motorradwahl fuer wiedereinsteiger

hallo Forum,

ich suche ein sicheres, zuverlaessiges und wartungsarmes motorrad fuer kurztouren, tagestouren und urlaubsfahrten mit sozius und gepaeck.
was mir wichtig am moped sind:
laufruhe, lineare leistungsentfaltung, handlichkeit, kardan, leicht zu schaltendes getriebe, fahragilitaet, gute manoeuvrierfaehigkeit beim rangieren.

meine persoenliche angaben: 1.89 m gross 87 kg schwer alter: 50 und bin seit 25 jahren kein motorrad mehr gefahren

folgende in-frage-kaemende motorraeder habe ich herausgefiltert:

pan european 1100 (ich moechte keine 1300)
deauville 700
bmw k1100rs
bmw r1150rs oder rt

im forum habe ich folgendes gelesen:
zur deauville: "viel zu wenig power (mit Duo) . Wenn du dann allerdings mit Gepäck und Sozia/us in die Berge fahren willst nimm lieber mehr Hubraum."

zum boxer- bmw: hat wohl immer noch probleme mit den vibrationen und dem schaltgetriebe (" rrRRRaklanck")

die pan european habe ich probegessen und war eingeschuechtert durch das hohe gewicht im stand. was ist wenn sie mir mal umfaellt? oder ich muss sie bugsieren in einer engen auffahrt? wie sieht es aus mit der alltagstauglichkeit (fahrt zur arbeit durch den stadtverkehr)?

vielen dank fuer eure tipps,

nik

Zitat

Original von nik
die pan european habe ich probegessen und war eingeschuechtert durch das hohe gewicht im stand.

Hi,
hat sie aber nur im Stand, sobal die 1m Rollt ist es nicht mehr warnehmbar, ich finde sie ausgezeichnet balanciert.
Sollte sie mal umfallen, liegt sie am Stürzbügel (in den grauen Flossen li & re sind dicke Stahlbügel), somit keine Verkleidung demoliert, grad mal die grauen Dinger verkratzt, kostet keine 30 Euro...
Aufstellen ist auch nur Frage der Technik, man "hebt" die 312kg nicht etwa hoch, sondern "rollt" sie auf die Räder, kann man üben (wirst ja bald mal zu nem Gathering kommen oder mal wo andere Fahrer treffen), geht eigentlich einfach und ohne sich das Kreuz zu demolieren.
"Bedienen" tut man sich eher in der fälschlichen Panik sie nicht "gehen" lassen zu wollen... hat eh Sturzbügel, bevor ich mir da was verreiße, sag ich lieber "...mach Dir das alleine aus..." und stelle sie nachher in aller Ruhe "schmerzfrei" wieder auf.
Rangieren ist eine Frage der Körpergröße/Beinlänge vs Technik.
Ich bin 186 und relativ "langhaxert", habe daher die Füße/Solen voll am Boden und tauche die Maschine daher selbst mit Sozia und 14-Tage-Gepäck lässig rückwärts in ne Packlücke.
Man darf dabei halt nur nie den Arsch vom Sitz heben, wenn sie einem in den Schenkel fällt ist es eher ungut.
Auch daneben stehen und rumschieben geht mit der richtigen Technik nebst etwas Übung soweit leicht.
Man beachte mal nur die ganzen Mechaniker, da gibts Leute die sind unter 160cm und schieben STs wie auch GoldWings rum als ob's ein Fahrrad...

Man lernt auch rasch entsprechend "voraus zu denken"...
Mit Vorderrad zum Gehsteig parken machst genau ein Mal
Und auch wie man eine engere (Hof)Einfahrt so anfährt daß man da ohne Egoschaden wieder raus, findet sich bald

Denke jeder von uns hatte sich schon mal vertan "...uhm...ehh... Schatzl? Könntest bitte mal??..."

Würde einfach mal eine probesitzen und auch probefahren.
Wichtig ist auch die Lenktechnik, Gewicht und Masse ist natürlich da, sie läßt sich aber durch "Gegenlenken" tadellos dirigieren, wogegen Oberkörper verlagern und so dem Schiff eher kaum Richtungsänderung beibringt.

Am Stadtvekehr scheiden sich die Geister.
Ich finde sie Handlich, die Spiegel sind das Breisteste am Fahrzeug (dafür auch Höhe der meisten Autospiegel, leichter "touch" endet mit rausfallen der Spiegelabdeckung aus den 3 Clipsen, im schlimmsten Falle leichter Lackschaden).
Sie ist mit Koffern deutlich schmäler als ne BMW oder sogar Afrika/Transalp mit Givi drauf.
Das ein 50er oder 125er Scooter wendiger ist keine Frage, dafür finde ich das erhebliche psychologische Moment der ST1100 ggü den Autofahrern deutlich wertvoller, mit dem "Eisenhaufen" legt man sich nicht so einfach an, er ist auch definitiv kaum zu übersehen.
Und auch sicherheitstechnisch... Sturzbügel, Verkleidung und Koffer sind auch bei etwaigem Kontakt ne unbezahlbare Sache...

Gegen die Kopfblockade bezüglich Gewicht, Größe und auch Wert des Teiles hilft IMHO Fahrsicherheitstraining, bzw Kurs für Wiedereinsteiger.
Da kann man in aller Ruhe auf gesichertem Gelände, unter professioneller Anleitung verschiedenste Fahrsituationen und Übungen absolvieren und wirklich vertraut und eins werden.
Mache seit Jahren fast jedes Frühjahr so ein "warm-up" training und bin jedes Mal verblüfft wie viel einem das doch immer wieder bringt.
Für mich fühlt sich der 1/2 Tag immer wie 5000km Fahrerfahrung an...

Zitat

Original von Pipus
So ist das Nik, der Martin hat eigentlich alles gesagt.
Und ein herzliches hier im Forum.

Auch ein vom nächsten Rentner

Zu dem bisher Gesagten ist fast nichts mehr hinzuzufügen.
Ich bin bis 2001 auch eine Deauville gefahren, die mir mit Sozia und Gepäck einfach zu lahm wurde, speziell in den Alpen wo's halt schon etwas Muckis braucht.

Im Fahrbetrieb merkst du praktisch keinen Unterschied zwischen der Deauville (250kg) und einer 11er Pan (320kg), beim Rangieren dann schon, aber das ist Übungssache.
Ich hab den Wechsel zu keinem Zeitpunkt bereut. Hab heute nach knapp 7 Jahren über 222'000km zurückgelegt und ausser den üblichen Kundendiensten und Verschleissteilen keinerlei Probleme damit gehabt. Also schlag zu, du wirst deine Freude haben damit

Mit den Biemdabbeljus hab ich keine ErFAHRung.