Déjà vu - aus aktuellem Anlass

  • Zitat

    Original von stxWerner #829
    Sehr Vieles ist vergleichbar preiswerter geworden, und einige Dinge teurer. Aber im großen und ganzen ist das Leben schon kompfortabler geworden.


    Dazu haben sich auch die Ansprüche und somit das Konsumverhalten geändert...
    Heute muß man ja schon mit 12 alles haben und das gleich... :roll:


    Wenn ich da noch an meinen ersten TV oder meine erste Dose denke... ;-)
    TV war S/W für Leu vom Schrottplatz, der Typ 11 kam um 100,- rüber, 150,- für Bremsen und Halbachsimmering reingesteckt und los gings; und hochweiß warma damit, hurra wir haben ein Audo :lol:
    Und wir hatten für Sachen noch gespart, diese "Belohnungsverzögerung" ist heute ja gänzlich unbekannt...
    Dafür hatten wir uns dann aber auch was Anständiges zugelegt... 8-)


    OTOH muß man sich nun wieder einschränken, bei Lebensmittel "achte auf die Marke" und so spielts nimmer...
    Brennen zwar Sozialabgaben ohne Ende, beim Doc oder in der Apotheke darfst inzwischen aber zum zeiten Mal in den Sack greifen...
    Und ob ich noch ne Pension...??
    Treibstoff, Energie, Mieten, Sparbuchsteuer, Kreditsteuer... sie langen rundum schon fest zu...
    Alleine diese TV-Anmeldung kostet inzwischen gut das Doppelte...

  • Eindeutig nööööööööö!
    Eines der wenigen Dinge, die Früher besser waren, ist das Sozialverhalten untereinander. Wenn keiner was hat, hat auch keiner einen Grund zu Neiden, was IMHO ein ganz wichtiger Aspekt ist, sich zu distanzieren. Ebenso ist es heutzutage normal, die Oma in ein Heim abzugeben, denn wenn ich die gebrechliche Schachtel pflegen muss, hab ich ja keine Zeit, meine persönliche Selbstverwirklichung auszutoben... Ist die Oma dann im Heim, kann wieder voll an der Schüppe gestanden werden und mein Lebensstandard steigt. Ergo, neues Auto, öfters Urlaub (jetzt hab ich dafür auch wieder Zeit weil Oma versorgt) und der Nachbar gönnt dir den von ihm angemuteten Lottogewinn nicht sondern schnäbbelt dummes Zeug, wenn du nicht dabeistehst. (Neid)
    Es ist halt so, bei uns sozial strukturierter Spezies, dass wir in der Armut und Not enger zusammenrücken. Möge der Chef dafür Sorge tragen, dass dies nicht eintritt.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • Zitat

    Original von Pipus
    Eines der wenigen Dinge, die Früher besser waren, ist das Sozialverhalten untereinander. Wenn keiner was hat, hat auch keiner einen Grund zu Neiden, was IMHO ein ganz wichtiger Aspekt ist, sich zu distanzieren.


    Ganz genau, tipperte ja auch nix von wegen "besser", aber daß die Leutz eindeutig "anders" drauf waren...
    Und nicht vergessen daß man dem Öhmchen noch schnell die Kohle für Auto/Wohnung/etc... abluchst bevor man sie in's Heim stopft...


    Und ansonsten mehr Schein als sein...
    Da wird kredittechnisch bis auf's letzte Quentchen ausgereizt...
    Verdient da einer gar plötzlich 100,-/netto weniger platzt die Geschichte mit Kreide für's Eigenheim nebst Einrichtung und leasing für 1-2-3-4 Autos umgehend...

  • Wie wahr!


    Es war einmal ein kleines Dorf auf dessen Marktplatz eines Tages ein Fremder erschien und laut bekannt gab, dass er für jedes gefangene Eichhörnchen 10 Euro bezahlen würde.


    Die Leute aus dem Dorf wussten, dass es große Mengen an Eichhörnchen in ihren Wäldern gab und sie machten sich fleißig auf, die Tiere zu fangen und der Fremde kaufte tausende davon auf. Doch irgendwann gab es immer weniger Eichhörnchen und es wurde schwieriger welche zu fangen, so dass die Dorfbewohner wieder ihrer normalen Arbeit nachgingen.


    Da gab der Fremde bekannt, dass er ab sofort die Eichhörnchen für 20 Euro pro Stück kaufen würde und erneut zogen die Leute des Dorfes auf die Jagd nach den flinken Baumbewohnern.


    Bald gab es wirklich kaum noch Eichhörnchen und nach einer weiteren Erhöhung des Angebots durch den Fremden auf 25 Euro pro Stück, gab es gar keine mehr und die Menschen gingen zurück auf ihre Felder und zu ihren Bauernhöfen.


    Jetzt stellte sich der Fremde auf den Marktplatz und rief, dass er ab sofort 50 Euro pro Eichhörnchen zahlen würde. Aber, da er dringend in die Stadt müsse, werde sein Assistent in der Zwischenzeit die Geschäft für ihn übernehmen. Gesagt, getan.


    Doch als der Assistent am nächsten Tag auf dem Marktplatz die Dorfbewohner zusammenrief hatte er einen neuen Plan. Er hob die Plane von den Käfigen in denen alle Eichhörnchen gefangen waren und rief:


    "Ich verkaufe euch die Tiere für 30 Euro pro Stück."


    Ein wütendes Gemurmel ging durch die Menge.


    "Aber!!" rief der Helfer weiter.


    "Aber!!! Wenn mein Chef morgen aus der Stadt zurück kehrt, könnt ihr ihm die Tiere für 50 Euro pro Stück wieder verkaufen."


