Was ist euch schon auf dem Motorrad passiert?

Hallo Christoph,

ich bin mir nicht sicher, ob eine solche Aufzählung von Problemsituationen oder Unfällen in deinem Falle sachdienlich ist. Vermutlich werden deine Bedenken oder die deiner Freundin nicht kleiner!
Bedenke einfach, dass die Teilnahme am Verkehr schon beim Auto gefährlich ist, beim Motorrad aufgrund des fehlenden Blechkeides natürlich deutlich mehr.
Du wirst bei den Fahrstunden zum Führerschein schon gemerkt haben, dass Motorradfahren eine sehr hohe Konzentration auch auf Dinge erfordert, die ein Autofahrer nicht oder nur wenig beachtet (Zustand der Straße, Split, Sand in den Kurven, Bitumenstreifen, besonders bei Nässe usw.). Auch sollte man immer einen Überblick haben, was hinter einem geschieht. Dazu kommt natürlich die Bedienung des Motorrads selber wie Gangwahl, richtiges Bremsen, Kurven richtig anfahren (nicht schneiden)...
Während der über 200 Tkm, die ich mit Motorrädern gefahren bin, habe ich glücklicherweise keinen Unfall erlebt, wohl aber Situationen, in denen ich einfach Glück gehabt habe (zu schnell in eine Kurve und auf die Gegenfahrbahn geraten; bei Nässe in der Kurve hinten weggerutscht und aufgefangen ...). Wesentlich für mich ist immer, dass ich auch den Verkehr um mich herum beobachte und einschätze, für vorausfahrende oder von einer Seitenstraße einbiegende Autos ein Gespür entwickelt habe, was sie als nächstes tun werden (7. Sinn!) und eine grundsätzlich eher defensive Fahrweise pflege. (Das heißt nicht, dass ich langsam unterwegs bin.)

Also, lass dir die Freude am Motorradfahren nicht nehmen, aber siehe oben!

Solche Situationen kenne ich auch, dass ein kleines Motorrad (hatte ich auch schon) nicht für voll genommen wird. Die Pan macht aber aufgrund ihres Erscheinungsbilds genügend Eindruck bei den Autofahrern und du wirst ernst genommen.

... und trotzdem gelegentlich übersehen, Dosenfahrer sind auch nur Menschen (3 Euro für`s Phrasenschwein).

Zeph, aus meiner Sicht gibt es nichts zu beschönigen oder zu dramatisieren. Man muss (möglichst in jedem Augenblick) mit höchster Konzentration dabei sein. Ich bin mit der Dicken täglich in Berlin unterwegs und erlebe mitunter Dinge, "Vorausblick" bekommt eine ganz andere Bedeutung. Wenn`s mal schief geht (eigene Schuld oder die anderer, ist egal) hilft eben definitiv kein Blech, Airbag, was auch immer, da gibt`s nur Helm und Kleidung und viel Glück. Das muss man wissen und akzeptieren, dann macht`s einfach nur Spaß. Meine Frau hatte anfangs auch ein Bike und ist nur aufgeregt und gestresst gefahren, am liebsten kerzengerade, unbelebte Bundesstraßen, in der Stadt gar nicht. Sie hat`s nach einiger Zeit glücklicherweise gesagt (ok, ich musste es aus ihr rauskitzeln), aber dann gab es für mich kein überreden oder argumentieren. Für sie war es beinahe befreiend, manchmal passt es eben nicht und sollte auch nicht "erzwungen" werden.

Gute Fahrt und viele Grüße,
Wolfgang

Ich habe mir einfach abgewöhnt, mich über andere Verkehrsteilnehmer zu ärgern.
Der Straßenverkehr ist ein extrem komplexes Geschehen, viele Menschen wollen auch teilnehmen, können es aber nicht... ich habe Mitleid mit ihnen und versuche zu helfen.;-)
Stellt euch mal vor - natürlich nur als Gedankenspiel - mit Blaulicht und Martinshorn in einem Zivilwagen durch den Berufsverkehr....

80 % der Verkehrsteilnehmer sind damit über ihrer Leistungsgrenze.

Zu deinen Fragen, es gibt wirklich viele gute Bücher, die die Theorie des Motorradfahrens beackern, aber halt nur die Theorie.
Fahre, fahre... und wenn es geht auch hinter einem vernünftigen Motorradfahrer hinterher, der dir nicht zeigen will, was er kann, sondern wie man gut und sicher fährt.

