Ich will euch mal eine Geschichte erzählen, aus dem wahren Leben...
Meine Frau war mit ihrem Auto irgendwo in Niedersachsen auf der Autobahn unterwegs.
Mittlere Spur, etwa 130 oder 140 km/h, Verkehr war relativ dicht.
Schräg rechts vor ihr ein Lkw, schräg links vor ihr ein Sprinter.
Das Auto vor ihr scherte rechts ein, meine Frau gab Gas.
In diesem Augenblick stieg der Sprinter links auf die Bremse und es machte "Blitz".
Meine Frau hat es erwischt. Sie hatte keine Ahnung, dass überhaupt Geschwindigkeitsbegrenzung war. Es standen wohl zwei Schilder an der Straße, eines rechts , durch den Lkw verdeckt, eines links, durch den Sprinter verdeckt.
Dumm gelaufen...
Einige Zeit später kam das Knöllchen, naja, eher eine Knolle.
160 Euro, 2 Punkte und einen Monat ohne Schein.
Sie hat sich dann einen Anwalt genommen, weil der dargestellte Vorgang niemanden interessiert hatte.
Nachdem ich ihr eine Fahrplanauskunft der Bahn besorgt hatte, die darstellte, dass sie, wenn sie von Hanau aus bis 17 Uhr aus dem Büro rausrennen müsste ( sie telefoniert ausgiebig mit USA, also 6 - 9h Zeitverschiebung), damit sie noch am Abend zuhause eintreffen würde, hatte der Anwalt ein Argument, dass das Fahrverbot gegen doppelte Geldstrafe eingetauscht werden konnte. Sonst hätte sie sich in Hanau einmieten müssen.
Was ich mit dem langen Geschwafel sagen will, ist, dass man auch "aus Versehen" erwischt werden kann.
Dass dort Begrenzung gewesen war, ist unbestritten, doch wenn man es nicht weiß und die Schilder nicht hat sehen können?
Klar ist das die klassische Ausrede, aber wenn es nun mal so war?
Wenn dann wie in Norwegen gleich der Knast droht und das Auto eingezogen wird, dann gute Nacht, Marie...
Wenn ich allerdings selber mit der Pan auf einer langen Gerade auf der Landstraße kurz vor meinem Dorf mal mit 130 durchrausche und erwischt werde, bin ich selber schuld, ganz klar.
Aber man nicht alles über einen Kamm scheren.