Inspektion / Wartung im Urlaub - rechnet sich das?

  • Lieber Manfred,


    wenn Du als Werkstattbesitzer oder -Leiter keine Kunden in der Werkstatt haben willst, dann ist das absolut nachvollziehbar und bedarf keiner Rechtfertigung.

    Das typische: "Wer zahlt wenn was passiert?" - das brauchts dafür nicht. Solche: "Was wäre wenn" - Fälle werden doch meist nur konstruiert, weil man begründen will, warum man was nicht will (anstatt einfach nur zu sagen: "Ich will das nicht"). Nenn mir nur einen Fall, wo eine Werkstatt damit Probleme bekommen hat, dass ein Kunde in der Werkstatt war. Wenn sich jemand in der Werkstatt weh tut, dann zahlt dessen Krankenversicherung die "Reparatur".


    Warum mir das "Kennenlernen der Person, die für die Reparatur meines Motorrads verantwortlich ist" so wichtig ist, das hat einen ganz einfachen Grund: Wie in jedem anderen Beruf auch gibt es auch in Werkstätten furchtbare Pfuscher. Und das wirkt sich beim Motorrad vermutlich noch heftiger aus als beim Auto (weil man im Auto ja besser geschützt ist). Deswegen muss ich erst mal Vertrauen fassen. Und wenn ich ihn kennengelernt habe und ihn schätze, dann kann er natürlich auch ohne mich dran arbeiten.Falls ich jedoch den Eindruck habe, das er pfuscht, dann geh ich nicht mehr hin.


    Und Manfred: Du schreibst, dass Du manches Know-How nicht weitergibst - so kenn ich Dich gar nicht ;-)

    Ich hatte nicht vermutet, dass Du jemand bist, dem es was gibt, Fachwissen mit ins Grab zu nehmen ;-) Stimmt nicht, oder? :lol:


    Herzliche Grüße, Michael

  • Ich hab es einfach mal direkt ins Zitat geschrieben


    Viele Grüße

    Manfred

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Hallo Manfred,


    Merci für die lange Antwort. GOO


    Ach so - Du willst nur das Fachwissen mit ins Grab nehmen, für das sich eh niemand mehr interessiert ;-) - na - das ist natürlich nachvollziehbar ;-) (Dass das Wissen über "alte Sachen" (Vergasertechnik, Schuhreparatur, Einwecken von Früchten, usw....) verschwindet, das liegt in der Natur der Sache. Manche bedauern das, ich finds ok.)


    Die von dir angesprochenen Spezialgebiete (Federbein + so) überlasse ich Fachfirmen - die können es besser als ich das jemals können kann. Ein guter "Selbstschrauber" sollte wissen, was er besser anderen überlässt ;-) Aber gerade auch hierbei schaue ich sehr genau hin, wem ich was gebe. Warum sollte ich das Lenkkopflager in einer Werkstatt wechseln lassen, in der der Mechaniker damit wenig Erfahrung hat? Wenn es eine Firma wie Emil Schwarz gibt? Das ist wieder so ne Stelle, wo das "Kennenlernen" und die Wahl des "Gegenüber" für mich eine große Rolle spielt!

    Zu Deiner Frage: Ja, natürlich habe ich die Konsequenzen gezogen.


    Viele Grüße!


    Michael

  • Zum Thema Vertrauen in Werkstätten.

    So sah die Verzahnung meines Kardans, aus, als ich nach 6.000 km nen neuen Reifen brauchte. Der vorhergehende Tausch wurde in einer Honda Werkstätte ausgeführt.

    Dateien

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  • Sieht ja furtztrocken aus. Zumindest sieht man an den Zahnflanken keinen übermäßigen Verschleiß.

  • Zum Thema Vertrauen in Werkstätten.

    Welcher Auftrag wurde konkret erteilt?


    Hättest du uns den Auftrag erteilt das Rad aus- und einzubauen und den Reifen zu erneuern, hättest du genau die gleiche Leistung von uns bekommen. Denn mehr kann man für die üblichen 10-20€ für den Radaus-/einbau zzgl. Reifenmontage nicht erwarten.


    Hättest du uns den Auftrag erteilt, das Rad aus- und einzubauen, die Bauteile des Endantriebs zu inspizieren und den Reifen zu erneuern wäre der Endantrieb wunderbar geschmiert worden, die Ruckdämpfer überprüft usw. usw. - hätte dann allerdings auch ein paar Euro mehr gekostet (30-40 Minuten Arbeitszeit)


    Angeboten hätten wir dir beides.... you get what you pay for....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Bei Reifenwechsel den Kunden so wieder auf die Straße schicken wie in Beitrag 41, das geht schon mal garnicht. Es gibt Schloßer und Schloßer, die einen Kapierens und die anderen nicht. Sowas hätte es bei der Firma wo ich gearbeitet habe nicht gegeben, der Monteur hätte einen Anschiß erhalten aber einen Gewaltigen. Mein früherer Lehrmeister hat immer gesagt, so reparieren wie wenns dein eigenes ist.


    Und da muss man auch keinen Auftrag erteilen den Kardan zu schmieren, das ist Service am Kunden.

  • Und da muss man auch keinen Auftrag erteilen den Kardan zu schmieren, das ist Service am Kunden.

    Und wie habt ihr diesen nicht extra berechneten Service eingepreist?

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Ah ja.....


    CX500T Defektes Lenkkopflager vom TÜV beanstandet. Auftrag zum Austausch des defekten Lenkkopflagers


    Fahrzeug gestrippt, LKL ausgetauscht, defekte Standlichtbirne (1,5 DM) ohne gesonderten Auftrag erneuert, Probefahrt, Rechnung....

    Bei der Abholung hat der Kunde sich darauf versteift, er hätte keinen Auftrag zum erneuern der Standlichtbirne erteilt, die zahlt er nicht...

    Nun geschenkt bekommt er diese auch nicht.... also Motorrad in die Werkstatt, alte Standlichtbirne aus dem Müll gefischt, Verkleidung wieder ab, alte defekte Birne rein, Verkleidung wieder drauf und neue Rechnung ohne Standlichtbirne geschrieben....


    Ach ja - Kunde kam nicht wieder.... er hatte Hausverbot bekommen


    Kleinteilepauschalen sind so beliebte Positionen (meist 2% der E-Teilpreise) die immer wieder Anlass zu Ärger geben.... das geht anders. Und die notwendigen 2, 3 Minuten Arbeitszeit werden dem Kunden einfach so geschenkt oder doch mit runden 5€ in Rechnung gestellt zzgl. der notwendigen "Kleinteile" in Höhe von 3-4€ je Reifensatz.


    Wenn ichs dem Kunden einfach so schenke, kann ich bei der Kalkulation am Ende eines Jahres mal so locker 2000 - 2500€ in die Mülltonne kippen.


    Aber egal ich kenne weder Couvrex Auftrag noch Werkstatt und ich bin auch nicht mehr in der Branche tätig... Gottseidank

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von ManfredK ()

  • Hausverbot hat keiner bekommen, er darf ja wieder kommen, in diesem Fall hätte er die Birne geschenkt bekommen und beim nächsten mal mitbezahlt. Wir hatten auch solche Spezialisten, wie sie hörten sie bekommen was geschenkt waren sie zufrieden, und sie kamen wieder. Ich meine vom Drauflegen hat noch keiner Überlebt. Aber im Fall vom Kardanantrieb, selbst wenn der Monteur einen Esslöffel Fett reingeschmissen hätte wäre immer noch besser gewesen als nix.


    Und jetzt bin ich auch Rentner Gottseidank