Motorraddiebe

  • auch wenn es eher eine Unterschlagung ist - zum Überdenken und ggf Beachten alle Mal genug Anlass.
    Habe es aus dem Transalp-Forum, aber der hats auch wo anders her.


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    Achtung Motorraddiebe!!!
    Ich wurde am So d.18.12.05 auf eine extrem ausgeklügelte Art reingelegt. Ich hatte mein Motorrad im Internet zum Verkauf angeboten. Am Fr. d. 16.12.05 bekam ich einen Anruf auf meine Anzeige im Internet. Ein Mann interesierte sich brennend für mein Motorrad. Es war eine Yamaha Xjr 1300, Bj 03,(c.a.6900€) in einem neuwerigen Zustand. Ehem. Kennzeichen: SE-CX 6 Fahrgestellnr.: JYARP062000001975. Farbe: Blau-Schwarz, Motor silber.
    Er behauptete aus Hannover zu kommen. Er wollte mit der Bahn kommen, die Maschine gleich kaufen und mitnehmen. Ich habe ihn somit am Bahnhof von Neumünster abgeholt. Er stand dort bereits draußen vor dem Bahnhof, als ich angefahren kam. Dabei hatte er eine schwarze Sporttasche und einen Helm. Später erzählte er mir, in der Tasche schleppe er mühselig die Schutzkleidung zum Fahren mit sich. Das sei eine Plagerei. Er war c.a. 35-40 Jahre alt. Er trug bei der Ankunft eine Mütze, eine Brille, eine dunkelbraune Wildlederhose und einen Schnurrbart, der bis seitlich bis zum Kinn ging. Er sprach Deutsch ohne Dialekt.
    Wir fuhren zu mir. Um über ihn ein gutes Gefühl zu bekommen, redete er während der Fahrt von seiner Maschine. Er habe sie aufgemotzt und jetzt wäre sie zu schnell für seine Frau. Darum will er meine Kaufen. Zwichendurch Telefonierte er ständig auf komische Art u. Weise. Erst schimpfte er mit seinem Kumpel, weil der ihn angeblich sitzen lassen hatte und mit seinem Auto abgehauen wäre. Dieser war aber ganz in der Nähe und sollte zusehen, daß er her kommt und ihn abholt. Später rief er angeblich seine Frau an. Sie solle mir mal Bilder per Mail schicken, damit ich seine aufgemotzte Maschine mal sehen kann. Das dritte Gespräch auf dieser 10km-Strecke ging wieder an seinen Kumpel. Bei diesem sagte er ihm begeistert, daß er mal auf die Straußenfarm achten sollte, an der wir vorbeifuhren.
    Bei mir angekommen sah er sich mein Motorrad an, schaute in die Papiere und stellte einige Fragen.
    Ich gab ihm die Schlüssel und er wollte nur einmal kurz die Straße auf und ab fahren. Seine Sporttasche behilt ich bei mir. Die bekam er ja eh nicht auf dem Motorrad mit und ich nahm sich als sicherheit.
    Er fuhr die ganze Straße hinauf und verschwand. Nach 15min bin ich mit meinem Auto los gefahren um zu schauen, ob er evtl. einen Unfall hatte. Jedoch war Kilometerweit niemand mehr zu finden. Er und die Maschine waren verschwunden.
    Nach dem die verständigte Polizei eintraf und die Sporttasche öffnete, fanden sie darin nur ein paar Altkleider.
    Alles war geplant!
    Mit sicherheit ist er nicht mit dem Zug gekommen, sondern stand bereits dort. Er wurde von seinem Kumpel dort abgesetzt. Ich nehme stark an, daß ich verfolgt wurde. In dem Gespräch wegen der Straußenfarm hat er sicherlich eine Position durchgegeben oder der Kumpel hat ihm einen Treffpunk angesagt.
    Die Tasche und all das Gerede sollte nur zur Beruhigung dienen. Dadurch dachte ich, daß er ja sowieso wiederkommen muß. Es sollte alles ganz harmlos aussehen.
    Wer hat einen ähnlichen Fall erlebt? Gibt es mehrere Motorraddiebstähle dieser Art? Und wer hat vielleicht einen Hinweis? Ist ein XJR-Motor aufgetaucht mit c.a. 8000km Laufleistung? Vergleich gebrauchter Teile mit meine Fahrgestellnummer möglich!
    Ein hoher Finderlohn steht ebenfalls an!!!
    Nur gemeinsam kann man solche Täter, Maschinen und deren Teile finden.
    Ich bitte um eine Hilfestellung! Entweder antworten per email, Telefon (0174/3984048) oder an die Polizeileitstelle Bad Segeberg!
    Mfg


