Vordere Bremse schleift

  • So, weiter gehts im Trauerspiel :(


    Die Werkstatt hat neue Bremsscheiben eingebaut, Beläge gewechselt von Honda auf Lucas und zurück - nie wars wirklich gut. "Nicht gut" bedeutet: Nach ein paarmal Pumpen mit der Handbremse war anschließend das Vorderrad schwergängig.


    Jetzt war ich in der Garage + hab mich selber drum gekümmert (warum hat man nur manchmal das Gefühl: "Wenn man es nicht selber macht ..."?).


    Ich hab gepumpt -> Vorderrrad schwergängig.


    Dann hab ich gepumpt und danach alle 4 Entlüftungsschrauben vorne kurz auf- und wieder zugemacht -> Vorderrad frei


    Soso. Um diesen Test hatte ich ihn gebeten - er hatte gesagt, er hätte es gemacht ....


    Ich glaube, es ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sich der Bremsdruck nicht ausreichend abbaut nach dem Loslassen der Bremse.


    Das kann am Hauptbremszylinder oben liegen - den werden wir auf jeden Fall überholen (da gibts nen Kit, oder?).


    Meine Frage an euch ist: Kann es noch an was anderem liegen? Wie ist es mit dem Verteiler rechts unterm Tank - hat der auch bewegliche Teile drin die ursächlich sein könnten? Oder irgend was anderes?


    Danke für euer Mitdenken!


    Michael

  • Bei Beitrag Nr. 17 von Manfred steht es geschrieben was Du jetzt machen willst.
    Und eine neue Bremsscheibe zu verbauen weil die Bremse schleift oder nicht richtig aufmacht :oops::oops:


    Ein bisschen mehr Höflichkeit fände ich schön.


    Was Manfredk geschrieben hat ist mir durchaus bewusst - seine Postings finde ich immer sehr hilfreich.


    Die Bremsscheiben wurden vor allem auch deswegen gewechselt, weil sie recht riefig waren. Und wir haben nicht eine gewechselt sondern beide.

  • XS Michael ich wollte nicht unhöflich erscheinen.
    Aber ich hatte es so verstanden das dir die Werkstatt neue Bremsscheiben verbaut hat weil die Beläge schleifen.
    Nach deinem erfolgreichen Selbsttest siehst Du wo der Fehler wahrscheinlich liegt.
    Vor allem die Bremsanlage gut durchspülen.

  • Erich hat die Fehlerquelle wohl indirekt genannt: Handbremszylinder.
    An einem anderen Motorrad hatte ich auch mal das Problem, dass nach jeder Bremsung die Bremszange nicht gelöst hat. Der Grund war, dass ich einen neuen Bremshebel verbaut habe, der beim Lösen der Handbremse das "Rückflußloch" im Bremszylinder nicht freigegeben hatte (konnte ich aber entsprechend einstellen).
    Also, ich vermute, dass bei deinem Handbremszylinder dieses Rückflußloch verstopft ist, so dass sich der Druck der Bremsflüssigkeit nach dem Bremsvorgang nicht (vollständig) abbauen kann.
    Viel Erfolg!

    Gruß
    Hartmut - der aus dem Schwarzwald kommt



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  • Hatte so eine Erscheinung mal an meiner allerdings deutlich älteren BMW R 65. Bremsleitung zu alt und anscheinend innen aufgequollen. Druckaufbau ja, Abbau dann nicht mehr.

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  • Damit keine Missverständnisse aufkommen: Hauptbremszylinder (wie ManfredK geschrieben hatte) ist für mich im Moment der Verdächtige Nr. 1 - das gehen wir die nächsten Tage an. Wir hatten zwar geschaut, wie die Flüssigkeit sich oben zurückbewegt, aber zerlegt hatten wir ihn nicht - das sollten wir wohl tun.


