Batterien, die endlose ...

  • Hallo zusammen,


    die Originalbatterie meiner ST 1300 (2003er) hatte den Geist aufgegeben und wurde im Mai 2008 endgültig ersetzt, nachdem die erste gelieferte Batterie vom FHH von Anfang an einen Defekt aufwies (liess sich nicht laden). Die eingesetzte Batterie entpuppte sich aber auch nicht gerade als Hit, Standzeiten von mehr als 3 Wochen nahm sie krumm, was ich aber eher auf die altbekannte Geschichte mit dem ABS-Stromfresser (war anl. der Aktion in 2004 nicht getauscht worden) schob. Nun gut, ich habe Stromanschluß in der Garage, von daher nicht tragisch.
    Allerdings wurden die Intervalle, in denen die Pan nicht mehr ansprang, immer kürzer, im Sommer 2010, also nach rund 2 1/4 Jahren, hielt sie max. 2 Tage. Deshalb habe ich sie ausgetauscht; die "defekte" Batterie stand bis Nov./Dez. letzten Jahre unbeachtet rum. Wie das dann so ist, irgend wann ist sie mir wieder in die Hände gefallen und bevor ich sie denn endgültig entsorgen wollte, habe ich sie gegen Anfang Dezember probehalber -länger als 24 h- nochmals an den Optimate gehängt, mit folgendem, ernüchterndem Ergebnis:
    Sa., gegen 12.00 abgeklemmt, 13,3 V
    gegen 15.00 12,63 V
    Mo., 09.00 12,52 V
    Di., 09.00 12,49 V
    Do., 09.00 12.45 V
    Seither witterungsbedingt nicht mehr nach geschaut. Und jetzt kommt der Knaller, heute war ich mit dem Messgerät in der Garage und hab an der Pan gemessen ... da war alles im grünen Bereich; und so nebenbei halt auch noch mal diese alte Batterie, was soll ich sagen, 12,97 V.
    Ich kanns nicht fassen! Irrtum ausgeschlossen (!) Hat einer der Gurus in Sachen Strom eine Erklärung für die wundersame Mehrung?


    Ich werde das Teil nicht mehr aktivieren, weil trauen tu ich ihr nicht mehr, aber würde mich halt interessieren, warum das Teil solche Kapriolen macht.
    Kann auch nicht ausschließen, dass sie in der letzten Phase ihres Daseins als Pan-Batterie ein- oder mehrmals tiefentladen war, zum Schluß sind bei Startversuchen noch nicht mal mehr die Kontrolllampen angegangen. Aber sie hatte dann immer brav Ladung angenommen und ich bin ja auch noch damit gefahren. Nur mehrtägige Standzeiten mochte sie nicht ab.


    Gruß
    horst.w

  • Waren die Messungen bei gleicher Temperatur, wie genau ist das Messgerät. das wären schon mal 2 Faktoren für die wundersame Mehrung.


    Gruß


    Knobi

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Temperatur weitgehend gleich, halt die 1. oder 2. Dez.-Woche, weiss nicht mehr genau; das Messgerät hat bisher keinen Anlass zu Zweifeln gegeben, ca. 3 Monate altes 60€-Gerät, das wird Spannung wohl hoffentlich einigermaßen richtig anzeigen. Habe alle Messungen, auch die heute, mehrfach angesetzt, immer gleiches Ergebnis. Meine Notizen sind auch authentisch, habe dazu ein Klemmbrett in der Garage liegen.
    Habe aber zum Vergleich noch 2 andere. Mache ich morgen mal. Eigentlich habe ich nach 6 - 7 Wochen die Spannung deutlich niedriger, vielleicht so um 8 V, erwartet, so rasant wie sie anfangs in den Keller gesackt ist. Und das wäre m.E. ja ein vergleichbares Verhalten zu dem, was sie an Bord der Pan gezeigt hat, wenn noch nicht mal mehr die Kontrollleuchten zu sehen waren.
    Ist ne wartungsfreie Gel-Batterie, könnte es sein, dass sich "Gasblasen" in dem Gel gebildet hatten, die jetzt aufgestiegen sind und dem Elektrolyt wieder Platz für Kontakt an den Platten gemacht haben (mal ganz laienhaft ausgedrückt :oops:, keine Ahnung, ob das theor. möglich ist).


    h.

