Bremsen vorne klappern

  • Horst
    Sowas ähnliches ist mir auch durch den Kopf gegangen und deshalb habe ich
    eine komplette Überprüfung der Bremsen auf meine "sobald wie möglich"
    Liste gesetzt. Hoffe, ich schaffe es am Wochenende.
    Oberste Prio war bei mir erstmal, zu schauen was ist und das Klappern
    zu beseitigen.
    Damit's nicht falsch verstanden wird: Das "Nachgreifen" der Hinterradbremse
    ist beim Fahren fast nicht zu spüren. Nur wenn man explizit drauf achtet.
    Wie man es eben tut, wenn man gerade an den Bremsen geschraubt hat.
    Ich werde heute abend erstmal prüfen, ob ich mir das nicht nur einbilde...
    Die von Dir vorgeschlagenen Tests werde ich dabe durchführen. Danke dafür!


    hermi
    Genau das ist ein Punkt, wo sich m.E. gute von schlechten Werkstätten unterscheiden.
    Für die Einen ist die Aussage "machen Sie was nötig ist" ein Freibrief zur Rechnungsmaximierung,
    für die Anderen heisst das soviel wie "mache, was nötig ist und Du auch an Deinem
    eigenen Fahrzeug machen würdest".
    Für mein Auto habe ich eine Werkstatt der letzteren Kategorie gefunden.
    Für die Pan suche ich noch.


    Lothar

  • ....das werde ich wohl nie verstehen.


    Wenn es dich beruhigt.... viele andere auch nicht.


    Du brauchst tatsächlich einen Fachmann, der sich auskennt, der einen Freibrief von dir bekommt und dem du tatsächlich so vertraust, dass er dich nicht ausnimmt und nur das macht was auch Sinn hat. Über einen mögichen Kostenrahmen kann man ja vorher auch noch sprechen.


    Leider steht an keiner Eingangstüre geschrieben, ob die Fakten so stimmen....


    Wenn aber heute viele Auftraggeber, darüber jammern dass ein fachlich korrekter Reifenwechsel pro Rad eine Stunde dauert (weil dabei z.B. die Bremse geprüft, gereinigt und geschmiert wird) und stolz berichten jemanden gefunden zu haben, der das für 20 € erledigt.... dann bleibt nur noch der Spruch von "you get, what you pay for"


    Aber ich denke das kennst du auch aus deiner Branche... manche tun es besser und sind teurer... manche tun nur was getan werden muss...

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • @ hermi


    schau, Manfred spricht aus Erfahrung und hat damit völlig Recht.
    Wir wissen über die Vita dieser Pan praktisch nichts und auch nicht, was der Vorbesitzer alles unternommen hat. Sei es, dass er selbst "verwaltet" hat, sei es, dass er immer nur zum billigsten Reifenwechsler gegangen ist ... Und dann kann es auch sein, dass es so aus dem Wald raus geschallt hat, wie rein gerufen wurde; vor so ca 2 Jahren war ein netter Beitrag in der Rubrik "Schrauberprinz" in den MotorradNews. Da ging es um einen Typen, der verlangt hat, eine ohne Auftrag ersetzte Scheinwerferbirne wieder zu entfernen....
    Aber sowas ist eben Vertrauensache. Beiderseits! Sei es drum, wenn es eine Werkstatt war, war es wirklich schwach, denn das sind sicherheitsrelevante Teile, das Mindeste wäre, dass der Kunde auf die Notwendigkeit von ... hingewiesen wird. Günstigerweise schriftlich. Mein Doktor machts immer so, wenn es um meine Leberwerte geht :mrgreen:


    @ Blue-V
    Du entschuldigst bitte das Abschweifen, aber das muss auch mal sein.
    Die Bremsbeläge können durchaus leicht schleifen, das gibt sich dann beim Fahren durch die Erschütterungen, sie darf dabei aber nicht heiß werden und man kann unmittelbar nach Loslassen der Bremspumpe das Rad per Hand drehen.
    Gleiche das mal mit Deiner Maschine ab.


    H.

  • Recht einfach... kein Auftrag, Kein Silikonfett....
    You get, what you pay for.... ist leider hier zutreffend, da kein Bestandteil Inspektion....


