Hilfe, meine ST 1100 fährt Schlangenlinien und kippelt

  • Guten Abend und servus.


    Nochmals vielen Dank an alle die mich willkommen geheißen haben. Ich bin erst einige Tage
    (http://www.pan-european-forum.…ad.php?postid=23023#23023) Mitglied im Forum.


    Heute, am ersten Tage mit meiner neuen (gebrauchten) Pan hat sich das in vielen Beiträgen erwähne breite Grinsen – wegen des super Moppeds – noch nicht einstellen wollen. Ich hatte eher so was wie Angstschweiß auf der Stirn.
    Das gute Stück fängt bei der kleinsten Windböe das Rühren an und wird beim Bremsen über das Vorderrad kippelig. „Scheisndreck dem“.


    Ich versuche das ungute Verhalten genau zu beschreiben.
    Selbst kleine Böen, von vorrausfahrenden Fahrzeugen hinter sich her gezogenen Wirbelschleppen gar nicht zu reden, nimmt die Pan vermutlich über die Flächen der Verkleidung als Impuls auf und gibt diese an den Lenker weiter, welcher sich dann leicht schwingend hin und her bewegt. Je nach Stärke des Windstoßes ist das Schwingen stärker oder schwächer ausgeprägt. Ein leichtes hin und her Kippen um die Längsachse des Fahrzeugs wird auch fühlbar. Bei gut Verkehr auf der Autobahn gibt’s immer genügend Anregung durch andere Fahrzeuge. Einen geraden Strich kann ich unter solchen Bedingungen gar nicht fahren. Ich fahre fast durchgängig Schlangenlinien und will dabei einfach nicht breit grinsen. Nach ca. 20 Kilometern zwischen 120 und 180 war ich nachhaltig geläutert.
    Die Geschichte fängt so bei 90 bis 100 an und lässt zu hohen Geschwindigkeiten hin (160 bis 180) etwas nach. Beschleunigen mit gut Druck auf dem Hinterrad stabilisiert die Fuhre deutlich.
    Beim Bremsen schein das Fahrzeug auf das Vorderrad als Lagerpunkt gestützt, diesmal stärker, um seine Längsachse hin und her zu kippen.
    Beide Phänomene könne durch den Reifendruck am Vorderrad beeinflusst werden. Von den laut Handbuch korrekten 2,5 (kalt) habe ich erst ein Zehntel und dann noch ein Zehntel abgelassen. In beiden Fällen wurde es besser ohne wirklich zufriedenstellend zu werden. Ich kann das präzise messen, ich verfüge über eine sehr genauen Luftdruckmesser von FLAIG.


    Kurz noch die Eckdaten zu besseren Einschätzung.
    Pan Bj. 3.2000 mit ABS, TCS usw..
    29.000 Km.
    Standardverkleidungsscheibe.
    Ca. 1.000 gelaufene Metzeler Z4 Paarung.
    Hinten 2,9 (kalt) Reifendruck.
    Vorne 2,5 dann 2,4 dann 2,3 Reifendruck.
    Dämpfervorspannung Stufe 3.
    Ausfederdämpfung ¼ Drehung von der Standardposition im Uhrzeigersinn. Vermutlich wurde das Gabelöl noch nicht gewechselt.
    Die Gabel scheint im Dämpfungsverhalten allgemein unwillig und träge.
    Auch dürfte das Originallenkkopflager noch drin sein.
    Das Ärgernis ist im Zwei- als auch im Einpersonenbetrieb, mit und ohne (leere) Koffer vorhanden. Keine weiter Beladung.
    Fahrer ca. 85kg 172cm groß, Beifahrer ca. 68kg 168cm groß.
    Ach ja. Fahrer und Beifahrer waren zu jedem Zeitpunkt nüchtern.


    Wem fällt dazu was ein? Lasst mich bitte auch breit mitgrinsen!


    Vielen Dank für eure Mühe im Voraus.


    Servus Günter

  • :wink:


    Gruß


    Knobi

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Für mich wäre das ein typischer Fall für die Werkstatt: eine Pan macht das nicht!
    Ich weiss jetzt nicht mehr, wo Du das Teil her hast, aber entweder ist das Radlager oder das Lenkkopflager defekt oder da liegt ein Unfallschaden vor.

  • pluster mal deine Reifen auf...ich fahre vorne und hinten 3,4 Bar (zwar auf der STX und dem BT20F ) oder möchtest du deine 330 KG gerne auf nem Kaugummi bewegen??


    Grüßle

  • Hallo!


    Also ich kämpfe momentan mit einem ähnlich gelagerten Problem. Es kommt bei mir eindeutig aber durch den Umstieg auf Metzeler Z4 Reifen. Der Umstieg war notwendig, weil der Reifenfritze keinen BT 020 auftrieb. Ich bin froh wenn der Reifen bald am Ende ist und ich wieder auf Bridgestone umrüsten kann.