  • ;Temperatur weitgehend gleich, halt die 1. oder 2. Dez.-Woche, weiss nicht mehr genau


    Ich weiß jetzt zwar nicht wie Anfang Dezember bei dir das Wetter war, aber zu Heute wars bestimmt schon ein ordentlicher Unterschied.
    Aber wir wollen ja hier auch keinen Wetterbericht machen. ;-)


    Gruß


    Knobi

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Ich weiß jetzt zwar nicht wie Anfang Dezember bei dir das Wetter war ...


    neee, spielt auch keine Rolle, die Messungen zeigen ja eine konstante Kurve nach unten, wenn man mal die ersten 3 Std. außer Acht lässt. Da kann Temperatur wohl kaum eine Rolle gespielt haben und ob die Werte nun absolut richtig sind oder nicht, ist m.E. auch nicht so wichtig.


    h.

  • Welchen Bakterienhersteller hat dir der :) eingebaut?
    Und bitte nicht DELO schreiben...

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • neee, spielt auch keine Rolle, die Messungen zeigen ja eine konstante Kurve nach unten, wenn man mal die ersten 3 Std. außer Acht lässt.
    h.


    Temperatur spielt schon eine Rolle. Wenn du nämlich irgendwann Minustemperaturen hast, lässt das mit der Selbstentladung nach, vorrausgesetzt die Batterie ist nicht angeklemmt.
    Aber irgendwie versteh ich dich jetzt nicht, du wolltest doch wissen warum die Batterie jetzt mehr Volt hat als im Dezember und nicht warum sie im Dez. immer schlapper wurde?


    Gruß


    Knobi

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • ...du wolltest doch wissen warum die Batterie jetzt mehr Volt hat als im Dezember und nicht warum sie im Dez. immer schlapper wurde?


    Genau! Aber ich habe doch nur auf Deine Frage geantwortet und die auch nur auf die Messungen bezogen verstanden, da denke ich nach wie vor, dass die Temperaturen außen nicht sehr wichtig waren, weil eben der gemessene Spannungsverlust über fast eine Woche verteilt (für mich) schlüssig ist.
    Darüber hinaus wäre es für mich aber durchaus interessant zu wissen (für künftige Fälle), warum sie im Fahrzeug absolut zusammenbricht und frei stehend -auf niedrigem Niveau- über einen recht langen Zeitraum stabil bleibt mit einem zum Schluß kleinen Mehr gegenüber der letzten Messung im Dezember *). An den Verbrauchern, namentlich dem ABS-Steuergerät und dem HISS sollte es nicht gelegen haben, weil die jetzige Batterie, zuletzt Mitte Januar am Optimate gehangen, gestern noch schlappe 13,1 V zeigte.


    Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich das Teil ja nochmals einbauen, um zu sehen, wie sie sich jetzt benimmt. Kanns mir eigentlich nicht vorstellen, dass schon so eine vergleichsweise geringe Belastung von max. 2,5 mA (lt. WHB) das Ding innerhalb von 2 - 3 Tagen zusammenknallen lässt. Aber ich häng mal eine kleine Birne dran, das sind zwar so in der Größenordnung 0,1 - 0,2 A, aber ich jetzt wissen will ;-)


    *) ein Plattenschluß kanns dann ja eigentlich nicht sein, oder es hängt eben so ein Fetzen in der Gegend rum, der mal falschen Kontakt hat und mal nicht.
    Aber das würde wiederum meine ursprüngliche Frage nach dem "Mehr" auch nicht beantworten. Denke ich mir so :oops:.
    Sulfatierung wäre auch noch ein Stichwort, aber ich habe das Teil im letzten Sommer über die Zeit insgesamt wohl mehrere Wochen am Ultimate hängen gehabt und damit sollte das wohl ausgeschlossen werden können. Denke ich mir auch so :oops:.


    h.

  • Horst, nimm die halbalte Bakterie (Bj. 2008), geh damit zum Freundlichen (Autowerkstätten haben sowas auch) und der soll ein Leistungsprotokoll erstellen. Da sind genormte Geräte im Einsatz mit denen der Akku unter vorgegebenen Parametern geladen und auch belastet wird. Die daraus resultierende Kurve zwischen entnommener Leistung und zusammenbrechender Spannung innerhalb bestimmter Zeit sagt mehr aus, als irgend eine Mutmaßung eines Gurus. Batterien sind im wahrsten Sinne des Wortes Black Boxen. Denen sieht man nicht an, was sie bedrückt und eine reine Spannungsmessung kann schon durch korridierte Pole verfälscht werden. Also Pole an einer Stelle mit Schmiergel metallisch glänzend machen und dort das Messgerät anlegen.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • "normale" handelsübliche Ladegeräte für Endverbraucher sind meistens nicht in der Lage eine Sulfatierung in nennenswertem Umfang rückgängig zu machen.


