Schrumpfschlauch Verbindung, wie?

Ich vermelde den Start eines "Feldversuchs".
Codename: gelötete H4-Stecker
2 mal 3 Kabel gelötet und per Schrumpfschlauch (ohne Kleber) isoliert.
Startzeitpunkt 14.04.2015 Km-Stand ca. 63.100

Zum Thema Löten ja/nein, da hat die Bundesbahn schon vor Jahrzehnten entsprechende Versuche gemacht mit dem Ergebnis, dass wenn Lötverbindungen nicht vermeidbar sind, diese mechanisch nicht belastet werden dürfen. Warum? Genau! Sonst Drahtbruch.

Aber ein paar tausend km halten Lötverbindungen schon aus

Grüße, Robert

Robert hat es auf den Punkt gebracht:

Mechanische Belastung: Auf keinen Fall löten!
Unbelastet: Löten OK.

Man sieht das auch sehr schön an Lötstellen auf Platinen:
Große Bauteile neigen dazu im Laufe der Zeit aus den Lötungen
regelrecht heraus zu brechen, eben weil die Lötstelle durch die Masse
des Bauteils mechanisch belastet wird.
Übliche Verdächtige sind hier: Relais, Elkos und gekühlte Transistoren,
sowie Anschlußklemmen.
Das ist auch der Grund, warum solche Bauteile üblicherweise zusätzlich
mit Kleber oder Verschraubung fixiert werden.

Das unsägliche bleifreie Lot, das seit einigen Jahren für Neugeräte
vorgeschrieben ist, verschlimmert das Problem enorm. Das Blei
machte die Lötstelle weich. Bleifreie Lötungen sind spröde und
brechen sehr viel schneller.

Fazit: Wenn am Mopped löten, dann nur an mechanich unbelasteten Stellen
und mit BLEIHALTIGEM Lötzinn. Für Reparaturen ist das (noch) erlaubt.
Zu erkennen an dem Vermerk "Pb" auf der Rolle/Verpackung.

Lothar

Zitat von blue-v

Fazit: Wenn am Mopped löten, dann nur an mechanich unbelasteten Stellen
und mit BLEIHALTIGEM Lötzinn. Für Reparaturen ist das (noch) erlaubt.
Zu erkennen an dem Vermerk "Pb" auf der Rolle/Verpackung.

Lothar

Mädelz: Es ging hier um die Frage des Verlötens von Eletroleitungen. Nicht von Dachrinnen oder Glaseinfassungen. Wo am Motorrad stehen denn Kabel unter Spanung? (Mechanisch). Wenn es solche wären, dann nimmt man auch hochflexible Silikonleitungen und keine "Normale" H07V-K (Heißen die heute noch so?)

Das ist das selbe wie mit dem Lötzinn. Ob da Blei drinnen ist oder nicht, mag für die Regenrinne (oder wegen meiner auch der Elektroplatine) ja wichtig sein, aber dem Kupferkabel ist es vollkommen Banae. (Nur deiner Gesundheit nicht)

Ich wiederhole mich (oder es wurde überlesen) Sämtliche Abzweigungen im Kabelbaum der PAN European (11er wie 13er) sind gelötet und mit normalem Tape umwickelt/Isoliert.
(Und um nix anderes reden wir hier.) Was ist dann an einer Lötung von Kalbeln falsch? Oder ist HONDA nun unfähig?

Wenn es kein Pb-Zinn mehr gibt werde ich meine gesamte Elektronikkrempel verschrotten. Aber solange der Markt noch bevorratet...

Noch etwas zum Aufschlauchschrumpfen für die Semilaien.
Bei einer Y-Vebindung, wie sie z.B. für den Abgriff des 2. Beamers Fahrlicht an der 1100er gemacht werden müsste, erhalte ich ja im Querschnitt der doppelten Leitungsführung eine 8, um welche sich der Schrumpfer als 0 drüberlegt. Diese Schrumpfung wird selbst mit Schmelzkleberschrumpfschlauch nicht richtig dicht (je nach Leitungsquerschnitt). Viele Versuche im Bergbau (der schlimmste Feind war Calciumchlorid zur Staubbindung) haben gezeigt, dass eine leichte Benetzung der Leitung mit medizinischer Vaseline (hatten wir als Augenreinigungssalbe und ist garantiert Säurefrei) sehr gute Erfolge brachte.