    Die Dorfbewohner rasten los, kratzten alles Geld zusammen, das sie finden konnten und kauften alle Eichhörnchen für ein paar Milliarden Euro zurück.


    Den Fremden oder dessen Assistenten hat danach niemand wieder gesehen; dafür aber jede Menge Eichhörnchen.


    Und jetzt geneigter Leser verstehen Sie, wie der Hilfsplan zur Rettung der Banken funktioniert.

  • Zitat

    Original von w.steinbauer
    Und jetzt geneigter Leser verstehen Sie, wie der Hilfsplan zur Rettung der Banken funktioniert.


    Najo Steini, IMHO taten die "vertrauensbildende Maßnahmen" der Reigerungen schon Not...
    Anno '29 kamen diese ja nicht, mit den bekannten Folgen...

  • Fakt ist, dass in der Tasche immer weniger Geld übrig bleibt. Ob das nun an den Lebensmittel liegt (nehmt nicht nur die Milch als Vergleich !) oder an Sonstigem - egal.


    Und nehmt bitte auch nicht die 60er Jahre. In meiner Lehre
    (1980) hatte ich ca. 400 DM brutto. Heute hat ein Azubi 400€ brutto (1. Lehrjahr). Haben sich die Preise seither nur verdoppelt ?


    Es kommt aber bereits vor dem Ausgeben weniger an: die Abgaben / Steuern
    haben sich im Vergleich zu dem Einkommen enorm gesteigert. Das sogenante
    Preis Leistungsverhältnis hat sich verändert.


    So z.B. die Krankenkassenbeiträge: mehr % bei weniger Leistung
    oder das Arbeitslosengeld: von 24 Monaten auf ... (6 ?)
    oder ...



    Ist Euch eigentlich aufgefallen, dass es nur noch wenige Lebensmittelkonzerne gibt, die den Markt beherschen ? Daher kommt es, das ob Lidl, Aldi oder Kaufland viele Produkte absolut den gleichen Preis haben.


    "Eins isch sischer: die Rente" hat Norbert Blüm gesagt. Ich sage "eins ist sicher: die Preise sind am Steigen. Überproportional."

  • Da steckt System dahinter. Versicherungen müssen die Prämien ihrer Versicherten gewinnbringend anlegen. Der Gesetzgeber schreibt vor, wie dies zu erfolgen hat. Z.B. bei unterschiedlichen Kreditinstitute. Wenn die Institute sich zusammenschließen (Landesbanken Baden-Würtemberg u. Rheinland-Pfalz) dann fällt schon eine Bank weg. Da keine sichere Anlagemöglichkeit mehr vorhanden ist erlaubt der Gesetzgeber spekulative Anlageformen. Und plötzlich sind diese nichts mehr wert. Die Verpflichtungen der Versicherungen bleiben aber die Rendite und die Anlage ist weggefallen. Nun braucht die Versicherung frisches Geld. Die tollste Idee: "Private Rentenversicherung". Norbert Blüm sagte damals: "Die Renten sind sicher" und hatte aus heutiger Sicht auch recht. 1980 betrug der Beitragssatz ca. 19%, heute sind wir bei fast 20% und 4% private Rentenversicherung. Damals hat der Staat mit 2 o. 3% die Beiträge verwaltet. Die Versicherungen verbrauchen 13% für Verwaltungskosten und Provisionen.


    Wenn 40 Mio. Arbeitnehmer 150,-- EUR monatilich in die private Rente zahlen, dann sind das 6 Milliarden EUR monatlich. Das Geld muss dann wieder angelegt werden. Wahrscheinlich in noch unsichere Anlagen. Die dann plötzlich wieder nichts wert sind.


    Würde der Staat die Beiträge vereinnahmen, braucht er sie nicht bezuschussen, die Beitragssätze könnten bleiben. Die Renten würden normal steigen, weil der Staat keine Banken und Versicherungen stützen muss.


    Aber wenn die Politiker dies nicht verstehen und sich nur von Bänkern und Versicherungen beraten lassen, dann läuft alles auf Bürgschaften von mehr als 500 Milliarden hinaus.

  • Zitat

    Original von Dirk Bosse
    Seltsam, WALMART zog sich aus Deutschland zurück, und alle Preise stiegen im Lebensmittelbereich. -%-


    Eigenartig, denn gerade Walmart ist einer der das "Knebelvertrag-Preisdiktat" bis zum absoluten Excess treibt...
    Muß man sich vorstellen: der Handel diktiert den Herstellern was sie zu produzieren haben, und vor allem: was sie dafür maximal verlangen dürfen...
    Auf diese Tour haben sie in den US of A nahezu sämtliche Produzenten gezwungen ihre Fabrikationen in die asiatischen Billigländer, allem voran China auszulagern...
    Andere große Hersteller (und Arbeitgeber!) wie zB Rubbermaid ganz einfach in den Bankrott getrieben...
    Die Auswirkungen auf die US Realwirtschaft kann man sich ja denken...
    Dieser "Mechanismus" läuft bei den dortigen Wirtschaftsforschern inzwischen unter dem Begriff "Der Walmart-Effekt"...


    Dier hiesigen Lebensmittel-Multis treibens ja genauso, denke der Bauer bekommt so 3 Cent/ltr Milch, und was zahlt man so im Geschäft?


    Hier "schepperts" auch grad wieder:
    die Post will 9000 Stellen abbauen und über die Hälfte der Filialen dicht machen...
    Die Telekom will 2500 Leuts weg und Markbereiche abstoßen...
    Und die Geschichte mit der Austrian Airlines ist ja auch noch nicht durch...