Umrüstung ST1300 auf Wilbers

  • Hallo Jan,
    habe meine Dicke gerade umrüsten lassen wie Du bestimmt schon gelesen hast. Ob Sie beim fahren auch höher ist, kann ich noch nicht wirklich nachvollziehen. Nach 3 Wochen Umbauzeit (war ein paar Tage verreist), schlechtem Wetter beim abholen und Dunkelheit bildet man sich alles mögliche ein. Ich bin jedoch der Meinung, das die Holde beim Tanken noch nicht wieder das höhere Niveau erreicht hatte, wie bei der Abholung.

  • Hallo,


    ich hab gerade ein interessantes Gespräch mit Wilbers gehabt. Es gibt bei der PAN eine Standard-Konfiguration vom Nivomat für Kunden, die bis zu 100 kg wiegen und nicht ständig zu zweit fahren. Wer immer mit hoher Belastung fährt (deutlich über 100 kg) der bekommt einen Nivomaten mit stärkerer Tragfeder damit das Federbein nicht anfangs gleich so stark einsinkt - oder anders ausgedrückt: Damit man nicht immer so sehr im Regelbereich des Nivomaten fährt. Denn der macht ja auch die Dämpfung härter. Jemand der 140 kg wiegt ist dann also mit der härteren Tragfeder besser bedient - die Dämpfung bleibt dann etwas weicher im Vergleich zu nem Standard-Federbein, das bei ihm ständig im Regelbereich arbeiten würde.


    Aus diesem Grund wird also auch beim Nivomaten nach dem Fahrergewicht gefragt. 90% der Federbeine werden aber in der Standardkonfiguration ausgeliefert.


    Habe um Weihnachten den 20% Gutschein bei Louis benutzt und den Niveaumat bestellt.
    Nachdem ich NICHT nach dem Gewicht gefragt wurde, habe ich dann Louis angerufen und mitgeteilt, dass die Pan bei mir mit Höchstgewicht betrieben wird.
    Louis rief mich ein paar Tage später zurück, mit der Info, es gäbe von Wilbers, bei diesem Dämpfer, nur eine Federkonfiguration.


    Dieser Dämpfer wurde gestern geliefert.


    Ich habe Wilbers direkt angerufen und die Situation geschildert.
    Nach kurzer Rücksprache mit der Technik teilte mir der Mitarbeiter mit, es gäbe tatsächlich, bei der STX 1300, nur eine Feder. Man habe sich entschlossen, eine progressive Feder zu verwenden, was auch bei höhere Beladung funktioniert und den Einbau einer stärkeren Feder vermeidet.


    Was haltet Ihr von der Aussage?
    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. ähnliche Aussagen bekommen?


    Vielen Dank im Voraus für Euer Feedback!

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    Viele Grüße aus dem Erdinger Land. =sauf=
    Jan

  • Eine progressive Feder ist gegenüber eine korrekt abgestimmte linearen Feder immer nur ein fauler Kompromiss.


    Da du aber eine ergänzende hydraulische Feder besitzt, ist der fehlerhafte Negativfederweg nur auf den ersten Meter in echtes Problem....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Danke, Manfred!
    Hatte schon befürchtet, dass der Verzicht auf die stärkere Feder einer finanziellen Optimierungsmaßnahme entspringt. :(


    Zitat

    Da du aber eine ergänzende hydraulische Feder besitzt, ist der fehlerhafte Negativfederweg nur auf den ersten Meter in echtes Problem....


    Das es einige Meter dauern würde, bis der Dämpfer seine volle Funktion erreicht, hatte ich schon erwartet.
    Ich in mal echt gespannt, wann ich die Dicke zum ersten Mal mit der neuen Ausstattung fahren kann!
    Wenn der Schnee weg ist, mache ich mal Termin beim Freundlichen. :mrgreen:


    Gabelfedern und Öl liegen auch schon parat. Dann geht es mit einer neuen PAN ins Frühjahr!

