Problem mit Drehzahl (Leerlauf)

  • @Manfred,


    danke für die Info, ich habe nicht unbedingt erwartet, eine Reparaturanleitung zu bekommen.


    Was mich interessiert, ist die Reihenfolge der Überprüfung, es sein denn, ich bräuchte für jede der in Betracht kommenden Arbeiten - Bypässe reinigen und/oder Wachsventil tauschen/reparieren? - Spezialequipment??


    Oder anders ausgedrückt: ich tausche als einfachstes das Wachsventil, wenns dann nicht klappt, kann ich immer noch in die Werkstatt fahren?

  • Zum Austausch des Wachsventils gehört die Synchronisation der Bypassventile. Dies erfordert einen wirklich genauen elektronischen Synchrontester.


    Vorhanden? Versuch dein Glück (Vorgehensweise siehe WHB)
    Nicht vorhanden? Lass es lieber sein und vergib einen Auftrag an die Werkstatt die sich damit auskennt..... (nicht jede hat damit Erfahrung!!)

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • ... Dies erfordert einen wirklich genauen elektronischen Synchrontester. ...


    Manfred,
    was würde gegen die Verwendung einer 4-fach-Schlauchwaage sprechen? Bei einer Ablesegenauigkeit von < 1 cm = < 1/1.000 bar (Wasser).
    Sind die Elektronischen noch besser? Ich habe den TwinMax, weil ich keine freie Stelle an den Wänden habe, um eine Schlauchwaage zu installieren. Bei mehr als 2 Zylindern (bislang nur bei Vergasern) verwende ich ein geteiltes "Schlauchgedöns" mit Ventilen; dann halt ein Zylinder nach dem andern. Ich sehe das Problem eher an der (Un-)Genauigkeit der Einstellschrauben und der Fummeligkeit des Einstellvorgangs als solchem. Und das wäre ja hier wie dort identisch.


    Horst

  • hermi:


    Hi,


    ich würde an deiner Stelle als aller erstes das Wachsventil tauschen. Habe ich auch gemacht und bei mir funktioniert es jetzt einwandfrei!
    Und zwar auch ohne Synchronisation der Bypassventile... (hatte vorher mit meinem Honda Mechaniker gesprochen und der sagte mir, dass er bei den letzen Wechseln des Wachsventils auch nichts synchronisiert hat)


    Allerdings ist das ganze schon eine "Operation" muss ich sagen und WHB/ein bisschen Schrauber "Know-how" vorausgesetzt.
    Lies dir den Part dazu am besten mal durch und überleg dir, ob du es dir zu traust oder eben lieber nicht (ein paar Arbeitsschritte kann man sich sparen z.B. das Kühlsystem zu entleeren oder die Gaszüge aushängen). Ich hab das Drosselklappengehäuse auch nicht komplett ausgebaut, sondern nur umgedreht, damit ich an das Wachsventil rankam.


    Schönen Gruß,
    Malte

  • Manfred,
    was würde gegen die Verwendung einer 4-fach-Schlauchwaage sprechen?
    Horst


    Wie willst du die Wasserwaage denn dämpfen....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Hallo, bin neu im Forum, fahre die ST 1300 seit 2002, 86.000 km, und ärgerte mich etwa seit vier Jahren mit dem defekten Wax-Ventil herum.
    Die Beiträge hierzu von ManfredK haben mich ziemlich kopfscheu bzgl. des Tausches des Wax-Ventils gemacht (Synchronisation der Bypass-Ventile usw.) Zwischenzeitlich nicht mehr im Erwerbsleben und daher viel freie Zeit, habe ich mich nach dem Studium des WHB, das meiner Meinung nach allererste Sahne ist, an den Tausch des Ventils gewagt.
    Die einzige größere Schwierigkeit war das Abziehen des Drosselklappen-Gehäuses aus seiner Gummihalterung, was mir nur mit Unterstützung einer Schraubzwinge gelang. Die Mechanik der Leerlaufverstellung ist m.E. sehr robust, so dass keiner Neu-Synchronisation bedarf. Im übrigen habe ich diese auch nicht als Vorschrift nach einem Waxventil-Wechsel im WHB gefunden, vielleicht überlesen.
    Meines Erachtens ist es wichtig, daß beim Zusammenbau vor der Montage des Luftfiltergehäuses die Funktion des Waxventils bei laufendem Motor geprüft wird. Man sieht sehr schön in Abhängigkeit der Kühlwassertemperatur die Funktion des Waxventils wie die Bypass-Öffnungen geschlossen werden. Auch die Leerlaufeinstellung, die konstruktionsbedingt schwergängig ist, lässt sich ohne eingebautes Luftfiltergehäuse sehr gut beobachten.
    Die Leerlaufeinstellung läßt sich übringens mit einem Inbusschlüssel, 8er oder 10er, leicht an Plastik-Rändelschraube einstellen dann vermurkst man auch nicht die kleine Befestigungsschraube der Plastik-Rändelschraube.


