Vordere Bremse schleift

  • Abe
    Alfred, das hast Du schon davor geschrieben. Hast Du denn mein erstes Posting nicht gelesen? Da hab ich doch geschrieben dass das alles sauber + neu gemacht wurde.


    techam
    Christian, die Bremssättel wurden so gemacht wie sie gemacht werden sollen. Ich war dabei + hab zugeschaut. Wir werden wahrscheinlich demnächst trotzdem 2 andere Bremssättel zur Probe montieren - ich bin aber im Moment ziemlich sicher, dass ein bestehender Restdruck die Ursache ist. Der scheint zwischen ABS - Modul + Bremse zu bestehen, wenn wir oben am Hauptbremszylinder aufmachen, dann ändert das nichts, wenn wir jedoch unten am Bremssattel (Entlüfterschrauben) aufmachen, dann lässt sie los. Ein leichter Schlag mit der bloßen Hand auf die Sättel führt auch dazu dass sie loslassen - das ist schon seltsam.


    Deswegen meine Frage nach ABS-Modulator - hatte da jemals jemand Probleme bei der 1300-er?


    Grüße


    Michael

  • Wurden die Kolben denn jetzt mit einer Hydraulikpaste eingesetzt?


    Wenn ja, und diese auch auf die Trapezdichtungen aufgetragen wurde, dann kann das der Grund für dein Problem sein.
    Statt die Trapezringe beim Bremsen umzustülpen, gleitet der Kolben durch diese, so können diese nach dem Loslassen der Bremse jedoch keine Rückstellkraft erzeugen.


    Da die Pan zudem keinene Taumelschlagbremsscheiben hat (soweit mir bekannt) gibt es nichts, dass die Bremsbeläge zurückziehen könnte und somit ist das Rad sehr schwergängig.


    Das habe ich schon bei vielen Bremsen nach der Wartung festgestellt und benutze die Bremssattelpaste mitlerweile nurnoch in homöopathischen dosen und nicht an den Trapezdichtungen.


    Es ist ein Irrglaube, dass die Bremskolben leichtgängig sein sollten. Wem es beim Lenkerschlagen schonmal die Kolben zurückgestellt hat, wird das möglicherweise bestätigen können.
    Freigängig sollten sie aber natürlich schon sein ;)


    MfG Christian

    ST 1100 "Pan European" '97 ohne ABS

    Einmal editiert, zuletzt von techam ()

  • Hallo Christian,


    das was Du schreibst kann ich nach vollziehen, ich verstehe gut was Du meinst. Denn es ist ja die Kraft der "umgestülpten Dichtungen" die die Kolben zurückholen. Ich überprüfe das bei meinem "alten Hasen" (meinem Honda - Schrauber).


    Merci!


    Michael

  • ich bin aber im Moment ziemlich sicher, dass ein bestehender Restdruck die Ursache ist. Der scheint zwischen ABS - Modul + Bremse zu bestehen, wenn wir oben am Hauptbremszylinder aufmachen, dann ändert das nichts, wenn wir jedoch unten am Bremssattel (Entlüfterschrauben) aufmachen, dann lässt sie los.


    Grüße


    Michael


    Löse doch mal nach einem Druckaufbau in der Bremse (Rad schwergängig) die Anschlussleitung Bremse - Modulator. Bremse frei?


    Leitung am Modulator etwas öffnen

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Habe gerade mit der Werkstatt gesprochen - die Kolben wurden nach Honda-Vorschrift mit AT-Paste (was immer das ist) eingebaut. Wir werden demnächst zwei andere Bremsen einbauen um das Problem einzugrenzen.


    Grüße


    Michael

  • Habe gerade mit der Werkstatt gesprochen - die Kolben wurden nach Honda-Vorschrift mit AT-Paste (was immer das ist) eingebaut. Wir werden demnächst zwei andere Bremsen einbauen um das Problem einzugrenzen.


    Grüße


    Michael


    Ich vermute es war ATE-Paste gemeint. Das ist eine extra Montagepaste für Bremskolben, welche von ATE, einem führenden Hersteller von Bremskomponenten stammt.


    Bin aber wie schon geschrieben aus oben genannten Gründen mitlerweile kein Freund dieses Zeugs mehr.