@ Andi
Wo an meinem Mopped sollten Lötstellen sein? Alle Leitungen werden doch an der einen Seite im gecrimpten Stecker aufgenommen und am anderen Ende wieder gecrimpt abgegeben.
Und wie oben beschrieben, ist das Löten auch nur im beweglichen Teil eine Leitung zu unterlassen. Das sind dann die Leitungsenden, welche zu den vom Kabelbaum abgesetzten Steckern gehen. (Drehzahlsensor, Scheinwerfer für 2.Belegung, Standlicht für Naviversorgung usw. ) Keiner schneidet gerne die Kabelstrangummantelung auf, wenn es sich verhindern lässt. Und selbst hier kann ich die Bewegung und einhergehende Litzenbrüche verhindern, wenn ich diese Stelle bewegungsfrei fixiere.
Ein gutes Beispiel dieser Unfunktion von Litzenbrüchen sind die direkt am Lötkontakt abgebrochenen Leitungen von Diodensteckern. Hat z.B. eine drahtgebundene Intercom zur Helmanklipse an's Bordnetz oder auch die Mikrofonanbindung bei den kleinen Klapphelmschwanenhalsmikros. Die kleine Bewegung der Leitung in der Zugentlastung reicht aus, trotz Knickschutztülle.

Als Elektromaschinenbauer haben wir an den Motoren und Generatoren alle Anschlüsse gekrimpt und dann gelötet - wobei ich mit "löten" das Weichlöten meine.

Zitat von Pipus

@ Andi
Wo an meinem Mopped sollten Lötstellen sein? Alle Leitungen werden doch an der einen Seite im gecrimpten Stecker aufgenommen und am anderen Ende wieder gecrimpt abgegeben.

Klar sind die Kabel an beiden enden wo ein Stecker ist gecrimpt (BTW: ist dieses Chrimpen was anderes(andere Ausführung) wie diese Chrimpverbinder). Aber wenn im Kabelbaum Abzweigungen sind, sind diese Angelötet und werden dann ausgeführt. Klassisches Beispiel ist bei der 13er der Stecker unter der linken Verkleidung für die Zubehöranschlüsse. Wenn man den Kabelbaum mal aufschneidet (wofür es keine Veranlassung gibt) dann sieht man die Lötstelle/den Abgriff.

... ja gut, mit dem Zubehör wusste ich nicht. Schlamperte Moppedfabrik aber auch.

Zitat von Andi#87

Klassisches Beispiel ist bei der 13er der Stecker unter der linken Verkleidung für die Zubehöranschlüsse. Wenn man den Kabelbaum mal aufschneidet (wofür es keine Veranlassung gibt) dann sieht man die Lötstelle/den Abgriff.

Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dann hat Honda da einfach nur Mist gebaut und folgt nicht den allgemeinen Gepflogenheiten (verbindlichen Vorgaben?) der Automobilindustrie.

Sorry, aber eine gelötete Verbindung in einem frei hängenden Stück Kabel ist und bleibt schlecht. Da beisst die Maus keinen Faden ab.
Auch wenn man immer wieder jemanden findet, der schwört "fahre ich schon 20.000 km mit und hab' nie Probleme gehabt".

PS.: Und bitte nicht Litzen crimpen UND anschließend löten. Das macht man nur bei starren Einzeladern, wie z.B. Motorwicklungen.

Lothar

??? Wer hat gesagt, das dass ein freihängendes Kabel ist?
Das ist ein Abzweig vom Kabelbaum. Selbiger (und der Abzweig) sind natürlich mit Kabelbindern gesichert.....und wenn ich mich richtig erinnere, sogar noch mit Metallklammern)

Seufz!
Ich definiere mal "freihängend" als jede beliebige elektrisch Verbindung oder Leitung, die im normalen Betrieb Vibrationen oder anderen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.
Also im Mopped quasi ALLE.
D.h.: Lötverbindungen im Mopped (und Auto) nur wenn nicht anders machbar.

Lothar

Das Kabel an sich stellt eine Belastung dar. Das hüpft und schwingt, wie auch der Bauch mancher Fahrer.

Das kann man machen, wenn es mechanisch stabilisiert ist - z.Bs. wird auf den Platinen das Kabel erst befestigt, danach gelötet.

Ich schau' jetzt nicht nach, aber ich kann mich an keine gelötete Original-Verbindung bei Honda erinnern, auch die Abzweigungen sind gekrimpt.

Ich habe aber schon zerbrochene Kabelabzweigungen gehabt, dummerweise auf der Masseseite, was die Suche echt erschwert hat - wurde auch alles in einer 'Fachwerkstatt' gemacht.

Ist aber nicht schlimm, wenn ihr eure Moped nie verkaufen tut, dann bleibt das Problem ja bei euch und ihr erinnert euch ja dann in ein paar Jahren an diese Lötstelle.

gruss kai