    ... und genau da liegt IMHO der Hund begraben!
    Die schon so oft zitierte Servicewüste -an die ich manchmal so recht nicht glauben mag- passt hier, leider, mal wieder in`s Bild.
    Ist keine Vorschrift, steht da nicht drin, müssen wir nicht, wird nicht bezahlt, ergo, machen wir auch nicht.
    Und so wird jede Branche ihre "Leiche im Keller" haben. Das hier, in diesem Fall, durch eine kleine Fingerkuppe Silikonfett Folgeschäden vermeidbar wären, ist vielen Werkstattinhabern/Meistern scheinbar völlig gleich. Im Gegenteil! Hoffentlich ist das Ding bald über die Wupper, denn dann können wir ja wieder neu verkaufen.


    Als Handwerksmeister (mit noch Ehrgefühl im Leib) schäme ich mich für meine Handwerkskollegen, auch wenn es Branchenfremde sind, ob solcher Einstellungen, so sie denn bewusst so handeln!


    Aber auch ein Teil meiner Berufskollegen handeln so. Leider! In unserer Branche sehr beliebt der Austausch von Sanitär-Oberteilen (das Innenleben der verchromten Griffe für W + K Wasser an Armaturen), wenn dem Kunden nicht gleich `ne neue Armatur aufgeschwatzt wird. Die Dinger werden mt minimalen Armaturenfettanhaftungen an der Spindel und Spindel/Fettkammer geliefert. Werden sie so montiert, sind sie nach ca. 12 - 15 Monaten wieder "inne Wicken". Ich handhabe das so, dass ich die Dinger zerlege, richtig fette und nach dem Zusammenbau (Zeitaufwand ca. 2 Min.) montiere. Selbstverständlich findet sich dieser -und anderer- Aufwand in meiner Kalkulation wieder. Zu verschenken habe auch ich nichts!


    In Geprächen mit Berufskollegen über dieses Thema war dann zu hören:
    ... Mach ich doch nicht, viel zu zeitaufwändig, halten ja viel zu lange, lohnt sich ja nicht mehr, gleich `ne neue Armatur ....


    Vor ein paar Wochen habe ich einem Forumsmitglied ein Kombi-Eckventil (Waschmaschine/Waschtisch) per Post zugeschickt. Derjenige besorgt sich vorsorglich schon mal Hanf und Dichtungspaste zur Montage. Hätte er erstmal meine Sendung abgewartet und ausgepackt, hätte er gesehen, dass schon alles von mir eingedichtet war und er nur noch zu montieren brauchte.
    Das hätte ich auch nicht machen müssen, aber ich habe es als Service angesehen, da ich die Materialien dafür zur Hand hatte und nicht erst für zwölf Hanffäden und `ne Fingerkuppe NeoFermit losrennen musste.


    Vielleicht ist mein Handeln ökonomisch falsch, aber ich habe es vor fast 50 Jahren so gelernt und kann nicht anders. Bisher bin ich damit jedenfalls ganz gut über die Runden gekommen und kann mich jeden Morgen im Spiegel ansehen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Löti ()


  • Aber auch ein Teil meiner Berufskollegen handeln so. Leider! In unserer Branche sehr beliebt der Austausch von Sanitär-Oberteilen (das Innenleben der verchromten Griffe für W + K Wasser an Armaturen), wenn dem Kunden nicht gleich `ne neue Armatur aufgeschwatzt wird. Die Dinger werden mt minimalen Armaturenfettanhaftungen an der Spindel und Spindel/Fettkammer geliefert. Werden sie so montiert, sind sie nach ca. 12 - 15 Monaten wieder "inne Wicken". Ich handhabe das so, dass ich die Dinger zerlege, richtig fette und nach dem Zusammenbau (Zeitaufwand ca. 2 Min.) montiere. Selbstverständlich findet sich dieser -und anderer- Aufwand in meiner Kalkulation wieder. Zu verschenken habe auch ich nichts!


