Weil ich mit unserem schweren Tourer auf unsicherem Untergrund immer gleich nervös werde, hab ich gestern mal ein Schottertraining für Straßenmotorräder ausprobiert, das bei uns in der Nähe von München stattfand. Für den Fall, dass das jemand interessiert und weil ich mit der Pan teilgenommen habe, hier ein kleiner Beitrag von mir, den ich aus einem anderen Forum zitiere:
"Wow, das waren höchst aufregende Stunden im Schotter! Wer hätte gedacht, dass man eine 320-Kilo-Pan auf diesem furchteinflößenden Untergrund bewegen kann?
Wir kommen an diesem grauenerregenden Gelände an - Kim nimmt die Kette an der Einfahrt ab und wir rollen mit steigendem Adrenalinpegel in die Kiesgrube. Man lächelt sich unsicher an, während Kim tatsächlich einige Hütchen zwischen Kies und Geröll setzt. Was hab ich mir bloß dabei gedacht, mich hierher zu wagen?
Nach einer kurzen und präzisen Einweisung von Kim geht es los. Auf die Fußrasten stellen (wann mach ich das sonst schon auf der dicken Pan?) und die ersten unsicheren Meter über lockeren Untergrund zwischen den Hütchen hindurch. Die Kehre, vorsichtig mit der Kupplung spielen - aaargh, das Vorderrad rumpelt über einen Stein. Ich komm nicht rum, ich komm nicht rum! Vor mir ein Kiesfeld. "Rainer, hiiiiieeerher schauen! Hier zu mir! Siehst Du, so kommst Du rum." Kim leitet meinen Blick in die richtige Richtung - und staun, staun: die Pan geht brav den engen Kreis.
Wie war das mit Zen? Auf diesem Gelände merke ich, wieviel Psychologie im Motorradfahren steckt. Und langsam wächst das Vertrauen in die Fahrstabilität meines schweren Tourers. Noch ein paar Runden und ich werde sogar schon ein wenig schneller. Dass Thomas und Peter noch etwas schneller an Sicherheit gewinnen, stört mich nicht. Man kann Vorbilder gut gebrauchen :-)
Dann zeigt uns Kim, was so geht, wenn man's kann. Seine auch nicht leichte, große GS arbeitet sich mit Elan durch den Schotter, als liebe sie das wie Dagobert Duck sein Goldtalerbad. Kim ist seine Freude deutlich anzusehen - genauso freut er sich über unsere Fortschritte. Ein Trainer mit Ruhe, Kompetenz und Humor. Danke, Kim, für diesen neuen Blick auf's Motorradfahren!
Zwischendurch gibt uns Andreas ein paar interessante Infos zum Kinderprojekt Sani Sanelli. Mit wenig Mitteln so viel zu erreichen für Kinder - das Projekt kann für manches Unternehmen beispielhaft sein.
Mein Résumé: viel gelernt, Spaß gehabt, nette Fahrer kennengelernt, was Sinnvolles für Kinder beigetragen - unbedingt nachmachen!"