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    ... auf dass man hier nicht über Ähnliches berichten muss!
    horst.w

  • Sorry, aber da habe ich kein Mitleid. Selbst schuld, wenn man sich so verarschen lässt :evil:


    Gruss Markus

  • Zitat

    Original von Markus #62 CH
    Sorry, aber da habe ich kein Mitleid. Selbst schuld, wenn man sich so verarschen lässt :evil:


    Gruss Markus


    Mal sehen, ob du noch genauso redest, wenn du einmal Opfer eines Trickbetrügers wirst.

  • Sorry aber das sehe ich genauso wie Markus, wer gibt den einer Fremden Person den Zündschlüssel in die Hand 0))((0 ohne vorher Ausweis/Führerschein gesehen zu haben (bzw. zur Probefahrt einbehalten.) So gewisse Grundregeln und einen gesunden Menschenverstand sollte man bei einem Motorradkauf/verkauf schon voraussetzten.

  • Das er das gemacht hat, habe ich vorausgesetzt. Dachte, er wäre auf falsche Papiere o.ä. reingefallen. Aber trotzdem: Niemand ist gegen alles gefeit.

  • @ all


    einfach super, die Komentare. Hoffentlich trifft es die "fehlerfreien" Herren nich doch einmal.

  • Zitat

    Original von Walter Stoc #18
    @ all


    einfach super, die Komentare. Hoffentlich trifft es die "fehlerfreien" Herren nich doch einmal.


    Dem kann ich als Polizeibeamter nur beipflichten. Es sind schon hundertprozentig Genaue und Übervorsichtige über den Tisch gezogen worden, ohne auch im Traum daran zu denken, was soeben mit ihnen passiert. Die Spitzbuben werden auch immer einfallsreicher -%-

  • Zitat

    Original von Markus #62 CH
    Sorry, aber da habe ich kein Mitleid. Selbst schuld, wenn man sich so verarschen lässt :evil:


    Gruss Markus


    Das sehe ich auch nicht (ganz) so! Es könnte auch echt schief gehen.
    Im September habe ich mir eine Transalp als Wintermotorrad gekauft. Erste Kontakte per eMail, dann per Handy, weil beide Parteien zu Hause nur schlecht zu erreichen sind. Mit der Pan vorgefahren und vor dem Grundstück abgestellt; von anwesender Ehefrau Schlüssel zur Probefahrt ausgehändigt bekommen. Dann ist sie wieder ins Haus gegangen und ich bin losgefahren.
    Und genau hier wäre der Knackpunkt, wenn nun eine zweite Person mit meiner Pan wegfährt, merkt die Dame das noch nicht einmal! Von mir haben sie eigentlich nichts Definitives gewusst und Handynummern sind Schall und Rauch!
    Zur Sicherheit abgestellte Autos usw. können auch gestohlen sein. Dann nützt auch ein hinterlegter Schlüssel nichts!


    Daraus kann man nur folgende Schlussfolgerungen ziehen:
    1. Bei Verkaufskontakten die Identität des Interessenten verifizieren einschließlich seiner Adresse, Telefonnummer, Arbeitsplatz


    2. Ausweis UND Führerschein schon im Vorfeld bei der Vereinbarung der Probefahrt verlangen und hinterlegen lassen, das wird mögliche schräge Vögel evtl. schon abhalten sich weiter für die Maschine zu interessieren.


