ACHTUNG: Action-Cam Aufnahmen verstossen gegen Datenschutz!

  • Die Veröffentlichung im presseportal betrifft möglicherweise nicht den Datenschutz.
    Der Täter hat sich doch selbst ans Messer geliefert durch die Veröffentlichung seines eigenen Videos - davon gehe ich mal aus. Wenn es nicht sein eigenes ist (was wie bei einer anonymen Anzeige oftmals kaum zurückzuverfolgen ist) passiert eher nix, weil der Täter möglicherweise nicht gefunden wird. Was auf dem Video sonst (genau abgesehen von Überhölmannövern) drauf ist, wird ja nicht mitgeteilt.


    Ansonsten habe ich kein Mitleid, wenn das rekonstruierbar ist, dann sollte es auch geahndet werden.
    Auf die Einhaltung der Verjährungsfristen bin ich mal gespannt, falls es jemals zu einer Entscheidung kommt und diese dann auch veröffentlicht wird.


    Interessant wird es datenschutzrechlich insbesondere dann, wenn man davon ausgeht, dass selbst zu Lansten des gegen den Datenschutz verstossenden dieser unter den "Schutzbereich" beispielsweise eines Beweisverwertungsverbotes fällt.
    Noch interessanter wird es, wenn der "Datenschützer" auf der Landstr. 100 statt 70 fährt und einen, der mit 200 überholt, z.B. mit einer Heckkamera filmt?

  • Zitat aus der Neuen Westfälischen vom 08. September 2017


    Dashcam-Bilder im Zivilprozess erlaubt


    Nürnberg (dpa).
    Bilder von Kameras auf dem Armaturenbrett eines Autos dürfen zur Beweisführung nach Verkehrsunfällen im Zivilprozess verwendet werden.
    Durch die Bilder werde nicht in die Intim- oder Privatsphäre eingegriffen. Das Oberlandesgericht Nürnberg bestätigte ein Urteil des Landgerichts Regensburg. Das hatte die Klage eines Autofahrers abgewiesen.

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

  • Ich hab nur die schlagwortartige Zusammenfassung des Becktickers gelesen, aber das riecht zudem noch nach versuchtem Prozeßbetrug, weil der ohne Dashcam eine doch sehr anderen Unfallverlauf schilderte.


    Mal sehen, ob das weitergeht und darüber berichtet wird.

  • ... ganz toll, Denunzieren leicht gemacht :(

    Passionierter Biker :p
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  • Wolfgang,
    ich habe mir den Artikel zwei mal durchgelesen. Aber irgendwie wird mir nicht klar, wie Deine Aussage gemeint ist - wer denunziert denn Deiner Meinung nach wen?

  • Vielleicht trifft es der Begriff "bei der Polizei anscheissen" = "Anzeigen" eher. Diese Verkehrssituation ereignet sich im dichten Ruhrgebiets-BAB-Verkehr ständig, wenn sich da jeder "bedrängt" fühlte und die Polente gfls. mit Videobeweis auf Tablett ruft, dann gute Nacht Marie.


    Ich mag sowas auch nicht, es sei denn, es kommt wirklich zu haarsträubenden Situationen, wo man sich sagt, der braucht erzieherische Eingriffe durch die Obrigkeit. Das sehe ich im geschilderte Fall überhaupt nicht, bei manchen liegt die Reizschwelle inzwischen sehr niedrig oder man schwingt sich zum Möchtegerne-Vollstrecker auf, weil man sonst nix zu sagen hat :mrgreen:.


    Dieses Statement in der Diskussion zu dem Artikel trifft meine Denkweise:

    Nur schwere Vergehen


    Ich fahre ebenfalls seit Jahren mit DashCam. Ich könnte täglich mehrere Anzeigen erstatten. Ich finde das Polizeispielen sollte jedoch die Polizei machen, nicht wir. 2x konnte ich die Aufnahmen benötigen. 1x habe ich einen Unfall vor mir geflimt wo die Polizei anschliessend meine Aufnahmen dankend entgegen nahmen, beim zweiten Fall ebenfalls ein Unfall mit Fahrerflucht. Dank meiner Aufnahmen konnten sie den Fahrer stellen. Bei Fall 1 half es übrigens auch dem Unfallopfer, die Sache zu verarbeiten. Mit Ihm habe ich heute noch Kontakt.