    Ich war nur auf der Suche nach weiteren denkbaren Möglichkeiten.



    tompanst:
    Bremsleitungen ... Hmmm ... 16 Jahre sind sie alt ....
    Frage: Ich hab nen einwandfreien harten Druckpunkt - Deine alten Leitungen hatten vermutlich zu einem weichen Druckpunkt geführt, oder?

  • Weiß ich, ehrlich gesagt, nicht mehr so richtig. Ist schon ne Weile her. Was ich aber weiß: es hat ne Weile gedauert, bis da der Groschen gefallen war!

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  • Hallo Michael


    Um alle eventuellen Möglichkeiten auszuschließen kleiner Bericht von mir .
    Habe neulich an meiner Zweitmaschine sprich NTV original Bremsbeläge hinten ern und Bremsflüssigkeit ern .
    Danach wurde die Bremse auch nicht richtig frei . Die Sattelführungsbolzen und Buchsen wurden beim Belagwechsel alle penibel gereinigt und mit Siliconfett versorgt . Die Belagführungsbleche wurden penibel gereinigt und mit Liqui Moly Anti Quietsch Bremspaste gefettet .
    Der Kolben wurde ein Stück ausgefahren gereinigt ,Zustand sehr gut da kein Winterbetrieb , und mit Siliconfett gefettet .
    Wie gesagt Bremse wurde nicht richtig frei . Bei Probefahrten Scheibe immer sehr heiß und schwarze Stellen auf den Belägen .
    Also wieder alles zerlegt . Kolben diesmal ganz raus , Manschetten raus und gereinigt , Nuten gereinigt , waren aber sauber. Manschetten und Kolben mit ATE Bremsenpaste versorgt , Belagbleche Liqui Moly Paste entfernt und mit der Paste welche ManfredK empfiehlt Loctite 8104 siliconfett versorgt .
    Dann nochmal mit Vacuum Entlüftergerät und paar mal mit Pumpmethode entlüftet .
    Man glaubt es kaum aber jetzt läuft das Rad frei .
    Mein erster Verdächtiger ist die Siliconpaste auf dem Kolben ,zu zäh für die Rückstellungskräfte der Manschetten ? Danach an den Sattelführungsbolzen und Büchsen Silicon noch mal raus . Hatte das Gefühl das ich da zuviel rein hatte , was sich dann in der Lösebewegung des Sattels auch negativ auswirkt , eventuell komprimiert sich da ein Luftpolster, da es durch zuviel Fett nicht entweichen kann .Also nochmal hauchfein Loctite 8104 aufgetragen .
    Bei der Liqui Moly Paste bin ich mir auch nicht sicher obwohl die auch vorne und an der Pan ohne Probleme funktioniert .
    Als letztes im Kreis der Verdächtigen mangelhafte Entlüftung .
    Nu ist der Bericht doch nicht so klein geworden , aber vieleicht ist was dabei was zur Lösung deines Problems beiträgt .


    Gruß Peter

  • So, wieder was gelernt (nicht nur ich sondern auch "mein Schrauber"). Obwohl wir die Suppe im Hauptbremszylinder + Rücklaufbohrung überprüft hatten, scheint es doch am Hauptbremszylinder gelegen zu haben.
    Wir haben heute einen Honda-Reparatursatz verbaut (Dichtungen, Feder, Zylinder) und danach war alles gut.


    Interessant dabei: Keinem der ausgebauten Teile war etwas anzusehen - ob es also an ner müden Feder oder einer ausgehärteten Dichtung lag dass der Druck oben nicht ausreichend abgebaut wurde, ist unklar.


    Aber jetzt funktioniert alles - auch die Sinter-Bremsbeläge von LUCAS waren also nicht der Grund + sind jetzt wieder drin.


    Ach - und ich hab gesehen, dass die PAN wohl schon im Original Stahlflexleitungen hat - die Bremsleitungen sind somit in jedem Fall unschuldig.


    Danke für eure Hilfe!


    Norwegen kann kommen (8.000 km mit schleifender Bremse ist nicht so mein Ding)


    Grüße


    Michael