    Vor ein paar Wochen habe ich einem Forumsmitglied ein Kombi-Eckventil (Waschmaschine/Waschtisch) per Post zugeschickt. Derjenige besorgt sich vorsorglich schon mal Hanf und Dichtungspaste zur Montage. Hätte er erstmal meine Sendung abgewartet und ausgepackt, hätte er gesehen, dass schon alles von mir eingedichtet war und er nur noch zu montieren brauchte.


    Ich bin auch jemand, der die Leute nicht über den Tisch zieht, aber manche Dinge sind, im Zeitalter hoher Stundenlöhne, einfach nicht mehr zeitgemäß.
    Ich weiß ja nich was du in der Stunde verlangst, aber in der Großstadt sind das sicher 50 Euro plus. Wenn ich die Differenz zwischen 2 Trecorn Oberteilen und ner neuen Armatur rechne, macht manchmal eben die neue Armatur, auch für den Kunden mehr Sinn.
    Zumal ich in der Regel noch den Sitz ausfräsen muß, und der möglicherweise nicht mehr hinzukriegen ist. Dann hab ich ne Stunde vergeudet und muß trotzdem noch die Armatur wechseln.
    Und, Hanf und Dichtungspaste für ein Kombieckventil ist wohl auch schon längst überholt, entweder haben die Ventile schon einen Dichtring im Gewinde, oder man verwendet Loctite Dichtfaden ;-)

  • @ couvrex


    Grundsätzlich bin ich da voll bei dir. Natürlich ist es immer -und ich finde das macht einen Teil der Handwerkskunst aus- eine Abwägung zwischen sinnvoll und Raffgier.
    Ich poliere auch nicht versiffte, verkalkte, was weiß ich für verkommene Armaturen wieder auf Hochglanz. Dann sollte auch bei mir was neues her.


    Dichtring im Gewinde bei Kombi-Eck war nicht und von, früher Teflonband, heute Teflondichtfaden, habe ich natürlich auch, halte ich aber bei Chromgewinden -auch mit anrauhen- nicht besonders viel. Einen kleinen Tick zurückgedreht, und es kann sofort undicht sein.


    Aber genug davon, bevor es all zu sehr OT wird. Bremsenklappern war angesagt!

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

  • ....wird nicht bezahlt, ergo, machen wir auch nicht.


    Bei Stundenlöhnen um 100 € (75 - 125 €) wird die Luft etwas zu tun, was nicht bezahlt wird, ganz schön dünn. Im Saisongeschäft Motorrad doppelt dünn.


    In einer Branche die bei den Handelsspannen für Motorräder und Teile ums Überleben kämpft gibt es keine Luft für "unbezahlte" Liebesdienste. Und glaub mir... alles was man einem Kunden irgendwann als "kostenlos" zukommen lässt ist einkalkuliert.


    Wenn heute Serviceintervalle und Servicekosten über Testsiege in den Zeitschriften entscheiden (können) wird keiner den Inspektionsplan aufblähen.


    Fast jeder Händler kennt die Schwachstellen... nur welcher Kunde ist bereit eine "Premium-Inspektion" zu bezahlen. Mag es hier bei den PAN Fahrern vielleicht noch ein paar geben.... in den übrigen Segmenten werdens immer weniger.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Vor ein paar Wochen habe ich einem Forumsmitglied ein Kombi-Eckventil (Waschmaschine/Waschtisch) per Post zugeschickt.

    Das war ein guter Dienst für einen braven Mann.

    Derjenige besorgt sich vorsorglich schon mal Hanf und Dichtungspaste zur Montage.

    So bin ich, entweder richtig, oder gar nicht.

    Hätte er erstmal meine Sendung abgewartet und ausgepackt, hätte er gesehen, dass schon alles von mir eingedichtet war und er nur noch zu montieren brauchte.

    Jau, das war klasse, ich war hellauf begeistert. Aber Du wolltest als Auflage ein Beweisfoto, dass die Einbaulage stimmt, was umgehend erfolgte. Als Stift würdest Du mich also schon mitnehmen, zu doof, einen Eimer Wasser umzuwerfen iss er also nicht :mrgreen:.