    Viele Grüße aus dem Erdinger Land. =sauf=
    Jan

  • Hatte schon befürchtet, dass der Verzicht auf die stärkere Feder einer finanziellen Optimierungsmaßnahme entspringt. :(


    Da würde ich dir jetzt aber schon recht geben wollen..... ein GUTER Hersteller würde die Grundfeder in korrekten Abstimmungen liefern...


    Bei einem Fahrzeug das aber in so kleinen Mengen auf dem Markt ist, sollte man Wilbers loben, dass die überhaupt einen Nivomaten für die ST 1300 gebaut haben und nicht dafür schimpfen, dass sie auf unterschiedliche Federn verzichten... -%- (ist nun wirtschaftlich nicht mehr vernünftig darstellbar)


    Sprich du wirst halt den möglichen Arbeitsbereich des Nivomaten mehr ausreizen als ein 75kg Mensch der immer nur solo unterwegs ist.... und wenn dann noch ein paar Kg extra draufkommen, ist der Nivomat ausgereizt und das Fahrzeug hat dann zuviel Negativ-Federweg.


    By the way.... hätte man die korrekte Feder mit hyd. Vorspannung bräuchte man vielleicht gar keinen Nivomaten mehr.... müsste dann aber natürlich wieder am Handrad drehen.... (und genau das nimmt einem der Nivomat ab)


    Der Dämpfer selbst ist eher ein durchschnittlicher Dämpfer, da er kaum Einstellmöglichkeiten bietet und deswegen nur sehr begrenzt angepasst werden kann. Von den Leuten die einen solchen Dämpfer einbauen wird es dennoch nur gute und positive Rückmeldungen geben, da ja jetzt endlich mal wieder ein Dämpfer verbaut ist der angemessen dämpft und keine Verschleißnudel ist.... ist etwa wie der Vergleich von abgefahrenen Reifen mit neuen Reifen....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Hallo Manfred,


    nachdem Du ja schon geschrieben hattest, dass Du von der Qualität des Nivomaten im Vergleich zu anderen Federbeinen nicht begeistert bist, habe ich das Thema bei meinem Besuch bei Wilbers angesprochen. Und da kam die ganz eindeutige (und von mir auch extra nochmal nachgefragte) Antwort: "Selbstverständlich ist die bauliche Qualität des Nivomaten genausogut wie die unserer anderen Stoßdämpfer."


    Was aber stimmt - und was für jemanden, der das "Optimum" haben will natürlich ein Handicap ist, das ist, dass man ihn nicht einstellen kann auf die eigenen Anforderungen. Dieses: "Nicht einstellen können/müssen" ist also gleichzeitig Nachteil wie Vorteil - für bestimmte Anwendungsfälle (z.B. Rennstrecke) ist er somit unbrauchbar.


    Aber baulich und von den verwendeten Komponenten her ist der Nivomat nicht schlechter als die anderen Wilbers. Warum auch.


    Grüße


    Michael

  • Ist nicht schlechter als die 540er von Wilbers... die wiederum nicht besser sind als die OEM.


    Gebe dir vollkommen recht...


    Beide würde ich für die Landstraße nicht haben wollen... :-) (von einer Rennstrecke rede ich in Kombination mit der ST 1300 nicht)

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Ich bin neugierig: Welche sind Deiner Ansicht nach besser als die Wilbers und als das originale? Welches würdest Du für die Landstraße haben wollen?

  • Ich werfe nur mal ein Stichwort in den Raum: Wiederholgenauigkeit


    Sprich du hast dir ein vernünftiges Setting für Zug/Druckstufe, ggfs. für die Könner auch in High und Lowspeed erarbeitet..... dann wirst du dieses Setting in 2 Versionen haben.
    1 Setting für den Temperaturbereich unterhalb von 15-20° (Frühjahr/Herbst)
    1 Setting für den Bereich oberhalb von 20°C (Sommer)


    Das hast du dir natürlich aufgeschrieben um es dann auch in 1-2 Minuten Zeitdauer einzustellen.