  • Wolfgang,
    ich habe mir den Artikel zwei mal durchgelesen. Aber irgendwie wird mir nicht klar, wie Deine Aussage gemeint ist - wer denunziert denn Deiner Meinung nach wen?


    Jens, ist nicht konkret auf deinen Artikel bezogen, mehr auf das, was zukünftig vielleicht daraus resultiert. Viktor`s Beitrag zeigt das schon deutlicher. Wenn es zu einem Unfall kommt und zur Klärung ein Video hinzugezogen wird .. das wäre/ist für mich ok. Doch das wird weiter gehen, und die Oberlehrer auf (deutschen) Strassen werden sich noch mehr ausleben; ohne Bedrängnis oder gefährlicher Situation, einfach nur, weil`s zu sehen war und zu beweisen ist ..

    Passionierter Biker :p
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  • Wolfgang, ich bezog mich ja gerade auf Viktors Artikel, da Deine Aussage in direktem Kontext dazu zu stehen scheint.
    Dennoch sehe ich die Verhältnismäßigkeit - zumindest hier in D und gerade auch im und um den Pott - genau anders rum:
    Insbesondere auf deutschen Autobahnen bin ich schon oft (absichtlich) abgedrängt, geschnitten oder durch extrem dichtes Auffahren in arge Nöte gebracht worden. Das eine oder andere Mal waren sehr waghalsige Manöver nötig um einen Unfall zu verhindern. Angezeigt habe ich deswegen bislang noch nie jemanden.
    Solchen Straßencowboys scheint es vollkommen Wurst zu sein ob meine Frau morgen Witwe ist und in eine Sozialwohnung umziehen muss und mein Sohn Halbwaise ist und nach seinem Schulabschluss keine Ausbildung mehr finanziert bekommt. Sie denken schlicht gar nicht drüber nach und treiben auch jetzt noch weiterhin ihr Unwesen, vermutlich bestärkt in dem Glauben, alles richtig zu machen da es ja nie zu einer Anzeige kam. Womöglich hat der Eine oder die Andere inzwischen auch schon Jemanden tot gefahren - ein bisschen Schwund ist halt immer.
    Warum also sollte man da Beweismittel zu Rate ziehen, um solchen Kriminellen Einhalt zu gebieten oder sie wenigstens zum drüber Nachdenken anzuregen? Unsere Justiz ist ja sowieso nicht in der Lage, objektiv zu urteilen, also immer weiter so . . .

  • Jens, da bin ich bei dir, eben alles eine Frage des Blickwinkels. Ich selbst habe auch gelegentlich Situationen, wo ich sehr tief Luft holen muss oder (speziell mit Moped) haarscharf am Unglück vorbei rutsche. Wenn alles gut gegangen ist und der Puls wieder runter gefahren ist, hat sich die Sache umgehend für mich erledigt, ich ticke so. Manchmal meckere ich rum, auch lautstark und gestenreich, das war`s dann aber; wollte noch nie jemandem ernsthaft anzeigen. Es ist aber auch noch nichts ernsthaftes passiert, Glück muss man haben.


    Ich selbst fahre auch nicht immer nach Vorschrift. Bin meist zu schnell (auch mit Trailer), und mit Moped halt agiler Fahrstil. Ich behindere aber niemandem; zumindest ist das mein Ansinnen, ich denke durchaus erfolgreich. Dennoch findet`s nicht jeder lustig, einfach nur, weil ein anderer Vorteile hat oder sich einfach nicht an die Regeln hält, das ist dann zu viel und führt zur Erregung. Ich sehe dann ab und zu (in letzter Zeit öfter) das gezückte Smartphone zur Videoaufzeichnung .. und denke "mach doch". Meine Befürchtung ist, dass DAS in Zukunft vermutlich zunehmen wird; es wird vermehrt Anzeigen geben, nur weil man einen Verstoß gesehen hat.


    Bisschen viel Text, möchte nur, dass meine Sicht richtig rüber kommt ;-)

    Passionierter Biker :p
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