Zitat von ha_motorrad

Wesentlich für mich ist immer, dass ich auch den Verkehr um mich herum beobachte und einschätze, für vorausfahrende oder von einer Seitenstraße einbiegende Autos ein Gespür entwickelt habe, was sie als nächstes tun werden (7. Sinn!) und eine grundsätzlich eher defensive Fahrweise pflege!...

Damit hat Hartmut das Wesentliche gesagt.

Ich weiss, was in meiner Maschine steckt und ich muss niemandem etwas beweisen
(Ausgenommen davon sind die Möchtegernknieschleifer. Die zu jagen macht einfach schapass )

jemanden überzeugen zu wollen, indem man ihn zeigt/erzählt was negativ geschehen kann, ist wohl eher kontraproduktiv.

Ich habe nun seit 25 Jahren meinen Autoführerschein und hatte noch nicht EINEN einzigen Unfall. Nichtmal einen Wildunfall.
Es gab jede Menge "Beinaheunfälle", aber die zählen nicht, weil ja nix passiert ist.
Ich bin beruflich im Außendienst tätig und schrubb son paar Kilometer im Jahr weg..... statistisch gesehen wäre ich schon lange dran gewesen !

Glück gehabt, kann man nur sagen....

kaum habe ich ein Motorrad, schon lege ich sie auf die Seite (einmal bei mir auf dem Hof, beim rangieren (dummheit) und einmal im Strassenverkehr weil der Motorbeim Anfahren mit anschließender enger Kurvenfahrt abstarb und das Hinterrad blockierte)

meiner Meinung nach, sollte man sich schon der Gefahr des Zweiradfahrens bewusst sein und entsprechend umsichtig fahren, ABER man sollte sich auch nicht an Statistiken oder Schreckensnachrichten von anderen Motorradfahrern aufheizen lassen.

Ich habe mir z.B. angewöhnt wie ein Sternenkrieger aus Star Wars der ersten Generation meine Augen ständig hin und her, von links nach rechts und von vorn nach hinten gleiten zu lassen, immer mit der Dumm - und Blindheit vor allem der Dosen - und Radfahrer zu rechnen und für alle anderen doch plötzlich auftretenden Gefahrensituationen hatte ich immer schon eine etwas lautere als die Originalhupe.
Diese hat mir sicherlich auch mehrfach den Ar... gerettet.GOOGOOGOO

... die allerneueste will nur oftmals nicht so wie sie soll, leider 0))((00))((00))((0

Was ich da noch erwähnen möchte ist, das sehen und gesehen werden. Sehr wichtig. Ich habe mir angewöhnt mit einer gelben Warnweste zu fahren, achte mal selbst auf das erkennen eines Kradfahrers mit oder ohne Warnweste. Wenn ich mal stürzen sollte, möchte ich gerne gesehen werden, wenn ich schwarze Klamotten und schwarzen Helm trage werde ich mit sicherheit von den meisten Blinden nicht gesehen. Ich muß als LKW Fahrer alle 5 Jahre zum Sehtest, alle PKW Fahrer leider nicht . Du glaubst gar nicht wie viel Blinde im Verkehr unterwegs sind.

Bei mir war's genau umgekehrt.

Meine Freundin bzw. Frau hat mich zum Motorradfahren gebracht. Wir hatten mal auf einer Thailändischen Insel Urlaub gemacht und da hatte sie gemeint das wäre doch toll wenn man bei dem warmen Wetter auf der Insel mit so einem Roller herum fahren könnte. Gesagt getan, beim nächsten Verleiher einen Roller ausgeliehen und los ging's im Linksverkehr

Wir hatten so einen Heiden-Spass dass sie dann sagte sag mal warum kaufst du dir nicht ein richtiges Motorrad Zuhause. Den Führerschein hatte ich früher zusammen mit dem Autoführerschein gemacht und so kam ich zum ersten Möppi, eine TDM.

Am Anfang was das ein schlimmes Geeiere bis ich die Kurven richtig fahren konnte. Na ja eine wirklich gefährlich Situationen gab es nur einmal als einfach jemand auf einer Kreuzung uns nicht sehen wollte. Ich hatte schon gedacht der fährt uns voll in die Seite. Vollgas und grad noch an der Stoßstange vorbei. Selbst dass hat meine Holde nicht zum Umdenken gebracht.

Ich muss aber sagen die PAN wird wesentlich besser wahrgenommen. Und das erste was bei der PAN gewechselt wurde war die lächerliche Hupe. Wenn jemand zu nahe kommt, dann blass ich den mit der Hupe weg!;-)

Also Hupe wechseln!

Gruss aus dem Inntal
Frank