Die obere Hälfte...von Herrn Spiegel

  • Dank dieses Forums habe ich mir das Buch in der Bibliothek geholt. Das Thema Motorradfahren kann man nicht besser und tiefgründiger erfassen und dazu ist es noch hervorragend, also auch gut lesbar in klarer Sprache, geschrieben. Einfach super, Bernt Spiegel!

  • Das Probekapitel, das ich im Internet gefunden habe, liest sich etwa so spannend, wie ein Werkstatthandbuch...
    Werde es trotzdem mal auf meinen Wunschzettel für den Weihnachtsmann schreiben. ;-)

    Viele Grüße aus dem Erdinger Land. =sauf=
    Jan

  • Ja Jan, es ist zäh zu lesen, weil er sich in endlosen Schachtelsätzen in alle Richtungen rückversichert, dass er auch bloß nicht missverstanden werden kann. Aber inhaltlich ist das Buch (besser die Bücher) wirklich gut mit vielen Denkansätzen, die man sonst nirgendwo findet.

    ... always ride on the bright side of life ...

  • Ich mache mich auch mal unbeliebt.


    Ich habe noch nie ein Buch gelesen (Roman oder Sachbuch) das so schlecht geschrieben ist. Ich habe es mir rein "gezwungen" mit der Erkentniss:


    .... kann man Herrn Spiegel getrost im Regal stehen lassen :shock::roll:


    Andi#87, ich glaube nicht, dass Du Dich unbeliebt machst, im Gegensatz zu einigen im Netz bist Du nur ehrlich.


    Die Materie ist hoch komplex und erfordert für die seriöse Durchdringung ein naturwissenschaftliches Hochschulstudium. Spiegel verbindet hier die physikalischen Grundlagen mit der Entwicklung und dem Verhalten des Menschen im Mensch-Maschine-System Motorrad.


    Er besitzt das physikalische und mathematische Wissen über die Abläufe, übersetzt die Zusammenhänge aber sehr gut für den Normalbürger. Warum das eine Kunst ist? Differential- bzw. Intergralrechnung würden vielleicht 20% einer 10-Klassenschule bewältigen und damit für ein "echtes" Abitur geeignet sein (im derzeitigen deutschen Schulsystem noch weniger, obwohl es massenhaft "Abiturienten" gibt), bei den Bikern sind es also keineswegs mehr, zumal im Alter nicht genutztes Wissen auch wieder unverfügbar wird.


    Trotzdem schafft es Spiegel, die Zusammenhänge für den Normalbürger zu erklären.


    Anstrengend bleibt es stellenweise trotzdem, weil man die Inhalte eben auch nachvollziehen muß oder dabei auch das gute Sachwortregister bemühen muß.


    Komplizierte Themen erfordern leider auch mühsame Denkarbeit, aber einfacher und besser kann man dieses Gebiet nicht bewältigen. Das Buch ist nicht umsonst ein Bestseller.


    Mir ist nach einigen Seiten klar, daß ich nur durch Glück noch am Leben bin. :) . Allein diese Erkenntnis und besseres Verhalten in einigen Punkten rechtfertigen den, ohnehin für ein Fachbuch lächerlichen, Preis.

  • Countersteering/ Lenkimpuls - nach links drücken um scharf rechts einzuschlagen - habe ich nie richtig verstanden obwohl praktisch ausgeführt. Dank Spiegel glaube ich nun zu verstehen: durch Drücken des Lenkers nach links verschiebe ich automatisch meinen Schwerpunkt nach rechts (der Aufstandspunkt wandert nach links von meinem Schwerpunkt weg) und die Maschine legt sich dann automatisch in die Rechtskurve. Etwa richtig?

  • Mhmm Leute


    Macht mal den Erklärbär bitte!
    Um was gehts denn in dem Buch?

    Der mit der Wing fliegt
    und meint: Richtig oder Garnicht!:idea:


    mit nun bereits 5000 km geflügelten Grüssen vom 7-Kuppler aus Bärlin


    ... meine "Zangeleien":

  • Darum, wie der Mensch sich die Bedienung eines so komplexen Werkzeugs (Motorrad) antrainieren kann, ohne eine Ahnung von den physikalischen Grundlagen zu haben.


    Und wie er noch besser darin werden kann, wenn er ansatzweise versteht, was er da eigentlich tut.

  • Dank Dir tommy!

    Der mit der Wing fliegt
    und meint: Richtig oder Garnicht!:idea:


    mit nun bereits 5000 km geflügelten Grüssen vom 7-Kuppler aus Bärlin


    ... meine "Zangeleien":

  • Countersteering/ Lenkimpuls - nach links drücken um scharf rechts einzuschlagen - habe ich nie richtig verstanden obwohl praktisch ausgeführt. Dank Spiegel glaube ich nun zu verstehen: durch Drücken des Lenkers nach links verschiebe ich automatisch meinen Schwerpunkt nach rechts (der Aufstandspunkt wandert nach links von meinem Schwerpunkt weg) und die Maschine legt sich dann automatisch in die Rechtskurve. Etwa richtig?


    Nicht wirklich. :lol: Dein Schwerpunkt spielt dabei keine Rolle.


    Durch Countersteering lenkst Du tatsächlich erst in die falsche Richtung. Durch die Fliehkraft fällt das Motorrad um. :shock: Und zwar genau in die Richtung, in der Du die Schräglage für die eigentlich geplante Kurve brauchst. GOO Das hat gleich mehrere Vorteile. Wenn Du willst, kommst Du damit sehr schnell in die Schräglage und kannst bei gleicher Geschwindigkeit engere Kurven fahren. Außerdem läßt sich das Motorrad damit sehr schnell von einer Schräglage in die entgegengesetzte Schräglage bringen. Alles mit minimalem Aufwand. Da Du beim Countersteering nur leichten Druck auf den Lenker ausübst und nicht versuchst die Maschine durch Gewichtsverlagerung in die Kurve zu zerren, wird die Fahrt außerdem harmonischer, da Du keine Unruhe ins Fahrwerk bringst.


    Countersteering ist auch nix für das "scharf (im Sinne von stark) einschlagen", sondern für jede Kurvenfahrt oberhalb von ca. 30 km/h.


    Manchen Fahrern hilft es, sich zunächst das Festhalten am Lenker abzugewöhnen und statt dessen während der Fahrt die Hände nur leicht an den Lenker anzulegen.


    Beim Countersteering ist es aber nicht wichtig zu verstehen, warum es funktioniert. Es reicht zu wissen, DAS es funktioniert. Ab dann ist Motorradfahren soviel besser ... GOO

    ... always ride on the bright side of life ...