Für und wider Elektro-Kutsche

  • Ist der Bildschirm in deiner E-Dose gesperrt? :shock: Ich habe mal auf die Beträge getippt aber da kommt nix.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • ...ich lese hier immer wieder mal mit großem Interesse. Aktuell fahren wir nen großen, komfortablen Diesel Kombi, mit dem wir z.B. Urlaubsfahrten a 800 km mit einer Tankfüllung schaffen. Dennoch tanken wir unterwegs mal nach, um nicht (z.B. in nem Stau) leer zu fahren. Und zu langsam wollen wir uns auch nicht bewegen, sonst würden bis zu 1.200 km drin sein (85 Liter Tank).


    Unser anderes Auto ist ein Benziner, den meine Frau liebt, weil er komfortabel ist und etwas mehr Leistung als üblich hat. Das macht ihr halt einfach Spaß. Den nutzt sie meist für Kurzstrecken. Gerade hier ist das Thema Elektro interessant.


    Aber:

    Seit Jahren überlege ich nen VW Multivan oder so was (als Diesel) zu kaufen, weil man damit noch bequemer in Urlaub fahren kann und noch besser: Ich könnte gelegentlich auch mal mein Motorrad hinten rein schieben, um dann z.B. gemeinsam mit nem Freund (und seinem Motorrad) in die Alpen zu fahren, dort die Motorräder raus zu nehmen und unsere Runden zu drehen. Und wenn ich dann (z.B. in der Hochsaison) nichts zum übernachten finde, geht auch mal ne Nacht in dem Bus...


    Und der Bezug zu Elektro:

    Ford hat (schon länger) nen Elektro-Transit (bzw. als Pseudo-Pkw nen Tourneo Custom) angekündigt. Der soll als Hybrid kommen, der 50km rein elektrisch fahren könnte. Nachdem gerade dank Tesla ein Bewusstseinswandel stattfindet und sich die Infrastruktur der Ladestationen zunehmend (auch im Inland) verbessert, VW einsteigt und auch andere nachlegen, wird das Thema immer verlockender. Bei den Ladestationen und der Ladedauer verbessert sich die Situation auch laufend. Daher verlieren auch Urlaubsfahrten zunehmend ihren "Elektroschrecken".


    Problem Akku:

    Da nicht jeder gut genug gestellt ist, um sich alles leisten zu können, schaue auch ich auf die wichtigsten Kosten bei nem E-Auto und sehe da einiges an Widersprüchlichem. Theoretisch sollten die Elektromotoren (fast) wartungsfrei sein. In der Praxis scheinen die aber auch noch zu kranken (gerade wohl bei Tesla). Das sind klar Kinderkrankheiten, aber auch das muss bezahlt werden. Und dann gibt es das Thema Akkutausch. Bei Tesla soll der mehr als 20.000 Euro kosten: https://www.elektroauto-news.n…illion-kilometer-model-s/ Zu nem Smart habe ich was von 13.000 Euro gefunden. Also mich schreckt gerade dieser Punkt sehr deutlich ab, weil man bei nem verbrauchten (älteren) Elektroauto dann über nen wirtschaftlichen Totalschaden redet. Am Thema Akku wird aber permanent entwickelt und m.E. wird das Problem in einigen Jahren gelöst sein können.


    Fazit:

    Die erforderliche Umstellung beim "Tankverhalten" schreckt mich immer weniger. Die noch relativ hohen Anschaffungskosten, aber vor allem der Respekt vor den noch sehr, sehr hohen Kosten eines Akkutausches empfinde ich als problematisch. Ich bleibe aber am Thema dran und ggf. wird bald mal der Benziner in nen Elektrowagen getauscht...


    fr

  • ...Daher verlieren auch Urlaubsfahrten zunehmend ihren "Elektroschrecken".


    Problem Akku:

    Da nicht jeder gut genug...

    die Urlaubsfahrten werden den Schrecken nicht verlieren, sondern zunehmen. Da wird es Mord-und-Totschlag geben.