    Bei einigen Herstellern wie z.B. Öhlins, Mupo oder Racetech funktioniert das gut bis sehr gut, dafür bezahlst du aber natürlich auch bei Anschaffung etwas mehr (gemessen am 540er von Wilbers das doppelte).


    Bei anderen Herstellern kannst du die Settings vom Frühjahr im Herbst nicht wieder verwenden sondern du fängst neu an.... hast aber z.B. bei Wilbers 540er oder auch YSS beim Kaufpreis kräftig gespart. (Es gibt keine Vorteile ohne Nachteile in Kauf zu nehmen)


    Bei allen Herstellern funktioniert das nicht, wenn du die Federbeine für 100.000km nutzt.... regelmäßige Wartung ist notwendig (für die meisten wird ein Service alle 2 Jahre sinnvoll sein).


    Und das ist jetzt der Vorteil aller Nachrüster... Service ist möglich, bei den OEM Federbeinen muss umgebaut werden um Service leisten zu können (Gasdruck, Shims als E-Teil)

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Also, ich muss hier im Forum immer wieder feststellen, daß die technische Kompetenz und Hilfsbereitschaft sehr hoch ist. Ich habe mir das hier und auch die Verlinkungen mal durchgelesen und war überrascht, was es alles für die Pan gibt. Kompliment!


    Selbst fahre ich "nur" ein Pan-Gespann und da ist das mit dem Fahrwerk wieder ganz anders. Letztlich hat es der Hersteller (Mobec) konfiguriert und eingestellt.


    Aber:
    Ich stand im Herbst vor der Wahl, mir als Solomaschine ne Pan oder was anderes (wie z.B. ne FJR oder GTR oder so) zu holen. Ich habe mich gerade auch wegen des Fahrwerks gegen die Pan entschieden. An meiner GTR, die es geworden ist, war das bereits in Serie recht gute und ggü. der Pan m.E. deutlich modernere Fahrwerk der ausschlaggebende Punkt. Aber auch dort bin ich bei einigen Optimierungen (Öhlins KA 109 FB bestellt und ne andere Gabel von der ZZR 1400 mit Anpassungen an die GTR Geometrie).


    Was ich sagen will:
    Hätte ich das hier vorher aufmerksam gelesen, wäre es vielleicht doch ne Pan geworden. Also nochmal ein Kompliment ans Forum und gerade auch den wirklichen Experten, die nicht nur ungemein versiert sind, sondern auch viel von ihrem Wissen teilen.


    fr

  • Von der Erwartungshaltung her prallen hier Welten aufeinander! ;-)


    ICH habe mich für den Niveaumat entschieden, weil ich mit ständig wechselnder Beladung unterwegs bin.

    • Alleine bin ich schon kein Leichtgewicht.
    • Mit Gepäck wird es Ernst.
    • Mit Sozia (auch kein Leichtgewicht) wird es kriminell.
    • Vom Urlaub zu zweit mag ich gar nicht reden.

    l


    Wenn ich, nach der Anfahrt zu einem Ziel ankomme, kann es gut sein, dass ich nochmal kurz ohne Sozia und Gepäck ne Runde drehe. Wenn Sozia ohne Gepäck mitfährt, ist auch wieder alles anders.


    Ich gebe es zu: ich bin zu faul und vielleicht auch einfach zu vergesslich, um jedes Mal am Federbein herum zu schrauben... -%-


    Wir sind nun mal keine 80Kg Menschen und daher habe ich eine Lösung gesucht, die mir ein möglichst breites Anwendungsspektrum erschließt.


    Ich habe weder mit Rennstrecke, noch mit Grenzbereich auf der Landstraße etwas am Hut. Ich fahre auf Ankommen und nicht auf Sieg.


    Ob das Wilbers Niveaumat-Federbein dieser Anforderung genügt, wird sich zeigen.
    Schlimmstenfalls ist es, wie Manfred sagt:
    Immerhin neue Federn, statt der ausgenudelten Verschleißteile... :mrgreen:

    Viele Grüße aus dem Erdinger Land. =sauf=
    Jan