    3. Vom Interessenten verlangen, mit eigenem Probekennzeichen zu erscheinen; dazu bräuchte er nämlich eine eigene Deckungskarte von einer Versicherung. Wenn das Interessenten abhält, dann haben sie ohnehin keine festen Absichten gehabt. Bei abgemeldeten Maschinen ist das ja sowieso nur so machbar.


    4. Bei Bargeschäften mit größeren Summen (z.B. bei der Pan -%-) die Übergabe der Dokumente und Schlüssel gegen Kohle so legen, dass man noch zur Bank kann oder das Geschäft gleich dort abwickeln. Sonst kanns gehen wie einem Nachbarn hier: verkauft Samstag Vormittag e.Jahreswagen, nachts eingebrochen worden, 40.000 DM (waren es noch) weg! Gewusst von dem Geschäft haben nur ganz wenige Leute und natürlich der Käufer, war ein Belgier, die gleich mit 3 oder 4 Leuten angereist waren.



    Bleiben genug andere Probleme:
    Unterschlagung ist kein Diebstahl, und nur der ist über die Teilkasko versichert. Diebstahl hängt immer mit einem "Wegnehmen" zusammen. Der Täter hier hat nichts weggenommen sondern hats nach berechtigtem Gebrauch nicht zurück gebracht. Dass dazu von vornherein keine Absicht bestand, dürfte keine Rolle spielen. Denn dann hat man es mindestens mit Betrug zu tun.
    Wenn ein Unfall passiert, ist man eh gekniffen, wer hat schon eine Vollkasko. Da stellt sich die Frage, ob man nicht vernünftigerweise einen "Vertrag zur Probefahrt" mit Hinterlegung des vereinbarten Kaufpreises als Sicherheit verlangen soll. Mit einem bankbestätigten Scheck (den bekommt der Interessent auch nur, wenn er ok ist) sollte das kein Problem sein.
    Ist ein solcher Unfall durch den Interessenten verursacht, hängt man auch noch an der Rückstufung.


    Gruß
    horst.w

  • Tut mir leid, aber ganz so neu find ich die Story nun auch wieder nicht - von Probefahrt nicht mehr zurückgekehrt, das gibt's doch schon länger.
    Ich würde niemanden ohne Pfand (Ausweis o.ä.) allein zur Probefahrt loslassen. Auch wenn's jetzt besserwisserisch klingt, aber so leicht darf man's den Betrügern auch nicht machen.

  • Ok, ich räume ein, dass nichts 100% ist im Leben, aber gewisse Vorsichtsmassnahmen (wie verschiedentlich weiter oben beschrieben) sollten doch eingehalten werden.


    Ich hab das Problem noch nie gehabt (bin knapp 30 Jahren motorisiert unterwegs), da ich meine Gebrauchten (Auto und Motorrad) nicht an irgendwelche privaten Fremden verklickere, sondern an meine Freundlichen, wenn ich mir ein Neues zulege santawink


    Gruss Markus

  • Zitat

    Original von Olli/Lippstadt


    Dem kann ich als Polizeibeamter nur beipflichten. Es sind schon hundertprozentig Genaue und Übervorsichtige über den Tisch gezogen worden, ohne auch im Traum daran zu denken, was soeben mit ihnen passiert. Die Spitzbuben werden auch immer einfallsreicher -%-


    Also ich sehe mich bestimmt nicht als Fehlerfrei an und es gibt ja auch heutzutage genügend Schlitzohren,, aber eine Sporttasche als Pfand zurückhalten, keinen Führerschein, keinen Ausweis zeigen lassen das finde ich doch sehr naiv. :cry:
    Diese Käuferschicht die auch wirkliches Interesse zeigt die kaufen das Motorrad auch ohne Probefahrt, und wenn doch dann lässt man sich zumindest den Lappen zeigen. Lieber etwas übervorsichtiger, fährt man bei solchen Geschäften besser mit. santawink