich bis jetzt gesehen habe, anm Hinterkopf eine Wulst. Das bedeutet, dass das Kind im Boot immer nach vorne gebeugt ist. Auch nicht so die Lösung.

  • Hi Diprans,


    uns waren die Motorradhelme oder Fahrradhelme für Kinder viel zu schwer und zu klobig, wie du auch schreibst! Die Wirbelsäule und vor allen die Halsmuskulatur ist bei kleinen Kindern noch nicht sehr ausgebildet. Deswegen haben wir unsere jungen Sprosse die erste Zeit im Beiwagen im Kindersitz angeschnallt ohne Helm mitgenommen. Mir war das Risiko mir dem schweren Helm angeschmallt im Beiwagen viel zu groß. Bei eimen kleinen Auffahrunfall denke ich hätte der Helm aus oben genannten Gründen ehr negative Auswirkungen gehabt. Der Helm schützt ja Hauptsächlich den Kopf vor hartem Aufprall (aus dem Beiwagen fliegen) aber da die Kinden fest im Beiwagen sitzen sah ich darin nicht die größte Gefahr. Später dann als die Kinder selber gut sitzen konnten habe ich eine Helm aus der Skifahrerabteilung oder Kletterhelm gefunden die sind leichter und nicht so klobig!
    Die Jungs im lustigen Outfit hatten für diese Argumentation auch verständnis!


    Ich wollte auch noch mal auf das Thema Beiwagen kommen. Was für mich wichtig war, wie auch Andy schreibt, dass neben dem Kind Platz war für einen Erwachsenen. Auch wenn die Kinder mit Begesiterung mitfahren ist es doch auf Dauer lästig ständig anzuhaten und den runtergefallen Teddy wieder aufzuheben oder was sich die Kleinen sonst noch so alles einfallen lassen. Ein weiterer Punkt ist, dass es im Beiwagen nicht zieht, das kann den Kindern sehr schnell die Lust am Mitfahren nehmen. Also auf der Probefahrt auch mal selbst im Beiwagen mitfahren, auch wegen der Lautstärke, denn Manche Beiwagen wirken wie ein Resonanzboden. Diese Verstärken noch die Motoren- bzw. Fahrgeräusch!


    Gruß Uli

    :-feu ob Nah oder Fern, mit meiner Pan fahre ich immer gern! :-feu

  • Hi Diprans,


    ja, manchmal (und vor allem im Sommer) haben die Jungs in der Werkstatt ziemlichen Stress.... Mach mal telefonisch einen Termin - und schau Dich ruhig auch etwas weiter um.


    Helm: Also die Gesetzeslage ist eindeutig, jeder Mitfahrer braucht einen Helm und dies muss unbedingt ein Motorradhelm sein - soweit das Gesetz.
    Man kann aber - haben schon verschiedene gemacht - über das Regierungspräsidium und mit einer ärztlichen Bescheinigung eine Ausnahmegenehmigung erwirken - dann ist man die Helmpflicht los (meist verbunden mit der Auflage angeschnallt und bis zu einem bestimmten Alter)
    Einen Kopfschutz (Ledekappe, gepolzterte Mütze) sollte man trotzdem nutzen, und da möglichst etwas was *nur* zum Motorradfahren aufgesetzt wird - so gewöhnt man die Kinder an einen "Helm".


    Das größte Problem beim Helm ist allerdings nicht die Halsmuskulatur - die ist auch bei Kindern schon erstaunlich kräftig ausgeprägt. Das größte Problem sind die Schädelplatten, die erst nach dem 2. Lebensjahr richtig zusammenwachsen, weswegen wir davor gar keinen Helm genutzt haben (aber eine "Motorradkappe").
    Aber das ist ja bei Dir kein Thema mehr.


    Ab 2 Jahre hatten wir schon einen Kinder-Motorradhelm aufgesetzt. Wichtig: es war ein recht leichter Jethelm. Am Anfang noch zeitweise, aber ab etwa 3 ständig. Etwa zu der Zeit wir auch einen Unfall, bei dem das Vorderrad neben dem Motor stand - das angeschnallte Kind hatte trotz Motoradhelm gar keine Probleme - allerdings hatten wir auch einen Kindersitz mit Prallkissen - da konnte das Kind auch gut den Kopf zum schlafen drauf ablegen. Sowas halte ich auch prinzipiell für das Beste - Gurte behindern den Bewegungsdrang zu stark oder belasten im "Einsatzfall" doch recht punktuell den kleinen Körper.
    Von Ski- oder Fahrradhelmen halte ich persönlich nicht viel - dann lieber Ausnahmegenehmigung und gar keinen Helm.