    Gruß Helmut vom Traunsee

  • Hallo Günther,


    ich tippe ebenso wie Bäääärnd auf Radlager (vorne) oder das Lenkkopflager. Läßt sich beides leicht feststellen:


    Lenkkopflager:


    Moped auf den Haupständer stellen. Vorderrad anheben das es frei hängt und die Gabel langsam vom rechten zum linken Lenkeranschlag drehen. Dabei auf schweren Gang oder Rasterstellungen achten. In fast allen Fällen hast Du in der Mitte einen deutlichen Anschlag - dann ist das LL hin.


    Radlager (vorne) - halt ich Deiner Beschreibung nach noch wahrscheinlicher:


    Moped auf den Hauptständer und festhalten - versuchen das Vorderrad im eingebauten Zustand horizontal zu bewegen. Wenns ok ist darf hier kein Spiel sein. Wenn spiel ist und somit das Lager hin ist fährt sich das Moped wie auf Erbsen. Besonders in Schräglage ist eine Kontrolle nur schwer möglich.


    :D:D:D

  • Ich würde Bärnd und Tim mit den Lenkkopf- bzw. Radlagern rechts geben, wenn der KM stand von 29000 nicht wäre, so kaputt können die bei diesem KM stand doch nicht sein (ich weiß natürlich nicht, was der Vorbesitzer damit gemacht hat). Ich denke eher an einen Unfallschaden oder nicht richtig eingebautes Rad oder es liegt doch an den Reifen.


    Gruß


    Wolfgang

  • Hi zusammen,


    nun ja, die Lager sind in 5 Minuten gecheckt. Auf größere OP kann man dann immer noch zurückgreifen.


    Es hat glaub' ich auch schon Mopeds gegeben wo die Lager füher hin waren. Is aber kein typischer Schaden für die ST (nicht bei dem Kilometerstand). Habe mein Radlager vorne erst nach 82Tkm ausgetauscht. Hatte zuvor die selben Probleme wie Günther. In Autobahnausfahrten war das Teil kaum noch zu bewegen (pandeln um die Längsachse in Schräglage hat schon was). Hatte immer ein absolut kippeliges Gefühl beim fahren. Aber mit Horizontalspiel an der Radachse vorne auch kein Wunder.


    Austausch ist problemlos und in 1/2 Stunde erledigt (Kaffee inbegriffen).


    :D:D:D

  • Mein erster Gedanke beim Lesen: Aha, daher der günstige Kaufpreis - Unfallschaden. Sprich mal mit dem Vorbesitzer, ob das Teil nicht doch mal irgend wo angeeckt ist!
    Gruß
    8) Axel 8)

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

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  • Ich bekomme nur Unruhe rein, wenn ich hinter LKW herfahre. Hast Du wirklich die Originalscheibe drauf ? Ich dachte es auch immer, habe aber eine US-Scheibe von Honda drauf, die höher ist. Durch die Verwirbelung kommt es hier zu leichter Unruhe auf BAB. Kann aber auch durch Reifen kommen. Ich hatte mal den BT54 drauf und hatte Lenkerwackeln im Bereich von 60-90 km/h. Lenkkopflager wäre auch noch möglich, aber aufgrund der geringen Laufleistung wäre dies eher die Ausnahme. Diese lässt sich aber leicht checken.

  • Zitat

    Original von Tim #492


    Moped auf den Haupständer stellen. Vorderrad anheben das es frei hängt und die Gabel langsam vom rechten zum linken Lenkeranschlag drehen. Dabei auf schweren Gang oder Rasterstellungen achten. In fast allen Fällen hast Du in der Mitte einen deutlichen Anschlag - dann ist das LL hin.

    Weiters: läßt man das Vorderrad in leicht eingeschlagenem Zustand los, darf es nicht "haltlos" durchfallen, sondern sollte sich langsam, stetig bis zum Lenkanschlag bewegen.
    Fällt es durch ist das Lager zu locker eingestellt, bleibt es in jeder Position einfach stehen ist das LK-Lager eindeutig zu fest.
    Zusätzlich Rad gerade stellen und versuchen es in FR vor und zurück zu drücken, leichtes Knacken hier deutet auch auf def. LK-Lager hin.


    Schwingenlager? Radlager?
    Stimmt die Spur? Verdrehte oder verbogene Gabelstandrohre, dann läuft das Ding 2-spurig und tippelt im Geradeauslauf eigenartig hin und her.
    Stimmt die Flucht der Vorderachse? Die hat eine Einkerbung welche plan mit Außenkante des linken Gabelstiefels sei soll; Fehlstellung = siehe oben.
    Sind die "Faustschrauben" (Achsklemmschrauben, vorne 4, hinten 1) alle fest?
    Sind die Schrauben Winkeltrieb<>Schwinge fest?

  • Servus an alle.


    „Ausgewackelt“.
    Nach Hinweisen aus dem Forum eine höheren Luftdruck zu fahren habe ich 10tel-Schritten rumprobiert. Mit 3,1H und 2,8 V, Stoßdämpfer auf die vierte Stufe vorgespannt zieht die Pan (im Einpersonen- wie auch im Zweipersonenbetrieb) jetzt sauber ihre Bahn.


    Danke an alle die sich diesbezüglich bemüht haben.


    Servus Günter