Kunststoffreparatur? Hat das jemand schon mal ausprobiert?

  • Deswegen mein Mißtrauen...........daher würde ich eher zu GFK mit 2-K-Kleber und Glasfasermatten greifen.


    Meiner Meinung nach immer die beste Lösung. Und optisch wird sie nicht schlechter sein.

    Gruß, Joachim


    Der Mutige lebt nicht ewig. Der Vorsichtige lebt aber überhaupt nicht

  • ....also, war heute Nachmittag eh unterwegs und habe 5 Km Umweg gemacht in den nächsten Obi und sone Dingens geholt.


    Preise:
    "Set", bestehend aus Blechkästchen und Anleitung,
    1 Kartusche mit 10 gr. Kunstharz mit Dosiertülle,
    1 "Spezialleuchte", die auf die Kartusche geschraubt werden kann, muss aber nicht (höchst liderliches Plastikgewinde),
    2 Reibahlen ****)
    zu schlappen 19,99


    1 Ersatzkartusche mit 10 gr. zu 12,99
    1 Ersatzlampe zu 4,99



    Den Glasfaser-Radierstift habe ich mal gelassen, dafür wollen sie sagenhafte 5,99 €, aber die habe ich mitsamt VA-Drahtbürstchen (die Glaspinsel sind nicht ohne!!! ruckzuck hat man von den microfeinen Splittern was am Finger und das wandert ins Gewebe, immer tiefer bis es eitert -eigene Erfahrung, schmerzhafte dazu-)


    Eignung:
    Großes Naja!
    Verarbeitet man geeignetes Material, scheint es super gut zu sein, kleine Klebeprobe gemacht, voll ok.
    ABER (!) irgendwo zwischen den Zeilen steht, dass die Aushärtung nur dort stattfindet, wo das Licht hinkommt :-?:-?:-?, folglich sind von Motorradverkleidungen schon mal alle Risse und Sprünge, stumpfe Verklebungen ausgenommen, kommste ja nicht mit Licht bei.
    Und da wird dann auch klar, warum die in dem Werbefilm (das gleiche Video läuft am Angebotsständer im Markt und der Mitnahmeprospekt zeigt die gleichen Bilder) nur das Zusammenkleben von lichtdurchlässigem Acryl oder das Glas mit den Verzierungen zeigt und ein paar Sachen, wo der Kunststoff außen als Kleberaupe aufgebracht werden kann.
    Ob ein "Abstandshalter" von 1-2 mm ausreicht als Licht-Spalt, bleibt abzuwarten, sonst kann man noch nicht mal nen Plastikhaken auf ne Fliese kleben.
    Noch ein Haken, die Beleuchtungsdauer beträgt lt. Anleitung 20 sec, da kann von "sekundenschnellen" Verklebungen eigentlich keine Rede mehr sein. Da schummelt das Video aber gewaltig! (Wäre der Film zu lang geworden ?)
    Einen Vorteil hat man, denn das Harz wird nicht warm und verläuft auch nicht.


    Ich kann es für einige anstehenden Sachen gut gebrauchen, andere fallen wegen Licht-Undurchlässigkeit durchs Raster. Insgesamt mäßig nützlich.


    H.



    ****) sorry, sieht nur aus wie 2 Stück ! Ist nur eine, die aus 2 zusammengeklebten Teilen besteht. In der Packung siehts aus wie 2 einzelne Teile. Pfennigskram!
    ... und hier noch ein recht informative Seite zum Thema: http://www.tippscout.de/kleben…t-uv-licht_tipp_5954.html

    2 Mal editiert, zuletzt von horst.w () aus folgendem Grund: Nachtrag ****)

  • Danke für diese umfangreiche Info.So kann man wirklich für den Einsatzzweck den passenden Kleber einsetzen, wie er benötigt wird. ...und das muß ja nicht immer das Mopped sein.
    Schönen 2.Advent an alle.

    hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
    Member Of The World's Toughest Motorcycle Riders - IBA-Nr.: 59888

  • Hallo Horst. Deine Info hilft allen, die so etwas anwenden wollen. Ich hätte es gern auch für meinen Dehler Profi Bus hernehmen wollen. Das hat sich nun auch erledigt. Danke und Weihnachtlichen Gruß GOO