    Eine Säureschichtung tritt bei einer AGM Batterie (ich bezweifle stark dass es eine GEL Batterie ist) durchaus auf und erfordert nach einem Ladevorgang eine Wartezeit von 2 - 3h um eine Aussage zur tatsächlichen Ladespannung machen zu können. Deswegen gehen die Spannungswerte hier auch sehr stark zurück (in deinem Fall von 13,3 - 12,6).
    Eine Spannung von 12,6V deutet darauf hin, dass die Batterie noch etwa zu 60% geladen war und damit bereits einen signifikanten Leistungseinbruch hatte.
    Die abgeklemmte Batterie unterliegt nur der reinen Selbstentladung. Dabei ist ein Ladungsverlust von 30 - 50% über einen Zeitraum von 6 Monaten normal. Die tatsächliche Höhe der Selbstentladung ist temperaturabhängig - je tiefer die Temp. desto weniger.
    Im Fahrzeug kommt die unweigerliche Entladung durch die Verbraucher hinzu - im Fall der ST ist das ABS Steuergerät und der Regler permanent mit der Batterie verbunden. Hier können insbesondere bei verschmutzten Kontakten (Kriechströme und normaler Verbrauch durch die Elektronik) deutlich mehr als die 2,5 mA fließen.
    Spannungsmessungen sind jedoch immer nur ein erster Indikator für Probleme mit der Batterie.
    Maßgeblich ist die chemische Aktivität der Plattenoberfläche und damit der durchschnittliche Potentialunterschied zwischen den Platten.


    Hast du eine große aktive Plattenoberfläche kann sich im Einzelfall ein weniger hoher Potentialunterschied bemerkbar machen, da Teile dieser Plattenoberfläche vorgeschädigt sind und nur noch eine geringere chemische Aktivität aufweisen.


    Wenn durch die Standzeit diese weniger aktiven Plattenoberflächen komplett ausfallen (z.b. Sulfatierung) kann am Ende eine geringe aktive Oberfläche mit hoher chemischer Aktivität zur Verfügung stehen. Dies könnte den Unterschied in den Spannungsmessungen erklären.


    Unter Belastung fällt dann aber aufgrund der kleinen verfügbaren Plattenoberfläche die Spannung sehr schnell ab. Dazu kann bereits eine schwache Birne mit 5 oder 10W genügen.


    Etwas Einblick in die "schwarzen Schachteln" liefert dir Yuasa (in Englisch) http://yuasabatteries.com/pdfs/TechManual_2009.pdf

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von ManfredK ()

  • Genau! Aber ich habe doch nur auf Deine Frage geantwortet und die auch nur auf die Messungen bezogen verstanden, da denke ich nach wie vor, dass die Temperaturen außen nicht sehr wichtig waren, weil eben der gemessene Spannungsverlust über fast eine Woche verteilt (für mich) schlüssig ist.



    Ich bezog das mit der Messung und der Temperatur auf den Unterschied zwischen Heute und Dezember. Der schnelle Spannungsverlust im Dezember ist darauf zurückzuführen das die Batterie fritte ist.

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Welchen Bakterienhersteller hat dir der :) eingebaut?
    Und bitte nicht DELO schreiben...


    Yuasa YTZ 14S MF Honda steht drauf. Und dass ich sie bei 12,4 V laden soll.



    geh damit zum Freundlichen (Autowerkstätten haben sowas auch) und der soll ein Leistungsprotokoll erstellen


    gute Idee, mach ich allein schon um ihn zu ärgern :twisted:, das ist die Rache des kleinen Mannes, weil er mit der ersten gelieferten Batterie so rumgeeiert hat und mir die Schuld -falsche Behandlung, falsches Ladegerät usw.- unterjubeln wollte.


    @ Manfred
    Vielen Dank für Deine Ausführungen, ist sogar für mich einleuchtend.
    Mal sehen, wie weit ich mit meinen Schulkenntnisssen in der angeführten Quelle komme.



    Um Punkt 12.00 Uhr habe ich einen 12V-Prüfer dauerhaft dran gehängt: Mein Uralt-Analog-Messgerät zeigt mir 0,215 A an. Mal schaun, wie lange sie das aushält. Die Spannung war unverändert.


    h.