Ich lese hier schon eine ganze Weile mit. Bis dato aber hatte ich noch keine PAN. Das ist seit vergangenem Dienstag anders. Grund genug, nun hier auch aktiv einzusteigen und mich mit meinem ersten Posting gleich mal vorzustellen.
Ich heiße Andreas, bin 53 und komme aus Neumünster in Schleswig-Holstein. Nach 32 Jahren beim Bund (Luftfahrzeugtechnik) stand im Oktober letzten Jahres meine Pensionierung an, was ich zum Anlass genommen habe, meine Hobbys PC und Garten um eines zu erweitern - Motorradfahren. Als junger Bengel habe ich das schon ein paar wenige Jahre betrieben, aber dann aufgegeben, weil sich vorrangige Verpflichtungen familiärer Art ergaben.
Rechtzeitig (oder vielleicht auch recht zeitig) vor der Pensionierung habe ich dann erstmal "was Kleines" für den Einstieg beschafft. Eine Virago! Mit der wollte ich in Erfahrung bringen, ob die Idee mit dem Motorradfahren nicht nur eine kurze Marotte oder doch etwas Dauerhaftes ist. Dieses Mopped geriet fast zu einem Trauma. Kaum eine Fahrt, die nicht von immer wieder neuen technischen Problemen ausgebremst wurde. Ich schraube wirklich gern, aber wenn das Schrauben zur Haupt- und das Fahren zur Nebensache wird, man sich kaum noch über die Stadtgrenze hinaus traut und jegliches Vertrauen in das Mopped auf der Strecke bleibt, dann hört der Spaß auf. Ich war drauf und dran, das Biken noch vor meiner Pensionierung wieder aufzugeben.
Gott sei Dank steuerte mein motorradbegeisterer Nachbar mit einem guten Tipp gegen. Er brachte mich zur NT650V. Mit der war ich dann tatsächlich wirklich gut bedient. Mal abgesehen davon, dass ich feststellen konnte, dass ein verkleideter Tourer dann doch die bessere Wahl für den "gesetzteren Herrn" ist als so ein Möchtegern-Chopper, kehrte die Deauville das Verhältnis von Schrauber- zu Fahrstunden nachhaltig um. Außer einem undichten Gabelsimmering machte die überhaupt keine Zicken. Nur die üblichen Wartungsarbeiten und ansonsten fahren, fahren, fahren. Der Spaß am Motorradfahren war wieder da und nach nunmehr 8000 km in einem 3/4 Jahr (abzgl. Winterpause) auch die Erkenntnis, dass Motorradfahren etwas ist, was mir auf Dauer Spaß machen wird.
So blieb dann auch nicht aus, dass nach dem nunmehr erfolgreichen Einstieg der Wunsch nach einem größeren Gerät aufkam. Da hatte es mir die ST1100 angetan. Und genau deshalb habe ich mich im Februar hier angemeldet und seitdem regelmäßig mitgelesen.
Der Verkauf der Deauville hat sich ein bisschen hingezogen, aber Anfang Juli ging sie dann weg. Zeitgleich fand ich ein gutes Angebot bzgl. einer ST1100. Dank dieses Forums wusste ich, worauf ich achten musste. Geworden ist es dann eine 93er ST1100 mit 61000 km auf'm Zähler. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu machen, aber nichts Gravierendes, was man nicht in die Liste der Winterarbeiten übernehmen kann. Jetzt ist erstmal fahren angesagt. In den letzten 4 Tagen hat die Maschine dann inkl. der Abholung auch schon knapp 1000 km zugelegt. Sie läuft einfach traumhaft. Vor dem Gewicht hatte ich durchaus Respekt, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und merke es nur noch beim Rangieren auf dem Hof.
Meine Schrauberseele wird sicher auch bedient werden. Das bleibt nicht aus. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Schrauberei in ähnlichen Grenzen halten wird wie bei der Deauville, denn die Substanz ist ok.