    Jetzt zeigt die Leerlaufanhebung wieder ihr Sollverhalten und ich muss in der Warmlaufphase nicht mehr an jeder Ampel Angst haben, dass der Motor abstirbt.


    Warum mein Beitrag: Im Gegensatz zu ManfredK bin ich der Meinung, dass man das Wax-Ventil auch mit bescheidenen Schrauber-Kenntnissen in Eigenregie tauschen kann, Voraussetzung ist jedoch ein intensives Studium der entsprechenden Abschnitte des WHB.


    grüsse felix

  • Der Austausch des mechanischen Teils ist kein Problem und gelingt halbwegs geübten Schraubern.


    Das notwendige Synchronisieren erfordert das entsprechende Werkzeug- und wenn es auch von einigen negiert wird..... es ist notwendig


    Aber da ich ja "nur" Profi bin, lasse ich gerne anderen den Vortritt....

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  • @ ManfredK


    Hallo Manfred,
    habe mir das WHB nochmal vorgenommen, finde aber nicht die Stelle die eine Startventilsychronisatiion nach einem Tausch der Leeranhebung (Wax-Ventil) empfielt bzw. vorschreibt.


    Nach einer Zerlegung und Reinigung der Startventilmechanik ist nach meinem Verständnis eine Synchronisation zwingend erforderlich.


    Bei einem lediglichen Austausch des Wax-Ventils ist die Startventilmechanik nur insoweit betroffen, als dass der Plastikantrieb des Wax-Ventils in die Startventilmechanik aus- und wieder einrastet. Relativ zueinander ändert sich für die vier Bypass-Antriebe nichts, sofern man diese nicht unqualifiziert behandelt, sprich verbogen, hat.


    Vielleicht ist aber auch sinnvoll, dass bei jedem Wax-Ventil-Austausch auch eine Zerlegung der Startventile und Reinigung der der Bypässe sinnvoll ist.


    Sollte ich falsch liegen, bin ich jederzeit offen für überzeugende Argumente.


    Vielleicht kannst Du oder einer aus dem Forum mir erklären, was die Ursache für die Fehlfunktion des Wax-Ventils ist. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Mathias den Übeltäter demontiert und das Innenleben in einem jpeg zur Schau gestellt.


    grüsse Felix

  • In diesem Wachsventil ist ein Dehnstoffelement enthalten. Da ja jeder Motorradfahrer die Wechselintervalle der Kühlflüssigkeit einhält, ist das Dehnstoffelement von einer chemisch untauglichen Brühe umgeben.


    Da nur ein kleiner Hub erfolgt, bleibt es nicht aus, das gute Stück durch Verschmutzung schwergängig wird und die Bypass-Kanale nicht mehr korrekt geöffnet und geschlossen werden. Bleiben die Kanäle nun längere Zeiten in nicht korrekter Position, bilden sich dort Ablagerungen da die kpl. Leerlaufluft über diese Kanäle geleitet wird. Ein Schmutzpartikel genügt, dass einer der Kanäle nicht richtig angesteuert wird. Optisch sind solche Verschmutzungen nicht immer erkennbar - daher synchronisieren.


    Und zum WHB lesen.... in einem WHB steht nicht alles.... irgendeinen Grund hat es, dass das ganze ein Ausbildungsberuf ist und dass von den Herstellern Trainings angeboten werden. Würde nur ein WHB gebraucht könnte man sich diesen ganzen Kram sparen.


    Wenn hier aber schon ein Profi darauf hinweist, verstehe ich nicht weshalb dieser auch noch erklären soll warum, wieso und weshalb.... dann spart er sich nämlich in Zukunft solche Hinweise ....


    Sorry - dazu habe ich keine Lust auch noch den Erklärbär zu spielen.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Da ja jeder Motorradfahrer die Wechselintervalle der Kühlflüssigkeit einhält, ist das Dehnstoffelement von einer chemisch untauglichen Brühe umgeben.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass dies ironsich gemeint ist und die Vernachlässigung der Wechselintervalle der Kühlflüssigkeit ein nicht unerheblicher Baustein für die angeführte Wachsventilproblermatik ist ?

  • Ironie.... was ist denn das... kenne ich gar nicht.... :-)

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.