Allgemein ist zu lesen das wir Motorradfahrer meist zu schnell und zu risikofreudig unterwegs sind, die mag für manche zutreffen. Aber dass wir immer die Unfallverursacher sind kann und muss verneint werden das wissen wir meist am besten. Passiert uns ein Fahrfehler haben wir keine Karosserie die dieses wenigstens einigermaßen ausbügelt. Aber um nicht vom Thema abzugleiten ist es doch so dass wir in der Allgemeinheit meist als Unfallverursacher da stehen nur weil wir Motorradfahrer sind.
Hier nun ein Bericht eines Polizisten aus dem Allgäu der solche Unfälle untersucht hat.
Zeitung Allgäu Rundschau
Experten: «Motorradfahrer besser als ihr Ruf»
Bei Unfällen sind laut Polizei häufiger die Autofahrer schuld
Die weitaus meisten Motorradfahrer sind besser als ihr Ruf. Diese Ansicht vertritt zumindest Werner Thoma, Verkehrsexperte beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West. Angesichts der Häufung von tödlichen Motorradunfällen hat die Polizei die Ursachen analysiert. Demnach nehmen Autofahrer häufig motorisierten Zweirädern die Vorfahrt - beispielsweise beim Abbiegen.
Während die Folgen solcher Kollisionen für Auto-Insassen oft eher harmlos sind, haben Zweiradfahrer keine Knautschzone. Von den 14 Unfällen, bei denen heuer Motorradfahrer im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ums Leben kamen, waren nach Polizeiangaben neun von Autofahrern verursacht worden.
Für eine Mär hält Polizist Thoma denn auch die landläufige Meinung, Motorräder seien generell zu schnell unterwegs. Thoma, selbst Motorradfahrer: «Der überwiegende Anteil fährt im Rahmen der zulässigen Geschwindigkeit». Natürlich gebe es «schwarze Schafe», räumt er ein.
Ob zu schnell oder nicht: Das Risiko, im Straßenverkehr auf einem Motorrad getötet zu werden, ist 14 Mal höher als im Auto. 17 Prozent aller Todesopfer auf deutschen Straßen sind nach einer Statistik des Deutschen Verkehrssicherheitsrats Zweiradfahrer.
Wenn die Polizei im Allgäu jetzt eine groß angelegte Motorrad-Kampagne startet, dann gehe es vor allem um Aufklärung und Prävention, versichert Thoma.
Zumindest zwei Motorradfahrer-Gruppierungen unterscheidet Diplom-Psychologe Dr. Hartmut Kerwien, Ausbilder bei Deutschen Verkehrssicherheitsrat: die sportlichenBiker und die Genussfahrer. Bei manchen Motorradfahrern gebe es durchaus Motive, wie man sie auch von anderen Risikosportarten wie Bergsteigen, Wildwasser-Kajakfahren oder Gleitschirmfliegen kenne: Die Fahrer wollten schwierige Situationen meistern und dabei auch persönliche Leistungsgrenzen erreichen.