    Du siehst das entspannt, aber stell dir folgendes Szenario vor:

    Du planst ein Ladestopp an der AB-Raststätte XY zur Ferienzeit. Kommst dort an und da stehen schon 50 E-Karren, die mal schnell für 20 Minuten an den Super-Charger wollen. Die Stimmung ist gereizt, die Bälger zwängeln und kreischen.


    GENAU SO STELLE ICH MIR DIE E-ZUKUNFT VOR.


    Dann kommt noch der teure Akku dazu, der zum Totalschaden führt...🙄


    Funktionieren kann das nur, wenn...

    ... die „Tankstellen“ zu Akkulade- und Vermietstationen mutieren. Hinfahren, leeren Mietakku raus, geladener Mietakku rein, Energiedifferenz und Akkumiete bezahlen, weiterfahren. Alles andere wird nicht funktionieren, wenn plötzlich das ganze Volk auf E umsteigt. Geschweige denn, dass 68% der in DE hergestellten Energie nur für diese E-Mobilität drauf gehen wird.


    Wasserstoff wird die Zukunft sein, so denke ich...

    Lieber Kurven ohne Ende, als eine Ende ohne Kurven😇

  • ... wie Knobi in einem der vorstehenden Beiträge schon schriebte: "Wenn nach 300000 bis 400000km die Mechanik dann hinüber ist kann man den Akku immer nich als PufferSpeicher für eine Solaranlage benutzen" Die Liegen dann in Ihrer Kapazität bei 80%++ und sind dafür gut zu gebrauchen. Ebenso kann man in dem Pack die einzelnen Zellen tauschen, wenn sich mal eine verabschiedet. Ist also nicht unbedingt der wirtschaftliche K.O.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
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    Weg mit dem Ziel!

  • Akku aufladen unterwegs halte ich extrem kompliziert. Da wird es immer Engpässe geben. Und Zuhause in der Garage ist das auch nicht sooo einfach, mit 220 Volt und 8 Stunden zeit ok, aber Du kommst nach Hause, Akku leer und da haste was vergessen, na toll

    Grüße ausm Ruhrpott


    Micha


    wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller

  • Zu Hause ist gut. Watt machste, wenn Du in einem 16-Parteien-Mietblock wohnst und das dein Zuhause ist.? Ich würde sagen, für die Klientel iss ein E-Auto nix.

  • Mittlerweile verdichtet sich das Netz der Ladestationen, an denen nicht nur eine einzige 50 kW Ladesäule vor sich hin oxidiert, sondern 2, 4, 6, 8 oder noch mehr Ladepunkte mit 100, 150 oder gar 350 kW zur Verfügung stehen. Man sieht da im Grunde schon, dass die Ladestrom-Anbieter (von Tesla sehen wir hier mal ab) dem Bedarf voran gehen. Allen voran Ionity, aber auch Fastned, Allego, die Telekom, EnBW und andere arbeiten dran. Allein das Ionity-Netz (meistens 4 Ladesäulen je Standort, aber gern auch mal 6 oder mehr und fast immer mit zusätzlichen Sockeln, die ein schnelles bzw. an den Bedarf angepasstes Nachrüsten weiterer LS ermöglichen) ist schon fast so dicht, dass man selbst mit einem 28 kWh Akku wie beim Ioniq mit denen durch die Republik kommt. OK, noch ist der eine oder andere Standort eine Baustelle, aber erst mal angefangen geht es dann auch relativ schnell und die Schlagzahl, mit der die Kameraden neu Baustellen öffnen ist recht hoch (europaweit mehrere neue Baustellen pro Woche und allein in DE kommen praktisch wöchentlich neue Standorte hinzu. und genau so oft werden Baustellen abgeschlossen und die Ladepunkte eröffnet.
    Und Ionity ist eben - siehe oben - nur 1 Anbieter. Die anderen bauen ja auch munter drauflos, sodass noch vorhandene Lücken im Netz des Vorzeige-Anbieters Ionity durch diese locker geschlossen werden.