    Bevor ihr das System nochmal komplett auf Links krempelt, würde ich Manfreds vorschlag testen, auch wenn ich nicht daran glaube, dass es sich um Überdruck im System handelt, wenn simples gegen die Sättel Klopfen bereits abhilfe schafft, dass spricht sehr für nicht funktionierende Trapezdichtungen.


    MfG Christian


    PS: Nur weil Honda etwas vorschreibt, ist das noch lange nicht richtig, in den Werkstattbüchern steht unsagbar viel Unfug!


    Cartrige Hohlschrauben mit Loctite sichern, Antriebsverzahnungen mit 3%igem MoS2 Fett schmieren, die Liste ist endlos. :roll:

    ST 1100 "Pan European" '97 ohne ABS

  • Löse doch mal nach einem Druckaufbau in der Bremse (Rad schwergängig) die Anschlussleitung Bremse - Modulator. Bremse frei? Leitung am Modulator etwas öffnen


    Das hätte er testen sollen als er den Modulator gewechselt hat - da war ich leider nicht dabei. Jetzt kommt man da wieder verdammt schlecht dran (Verkleidung muss wieder runter) - sonst hätten wir das schon getestet. Aber stimmt schon, das ist das nächste was wir tun müssen wenn der Bremsen-Wechsel nichts ändert. Systematisches Vorgehen ist so ne Sache - aber ich als Laie muss aufpassen, wie sehr ich mich einmische. In dem Fall sind mir 2 Köche schon zu viel.


    Vielen Dank fürs Mitdenken!


    Michael

  • AT-Paste ist letztendlich nur eingedickte Bremsflüssigkeit. Erleichtert die Montage wird aber im Betrieb durch die Bremsflüssigkeit aufgelöst.


    Nachdem hier ja schon so ziemlich alles doppelt gemacht wurde....


    Bremsscheiben sind ok
    Bremsbeläge passen
    Bremssattelführungen sind ok
    Belagbolzen, Trapezfedern sind ok
    HBZ ist ok
    RBZ sind ok

    ...können eigentlich nur noch verklebte Ventile im Modulator eine Rolle spielen. Denn das dürften so ziemlich die einzigen Bauteile sein, die noch nicht getauscht wurden.


    Alles andere ist doch schon auf 180° gewendet worden....


    Wenn der ausführende Mechaniker nicht einen fundamentalen Fehler gemacht hat, gehen so langsam aber sicher die Optionen aus.....


    Nur nochmal zum Mitdenken.... (Michael korrigier mich bitte wenn was nicht stimmt)


    Druckabbau am HBZ (Fuß und Hand) bewirkt keine Freigängigkeit der Bremse
    Ergebnis Druckabbau am Modulator steht aus
    Klopfen am RBZ bewirkt freigängiges Rad (minimale Bewegungen am RBZ)


    Wenn der Druckabbau am Modulator auch nichts bewirken sollte, liegt der Fehler definitiv am RBZ, dessen Montage bzw. Führung und hätte keine hydraulische Ursache

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Hallo Manfred,


    Deine Beschreibung stimmt. Und auch, dass die Optionen so langsam ausgehen.


    Ein Detail noch: Es sind die Kolben vom vorderen Bremskreislauf die fest sind. Das sind die beiden außen liegenden Kolben an der Drei-Kolben-Bremse. Der mittlere ist frei - auch das lässt vermuten, dass noch Rest-Druck im System ist.


    Doch, auch der Modulator wurde getauscht - aber nur gegen ein Gebrauchtteil. Und es ist ja nicht ausgeschlossen, dass das Gebrauchtteil ähnliche Probleme hat. Einen neuen Modulator kann kein Mensch bezahlen. Falls der wirklich die Ursache ist dann werd ich ihn reparieren - das sollte auch beim 1300-er Modulator möglich sein.


    Ich berichte weiter


    Grüße + Danke, Michael

  • Hallo iebe Bremsexperten

    So, jetzt hab ich den ganzen Thread gelesen und bin neugierig auf die Lösung.
    Bei mir kann ich die äußeren Bremskolben der hinteren Zange ganz eicht hin un dher drücken ,,,einer rein, der andere raus ..usw.
    Aber ganz zurück drücken für neue Beläge war nicht möglich, erst nach öffnen des RBZ Entlüftungsventil.