    Ich wünsche dir, das Doppelte, von dem was du mir wünscht

  • Ich habe diese Zeug seit einiger Zeit daheim.
    Ursprünglich habe ich es gekauft um eine gesprungene Plattenspielerhaube zu reparieren. Da hat es wirklich bestens funktioniert.
    Der Kleber war in 5-6 Sekunden fest und hält wirklich gut.
    Die Hebelkraft an den Scharnieren nimmt er problemlos auf.
    So eine Haube hat natürlich den Vorteil, dass sie komplett durchsichtig ist und damit das Licht auch wirklich überall hin kommt.


    Weiter Klebeversuche mit nicht durchsichtigen Materialien sind allerdings kläglich gescheitert.


    Das heißt, für Verkleidungsteile kleben ist das nichts.
    Dafür ist es meines Erachtens auch viel zu teuer (Starterset mit 10g Kleber, Lampe und ein paar Reinigungstücher ca. 20,-€).


    Gruß
    Thomas

  • ... Das heißt, für Verkleidungsteile kleben ist das nichts. Dafür ist es meines Erachtens auch viel zu teuer ...


    ... das ist alles relativ. Hinsichtlich lackierter und meist eh undurchsichtigen Verkleidungsteile sind wir uns bestimmt einig, weil nur sehr eingeschränkt bis gar nicht brauchbar.
    Aber vor einiger Zeit habe ich für eine Freundin die Windschutzscheibe einer F650GS geklebt; die Gute hat beim manuellen Rumschieben nicht aufgepasst und ist irgendwo mit der unteren Kante der Scheibe angestoßen - knacks, so ein Stück 3 x 6 cm rausgebrochen. Sauber und akurat gemacht, da hat nicht ein Splitterchen gefehlt. Ich glaube, mit diesem UV-Zeugs hier hätte ich das Teil wieder nahezu unauffällig rein kleben können, alles andere, was ich versucht habe, hat eine blöd aussehende, matte Kleberaupe gebildet oder ist erst gar nicht gegangen (Sekundenkleber). Also Spezialkleber für Acryl, der war etwa halb so teuer wie das UV-Zeugs, hat auch eine Raupe gebildet (aber eine klare, durchsichtige) und den Rest kann ich komplett wegwerfen, weil für nichts anderes brauchbar. Kosten-Nutzen-Vorteil läge für diesen Fall schon beim UV-Zeugs, und Acryl kann man nach der Werbung ja offensichtlich damit kleben.


    Sobald das Wetter besser wird, gehts an das nächste Projekt, Steinschlag in einer Windschutzscheibe - mal schaun, wie es wird.
    An der STX habe ich ne Minimacke in der Front, seitlich von der Scheibe, wahrscheinlich auch Steinschlag; hatte es schon versucht zu spachteln und mit Farbstift zu überdecken, das ist nichts geworden. Jetzt werde ich es mit dem UV-Kleber auffüllen, dann sieht man weiter.
    An der alten Transe kleine Lackabplatzung am Tank und etliche andere Baustellen. Wenn das alles funktioniert, hätte sich die Anschaffung von diesem unbestritten, völlig überteuerten "Teufelszeug" trotzdem richtig rentiert.


    H.


  • Weiter Klebeversuche mit nicht durchsichtigen Materialien sind allerdings kläglich gescheitert.


    Das heißt, für Verkleidungsteile kleben ist das nichts.


    Gruß
    Thomas


    nuja, man müsste die zu klebende Stelle "anfasen", damit der UV-kleber ganzheitlich durchhärten kann
    könnte mir vorstellen, das der Dremel da das richtige Werkzeug wäre :__-


    klick auf das Motorrad und schau in meinen Bilderblog


    Gruß Dieter
    4 Räder bewegen den Körper, 2 Räder bewegen die Seele

  • ... Stelle "anfasen" ...


