Handbremse, Problem mit der Pumpe

  • Hallo zusammen!

    Ich habe grad ein Problemchen mit der Vorderradbremse. 92er ST1100 ohne ABS, CBS, TCS, SPS, SOS usw. Einfach nur Pumpe und Zange. Der Kolben der Pumpe kommt manchmal nicht ganz zurück, sodass am Handhebel erhebliches Spiel verbleibt, so groß, dass auf dem halben Leerweg bereits der Bremslichtschalter betätigt wird. Der Druckpunkt ist hart und vollkommen in Ordnung. Gefühlsmäßig öffnet die Bremse auch vollständig. Ein paar Kurven weiter ist alles wieder so, wie es soll.

    ?


    Ich habe vor ein paar Wochen vorne die Beläge getauscht. Alles nochmal nachgeguckt, alles an seinem Platz, finde keinen Fehler.

    Habe den Handhebel ausgebaut: kein Befund. Alle Teile präsent und gängig, auch die Feder der Griffweitenverstellung.

    Wenn von euch keine bessere Idee kommt, werde ich als nächstes den Geberzylinder zerlegen, um zu gucken, was da drin rumschwimmt und den Kolben am Rückzug hindert?


    Hatte so was schon mal jemand?

  • Hallo Gutemine.

    Ich hatte das Problem zwar noch nicht würde mir vielleicht vor dem Ausbau des Geberzylinders die Entlüftung vom Bremsflüssigkeitbehälters genau anschauen. Membram, Deckel usw, ob sich da kein Unterdruck aufbauen kann.

  • Also ich würde als erstes nach der Entlastungsbohrung schauen- kleines Loch im Bereich des Geberzylinders

    Das weiß ich nicht 100% ob das die Pan hat, meine 250er Honda von 95 hat es auf jeden Fall- das sorgt dafür dass der Kolben zurück kann

  • Das Problem hatte ich auch mal, und es war dieses winzige Loch (Entlastungsbohrung), wie Der Ingenieur geschrieben hat.

    Gruß
    Hartmut - der aus dem Schwarzwald kommt



    Suzuki GS400, Suzuki GR650, Yamaha XJ650, Yamaha TR1, Kawasaki GTR1000, Yamaha XVZ1200, Honda Deauville 650, Honda Pan European ST1100, Yamaha XJ 900 58L, Honda PC 800 Pacific Coast, Honda XL600v Transalp

  • Exakt das hatte ich auch. Es war das Staubschutzgummi kaputt und die Feder hatte sich herausgearbeitet. Findet sich im Handbremspumpe-Reparaturkit. Ich hätte dann einen Ausbau des Kolbens verworfen und nur Feder und Gummi getauscht. Alles wieder gut. Meine Sprengringzange hatte damals nicht gepasst. Geht alles einwandfrei bis heute.

  • Ich glaube jetzt gehst gerade ein bisschen durcheinander da von unterschiedlichen Teilen/Bohrungen geschrieben wird.


    Hier mal ein typischer Hauptbremszylinder im Schnitt


    Bild 001.jpg


    Im HBZ gibt es zwei Bohrungen, die kleine "Ausgleichsbohrung" und die größere "Nachlaufbohrung"


    Bild 002.jpg


    Beim Druckaufbau wird der HBZ erst hydraulisch geschlossen, wenn die Primärmanschette die Ausgleichbohrung verschließt. Diese Ausgleichsbohrung hat aber keinen Einfluss auf das Erreichen der Endlage am Anschlag des Kolbens. Problematisch könnte sich eine verschlossene Nachlaufbohrung auswirken, da die Bremsflüssigkeit beim lösen der Bremse nicht schnell genug aus dem Raum zwischen Primär und Sekundärmanschette verdrängt werden kann.


    Bild 003.jpg


    Wenn der Handbremshebel und dessen Lagerung mechanisch keine Probleme hat und nach lösen der Bremse ein zu großes Schnüffelspiel verbleibt, kann zum einen die Beweglichkeit des Kolbens im HBZ durch Korrosion/Schmutz beeinträchtigt sein. Zur Kontrolle wird eine langschenklige Seegerringzange benötigt. Sicherungsring demontieren, Staubdichtung demontieren und kontrollieren. Ersatzteile im Reparatursatz wie auf dem Bild


    Ist dort alles i.O. liegt der Fehler entweder im Kolben mit den beiden Manschetten oder in der Nachlaufbohrung (der größeren der beiden)

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Danke an alle! Das war 'ne Menge Input. Ich werde wohl erst am Wochenende wieder zum Schrauben kommen. Werde berichten.