    Mich interessiert aber das im Thread beschrieben Problem ... das welches sich durch leichtes Klopfen beseitigen lässt ...

    bin sehr gespannt

  • Ok, das war alles ziemlich verwirrend - so will ich es beschreiben:


    Ich hatte über einen langen Zeitraum eine schleifende Vorderradbremse. Sie ging aber nie wirklich fest. Aber der Mech in der Werkstatt hat gesagt, dass sie besser lösen müsste - auch ich war der Ansicht. Während wir versucht haben, dafür eine Lösung zu finden, ist es bei mir aufgetreten, dass die Bremse völlig fest ging. Da wir uns zu der Zeit mit der Vorderrradbremse rumgeschlagen haben, haben wir fälschlicherweise vermutet, dass die vordere Bremse festging. Dann hab ich aber gemerkt, dass es die hintere war. Die sich allerdings durch einen Tritt gegen den vorderen Bremssattel links lösen ließ - das hat dazu beigetragen, dass wir fälschlicherweise die vordere in Verdacht hatten. Wir haben es dann gemerkt und ich war bei ManfredK, der den vergammelten Sekundärbremszylinder (vorne links) als Ursache fürs Festgehen der hinteren erkannt hat. Ein bisschen Recherchieren hat gezeigt, dass das ein typisches Problem ist und dass man in so einem Fall keinesfalls nur die Dichtungen im Sekundärbremszylinder wechseln darf sondern das komplette Teil wechseln muss (sehr wichtig!!!). Nachdem das geschehen war, ging die Bremse nie mehr fest - die vordere löst nicht so gut wie ich mir das wünsche aber es ist (laut Manfred) im tolerierbaren Bereich. Ich behalte die Bremsbeläge im Auge - für mich ist das Problem erledigt.


    Insgesamt wars eine ziemlich verwirrende Sache - letztlich defekt war das, was mir im amerikanischen Forum sofort genannt wurde und was bei älteren PANs grundsätzlich kaputt geht: Der Sekundärbremszylinder. (Hier gabs ja auch schon ein paar Leute mit dem Problem, dass der die hintere Bremse blockiert hat). Der neue (das Ersatzteil) sieht übrigens anders aus als der alte von 2002.


    War echt verwirrend - vor allem, weil es offensichtlich zwei Probleme waren. Irgendwann geh ich mal in die Garage und schaue, wie es der vorderen Bremse geht - ich vermute, die löst immer noch nicht so dolle. Aber für mich gut genug.


    Alles klar?


    Michael

  • Jo, alles klar Michael!

    Danke für deine verständliche Zusammenfassung. Ich habe gerade den anderen Thread von A-Z gelesen und das von Manfred aufgesägte Teil gesehen. Ich wollte nicht die Lösung am Ende lesen sondern den ganzen Thread ...um auch die beschrittenen Irrwege nach zu vollziehen.
    Alles in Allem zwei schöne Threads die genau das beleuchten was uns Moped Schraubern soviel abverlangt ...und ein gutes Gefühl gibt wenn es erledigt ist.
    Hut ab, und Respekt an alle "Problemlöser"

    Ich habe bei meiner ST1100 nach Reifen-, Gabelöl- und Bremsbelagwechsel auch eine feste Hinterradbremse festgestellt. Momentan funktioniert alles gut aber ich traue dem Braten nicht. (Gleitstift vergammelt -> Reinigung und ATE Paste)

    Es ist ja ein Langstreckenmotorrad und soll einwandfrei dauerhaft funktionieren. Meine ST ist 97 auf die Welt gekommen hat 124000 runter und stand leider seit 2014. Jedoch in einer Garage und die letzten 12 Monate im Freien unter einer Plane.

    Also Kühlsystem überarbeiten, Thermostat, Temperaturschalter ...usw usw.
    Aber ich bin zuversichtlich dass ich das moped dort hinbekomme wo ich es hin haben will ... Pan Europa .. solange es noch steht.

    Jetzt mach ich mich noch auf die Suche der starren Rolle für den Steuerriemen. Riemen und Spannrolle habe ich bereits aus dem PKW Bereich zu bezahlbarem Preis beschafft.

    und wenn alles funzt suche ich mir noch ein top Federbein (YSS) und einen Jetkit zur verbesserten Bedüsung. Wohl nur in USA zu bekommen.

    Also nochmals lieben Dank für deine Ausführung und die beiden "Krimi" Threads

    lg
    Gerald