    Ich erlaube mir, Deinen angefangenen Satz zu vervollständigen:


    " ... ohne die Lackseite zu beschädigen, auch wenn das Material bestenfalls nur 2 mm stark ist."
    Anfasen wäre natürlich Gebot der Stunde, hat aber erhebliche Risiken. Rausschleifen / fräsen mit dem Dremel ist immer auch mit Wärmeentwicklung verbunden und die schlägt recht schnell auf die andere Seite durch, von möglichen Ausrutschern mal ganz abgesehen.
    Bei Windschutzscheiben hat man zwar keine lackierte Flächen, aber jegliches Schleifen, Feilen oder sonstige Bearbeitung hat eine Mattierung der bearbeiteten Fläche zur Folgen, die man nur sehr begrenzt und mit großem Geduldsaufwand annähernd wieder beseitigen kann.


    H.

  • hast recht, ist ein Problem...


    von der Hinterseite gibs wohl nix besseres als Glasfasergewebe und 2K Harz:roll:


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    Gruß Dieter
    4 Räder bewegen den Körper, 2 Räder bewegen die Seele

  • ... im Prinzip ja, wenn es richtig gemacht wird. WENN !


    Habe gerade die Verkleidung einer 1100er in der Mache, da wurde es eben nicht richtig gemacht, die Matte ist geschrumpft und hebt sich mindestens 5 mm ab; zudem wurden die angeknacksten Teile ("Spiegel-Innen-Mulde", da wo der Schraub-Fuß des eigentlichen Spiegels drin sitzt) nicht richtig ausgerichtet und mit Lücken belassen.
    Wollte ich es ordentlich machen, müsste ich alles ausfräsen (hier geht das, weil der Bereich durch die Spiegelverkleidung verdeckt ist) und neu fixieren und frisch verkleben. Mach ich aber nicht, man siehts nicht und gut ist. Von innen fülle ich die Lücken auf und ziehe eine Lage meiner "Spezialmatten" *) drüber.


    Andere Baustelle da dran: 1 Verbindungszunge ist abgebrochen (die 2.-letzte auf der rechten Seite); die will ich nachbauen und dann einkleben. Da könnte man einen 3-D-Drucker gebrauchen, das wäre ideal.



    *) VA-Gitter, lässt sich wesentlich einfacher um die Ecke ziehen als Glasmatte, es sei denn, man fixiert sie mit diesem tollen UV-Kleber (künftig)
    Grundierung, ganz wichtig: G4 von Voss-Chemie oder Mipa-Kunststof-Primer Kunststoffgrundierung, anschleifen und reinigen sowieso. Da löst sich nix mehr!


    H.

  • Also für Verkleidungsteile ist dieses LUX Dingens definitiv nix. Kunststoffe müssen eigentlich immer mit dem gleichen Material geschweißt werden aus dem das Original ist. Dazu gibt es im Baumarkt oder auch bei dem "C....." und "W........" extra Stäbe aus ABS oder PP oder was weiß ich nicht noch alles für Materialien. Das zu reparierende Teil muss dann mit einem Dremel oder auch bei genügend Gefühl mit dem Winkelschleifer angeschliffen oder angefast werden und entsprechend dem zu verarbeitenden Material mit einer Heißluftpistole bis auf die Verarbeitungstemperatur erhitzt werden. Dann wird das Material wie beim Schweißen verarbeitet. Die Temperaturen liegen dabei je nach Materialart bei bis zu fast 400 Grad. Aber das funktioniert und hält. Danach Schleifen, Grundieren und Lackieren und alles ist wieder wie neu.


    http://www.youtube.com/watch?v=qVLBD-uHRgE

  • Die bisherigen Ausführungen auf diesen Seiten zum Reparieren von Plastikteilen waren für mich ganz aufschluß- und hilfreichreich.Zum Teil hatte ich es auch so schon getan. "Kleinkram" habe ich immer meinen Händler machen lassen. Das heißt neu mit Lack.--> teuer.:evil:
    Wie handhabt Ihr das bei Selbstreparaturen an Verkleidungsteilen mit dem Lackieren ??? Der Lack an der PAN ist ja kein null-acht-fuffzehn-Lack. Doch zum Lackierer ?

    hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
    Member Of The World's Toughest Motorcycle Riders - IBA-Nr.: 59888