Da habe ich mir vor so ca. 3 Jahren einen nicht gerade billigen Unterdruck-Absauger geleistet, um vermeintlich einfacher die Bremsen nach Flüssigkeitswechsel entlüften zu können.
Vor 2 Wochen war's mal wieder soweit, die Pumpe und Gerätschaften aus dem wunderschönen Koffer ausgepackt - und feststellen müssen, dass die zugehörigen Schläuche sowas von verhärtet waren, wie Knüppel, einfach unbrauchbar! Gut, neue Schläuche besorgt, entsprechend abgelängt - und dann feststellen müssen, dass alle Adapter, Zwischenstücke und sonstiges Gezampel zerbröseln, bei geringster Belastung lösen sie sich in Brocken auf. Ich hatte zwar nach der letzten Nutzung alles so gut es ging gereinigt, aber daran kann es eigentlich nicht gelegen haben, es zerbröseln auch die Teile, die ich noch nie benutzt hatte. Und das Gelumps gibts natürlich nicht als Ersatzteil zu kaufen. Also handelübliche Verbinder usw, die auf meine neuen Schläuche passen, besorgt und dann mehr schlecht als recht die Bremsanlage entlüftet. War ein größerer Akt und ich habe die Schnauze gestrichen voll von abfallenden, wild um sich schlagenden und Bremsflüssigkeit versprühenden Schläuchen, umfallenden Auffangbehältnissen mitsamt undichten O-Ringen, versifften Unterdruckgeräten und dgl. mehr.
Jetzt habe ich mir etwas mit Hand und Fuß selbst gebaut:
Man nehme
- 1 5-Liter Benzinkanister oder Ähnliches; Baumarkt 3,80 €
- 1 Schraubtülle für 6 mm Schlauch Innendurchmesser (passt dann auf die Entlüfternippel an den Bremssätteln usw.); Kosten < 1 € im Eisenwarengeschäft
- 1 Nietmutter, passend zum Gewinde der Schraubtülle; Kosten um 20 Ct. (kann man sich sparen bei ABS-Kanistern, da die Wandung dick genug ist, die Schraubtülle direkt einzusetzen; bei mir liegt so Zeugs ungenutzt rum und da auch eine entsprechende Zange vorhanden ist, MUSS das natürlich sein ;-))
- Schlauch in erforderlicher Länge, zumindest der vordere Teil sollte durchsichtig sein
- den 2.-besten Staubsauger, den man im Haushalt auftreiben kann (den Besten gibt die Hausfrau nicht her ...)
Die Schraubtülle mit oder ohne Nietmutter oder sonstwie an der Rückseite - oben - des Kanisters befestigen;
den Ausgießer des Kanisters mit Heißluft erwärmen und so biegen, dass die Mündung möglichst weit nach unten zeigt; hier wird der Staubsaugerschlauch lose aufgesteckt, saugt sich selbst fest und hält ausreichend;
den Absaugschlauch an der Tülle anschließen und los kanns gehen: Staubsauger einschalten (kleine oder mittlere Saugleistung reicht völlig, ansonsten haben die meisten Geräte eine regulierbare Nebenöffnung im Hand-Bereich, muss man austesten, damit der Staubsauger nicht heiß läuft); Absaugschlauch auf Entlüfternippel stecken und Nippel mit Schraubenschlüssel aufdrehen, wenn keine Luftblasen mehr zu sehen sind, zudrehen - fertig. Eventuelle Restmenge Flüssigkeit im Ansaugschlauch durch Hochhalten dem Kanister zuführen, der Luftstrom tut das Seinige.
Die beigefügten Bilder sind gestellt, weil ich das Entlüften ja schon erledigt hatte; getestet habe ich die Anordnung mit dem Rest des verwendeten DOT4 im Originalbehältnis, den ich ja ohnehin nur entsorgen kann. Zum Staubsaugerschlauch ist nichts durchgeschlagen, der Abstand von der Kanisterrückseite bis zum Schraubanschluß des Ausgießers ist ausreichend als Abscheider. Der permanente Absaugvorgang erlaubt kleckerfreies Arbeiten!
Das Unterdruckgerät richte ich mir für das Absaugen der Flüssigkeitsbehälter an den Hand- / Fußbremspumpen her, dafür ist das Ding gerade noch gut genug.
Gruß rundum
Horst