    Ja, es gibt noch Lücken.....aber die werden auch ganz schnell weniger. Der Nordosten (küstennah) beispielsweise ist noch ein bisschen dünn besetzt. Aber auch nicht so dünn, dass ich nicht im Mai nach Usedom mit dem Stromer in Urlaub fahre. Dort ist ein bisschen Planung gefragt, dass man weiß, wo man an die Box muss und wo man ggf. noch Alternativen findet, , wenn so ein einsames 50 kW Ladesäulchen mal ausgestiegen ist. An den sonstigen Fernstrecken mache ich mir nur noch wenige Gedanken vorab. Klar, ich schaue schon mal, was Abetterrouteplanner für eine Strecke, die ich so vorhabe, empfiehlt, aber im Grunde gehe ich heute deutlich weniger vorbereitet als vor 12 Monaten noch. Weil's einfach passen wird. Man merkt das schon recht deutlich, wie der Ausbau fortgeschritten ist.

  • Unter Zuhause habe ich tatsächlich mal die Eigenheimbesitzer angenommen. :lol:

    Grüße ausm Ruhrpott


    Micha


    wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller

  • Zu Hause ist gut. Watt machste, wenn Du in einem 16-Parteien-Mietblock wohnst und das dein Zuhause ist.? Ich würde sagen, für die Klientel iss ein E-Auto nix.

    Das ist der Knackpunkt. Nein, E-Mobilität ist noch nicht für wirklich jeden etwas. Eine Lademöglichkeit zuhause ist da ein ganz wichtiger Faktor. Obwohl es Leute gibt, die einem täglich das Gegenteil beweisen und es einfach hinbekommen, ohne sich allzu sehr zu verbiegen.

    Im Grunde ist es ja auch gut so - wenn auch schade für die Betroffenen. Aber wir dürfen sowieso nicht davon ausgehen, dass ein kompletter Wandel von jetzt auf gleich stattfinden wird. Die Parallelexistenz zwischen verschiedenen Antriebsformen wird sich noch eine Weile hinziehen. Für definitiv falsch halte ich es, dass man massiv an den Kraftstoffpreisen drehen will, um die Leute in einen Umstieg zu zwingen. Der Dieselfahrer hat schon jetzt durch das Hickhack massive Wertverluste hinnehmen müssen. Das ist schlicht eine Sauerei.
    Nicht der Fossilienfahrer muss bestraft werden. Meiner Meinung nach muss denen, die den Weg zum E-Auto gehen könnten (weil bei nüchterner Betrachtung die individuellen Voraussetzungen da sind), der Schritt leicht gemacht werden. So leicht, dass der Einzelne mal bereit ist, sich sachlich zu informieren und nicht Phrasen zu dreschen, die eine Presse (die das schreibt/sagt, was das Publikum lesen/hören will) verbreitet und dabei die Fakten dreht und biegt, wie's gerade passt.
    Wenn der, der es kann, umsteigt, wird die Zahl der Verbrenner sinken. Auch das ist ein Gewinn. Je mehr E-Autos Verbrenner ablösen, desto weniger müsste man den Verbrenner beschneiden - eben weil weniger Verbrenner weniger Dreck machen.

    Wäre schön, wenn die jüngsten Initiativen, mit denen man Stromanschlüsse zu den Stellplätzen vor den Wohnblöcken oder in deren Tiefgaragen, fruchten. Wenn nicht mehr einzelne Neider in einer Eigentümergemeinschaft den Anschluss einer Wallbox am Stellplatz des Nachbarn durch ein schlichtes "Nö" torpedieren können. Da ist ja was in der Art auf dem Wege.
    Aber ich sehe natürlich auch, dass viele Wohnanlagen gar keine fest zugeordneten Parkplätze haben. Bei denen Leuten wird es trotz gesetzlicher initiativen echt schwierig, ihnen eine Lademöglichkeit über Nacht zu bieten.