Windschild

  • So, ich habe eben erbauliche 3 Stunden damit verbracht,
    den Scheibenantrieb meiner STX komplett zu zerlegen, zu reinigen,
    nachzuarbeiten, mit MoS Paste zu schmieren und wieder zusammen zu bauen.
    Der läuft jetzt wieder butterweich und hat mit Sicherheit im Neuzustand auch
    nicht besser gelaufen.


    Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt und mir das Ritzel näher angeschaut.
    Das Teil ist definitiv aus Stahl! Magneten halten daran.
    Die Maße habe ich auch nochmal genommen.
    Die Schrägverzahnung habe ich in der Form noch nie gesehen. Das ist kein Standard-Zahnprofil.
    Ich würde es als "rechteckig mit gebrochenen Kanten" beschreiben. Ganz böse!
    Die Züge sind aus hartem Material, das aber mit einer Kunststoff Beschichtung versehen ist.
    Diese Beschichtung ist bei meinen Exemplaren aber schon ein wenig verschlissen.
    Vor allem in dem Bereich wo sie unten durch die Rohre laufen.


    Beim Testen der Leichtgängigkeit habe ich fest gestellt, dass die Kunststoff Gleitkörper durch die zwei Schrauben leicht deformiert waren.
    Dies wurde auch im hier verlinkten älteren Thread beschrieben.
    Der dort genannte Tipp, die Schrauben nur leicht anzuziehen und Loctite zu verwenden ist goldrichtig!
    Zieht man die Schrauben "normal" an, wird der Kunststoff gestaucht und die Chose klemmt.


    So und nun werde ich mal die Maße in mein CAD Modell einpflegen und es bei Shapeways updaten.
    Wer mag, kann sich dort ja eins in Edelstahl drucken lassen. Ich übernehme aber keine Garantie, dass auch alles 100%ig passt. ;-)
    Den Link poste ich, sobald das Modell fertig ist.


    Ich kann nur jedem empfehlen, die Mechanik vorbeugend zu zerlegen!
    Bei meiner war das Fett auch schon recht hart und das Ritzel war ein wenig angegriffen. Bj 2004 und run 60.000km auf der Uhr.


    Lothar

  • Massiv.


    Das überarbeitete Modell gibt's jetzt bei Shapeways:
    Das Zahnrad


    Da sich die Maße verändert haben, hat sich das Volumen erhöht und damit auch der Preis.
    In Edelstahl kostet das Ding jetzt rund 33 Dollar. :-?


    Wie bereits gesagt: Ohne Garantie auf Maßhaltigkeit!


    Lothar

  • Kannst Du mir die STL / OBJ - Datei mal zur Verfügung stellen, dann drucke ich das in ASA (Zwischending zw ABS und PLA, nur wärmebeständiger und härter und schlagzäher) aus und teste das bei meiner Maschine; dass der Druck u.U. in sich Toleranzen hat, ist klar, aber das lässt sich ja ausmessen und korrigieren.


    H.

  • Habe gerade nochmal nachgedacht.
    Besser als das Originalteil nachzubauen wäre eine Modifikation,
    so daß nicht einfach ein schräg verzahntes Ritzel verwendet wird,
    sondern 2 auf einer Achse positionierte echte Schneckenräder.
    Dann hätte man nicht einen Punkt, an dem die Kraft angreift, sondern eine Fläche.


    Leider habe ich es noch nicht geschafft, ein echtes(!) Schneckenrad in OpenSCAD zu modellieren. -> Schneckengetriebe
    Weiß jemand wie das geht?


    Lothar

  • Dazu müsstest du aber die antreibende Schnecke, also euer defektes Ritzel, um 90° drehen. Die Schrägzahnung ist ja nur, um die Steigung des Wendels der Schubzüge auszugleichen. Ein größeres Ritzel wäre gewinnbringender, damit die Kraft nicht nur durch einen Zahn abgegeben werden muss. Ist halt bauartbedingt durch die kleinen Radien so gegeben.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • Um 90 Grad drehen?
    Nein, wieso?
    Schneckenräder haben ebenfalls eine Schrägverzahnung, aber mit einem
    halbrunden Profil an der Außenkante, in das die runde Schnecke eingreift.
    Wenn man jetzt statt der Schnecke unsere Spiralstange nimmt...


    Leider ist die Herstellung dieser Schneckenräder nicht ganz einfach.
    Viele CAD Systeme tun sich da ebenfalls schwer. Man müsste quasi die
    Gegenform einer Zahnstange aus dem Umfang eines Zylinders heraus schneiden.
    Oder in unserem Fall nicht "Zahnstange", sondern Profil der Spirale.


    Lothar

  • Schneckentrieb mit Helix (bei meinem VIA CAD). Das ausgekehlte Zahnrad muss man wohl per Rotate erstellen; ich habe so etwas ähnliches auch schon mit Volumenkörper-Abzug gemacht, ist halt diffiziel, die Maße genau hin zu bringen.
    Bei mir macht es auch einen Unterschied, ob ich die Form-Leitlinie mit Helix erstelle oder einen form-vorbereiteten Zylinder verwinde. Mit einer verwundenen Zahnung müsste man auch größere Berührungsflächen erreichen.
    Auf dem Bild ist der Versatz nur 1 Zahn, macht 24°, Deine Zeichnung hat wohl 2 Zahn Versatz.



    H.

  • Lothar, ich möchte mal so sagen: Ihr habt ja gar keinen Schneckentrieb im herkömmlichen Sinn sondern eine Schubstange mit Zahnantrieb. Wird ja keine Drehbewegung weitergegeben. Die Schrägzahnung ist nur, um den Wendel der Schubstange auszugleichen und wäre diese Schrägung nicht, wäre die Belastung an den Berührungspunkten nur noch punktuell und würde das Ritzel noch mehr stressen. Bei einer Schnecke, wenn denn das Antriebsritzel in Richtung Schub ginge (90°-Drehung), wären weit mehr der Schrägzähne gleichzeitig im Eingriff und die Last pro Zahn wäre nur noch ein Bruchteil. Und außerdem könnte man durch eine kleinere Steigung der Ritzelzähne die Geschwindigkeit vermindern, was wohl auch noch mehr Kraft auf die Schubstangen gibt. Ist halt bauartbedingt nicht leicht auszuführen bzw. neu zu konstruieren.

    Gruß, Hannes

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  • Es spricht noch was anderes gegen das Schneckenrad:


    Das ist in der vorhandenen Anordnung nicht montierbar. :oops:
    Die Flanken haben ja einen größeren Radius als die Mitte und man
    könnte wegen der größeren Flanke die Schubspirale nicht mehr einlegen. DOH!


    Aber ich habe jetzt auch rausgefunden, wie's in OpenSCAD gehen würde.
    Mit "rotate_extrude" ist das machbar. Aber den Aufwand kann ich mir ja jetzt sparen.


    Also: Es bleibt bei der einfachen Schrägverzahnung.


    Lothar