  • Leider habe ich soeben mit der Dose genau so lausige Erfahrungen gemacht. Wen's interessiert -> Anhang


    NB: Für das Oel haben sie (umgerechnet) 20€/L berechnet

    Dateien

    Gruss aus Fällanden (near Zurich) oder aus dem Appenzellerland... je nach dem
    atomar


    :lol: Kurven sind zum Befahren da :lol:
    Fahr nicht schneller, als dein Schutzengel fliegen kann GOO


    Kreidler Florett (50ccm/80kmh) / Honda CM125 C / Honda CM250 C / Honda CB750 F2 / Honda CB900 F2 bol d'or / ST1300-2 (Jg 2003) silber RIP =bet=

  • ...Derjenige besorgt sich vorsorglich schon mal Hanf und Dichtungspaste zur Montage...


    Das hat man doch im Ersatzteilschrank --- Abteilung Sanitär -%-
    Da muss man nicht mal ins Bauhaus rennen :mrgreen:

    Gruss aus Fällanden (near Zurich) oder aus dem Appenzellerland... je nach dem
    atomar


    :lol: Kurven sind zum Befahren da :lol:
    Fahr nicht schneller, als dein Schutzengel fliegen kann GOO


    Kreidler Florett (50ccm/80kmh) / Honda CM125 C / Honda CM250 C / Honda CB750 F2 / Honda CB900 F2 bol d'or / ST1300-2 (Jg 2003) silber RIP =bet=

  • Update:


    Eben habe ich die kurze Zeitspanne zwischen Feierabend und Wolkenbruch
    genutzt, um ein paar Dinge zu testen.


    1) Die Hinterrad Bremse bleibt nicht hängen. War wohl eine Einbildung meinerseits.
    Wenn das Pedal frei gegeben wird, dreht sich auch das Rad hinten nahezu
    ohne Widerstand. Lediglich ein leichtes Schleifen der Bremsbeläge, das
    nach 1 Umdrehung aber fast ganz verschwindet. Normal würde ich sagen.
    Die Bremsscheibe hinten hat auch keinerlei Verfärbung.


    2) Der Bremssattel hinten ist so beweglich, wie er sein soll.
    Ich kann ihn per Hand mit etwas Mühe in Richtung Rad drücken.
    Die Bremsbeläge lösen sich dabei ein wenig von der Scheibe.


    3) Leider ist doch noch ein ganz leichtes Klappern vorhanden.
    Der SHBZ hat nach Bremsen mit der Handbremse immer noch leichtes Spiel.
    Aber weniger als zuvor. Gefühlt 1/4 des Wertes vor der Erntlüftung. Vielleicht 0.5-0.7mm


    Da werde ich mich noch mal ran machen.
    Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich beim Entlüften vergessen habe,
    den vorderen Bremssattel, wie im WHB beschrieben, zu kippen. :oops:
    Ich denke deshalb, es wird immernoch ein Rest Luft im System sein.


    Momentan kann ich prima damit leben.
    In Kürze werde ich nochmal die Verkleidung abnehmen und das Entlüften
    wiederholen. Parallel dazu werde ich wohl den Wartungssatz bestellen,
    dann lohnt sich die Aktion auch wirklich.


    Lothar

  • ... na also.
    Aber trotzdem bei nächster Gelegenheit mal Hinterrad ausbauen,
    a) weisst Du dann wie es geht und worauf zu achten ist,
    b) kannst Du die Antriebsverzahnung kontrollieren (muss mit MOS-Paste geschmiert sein)
    c) kannst Du die Ruckdämpfer kontrollieren, Lager usw.
    d) der O-Ring innen, also bei den Ruckdämpfern, ist original zu dünn und wurde ersatzteilmäßig ausgetauscht gegen eine dickere Variante. Am Besten beide tauschen.


    SHBZ
    erliege keinem Irrtum! der SHBZ wird von der sich schließenden Bremszange nach oben-vorn "mitgerissen" und erzeugt erst durch diese Bewegung den erforderlichen Druck, um die hintere Bremszange zu betätigen.
    Das geht schon recht schwer, mit der Hand wirst Du erhebliche Mühe haben, aber es geht (ab 120 Kg Lebendgewicht, davon mind. 30% im rechten Oberarm), ansonst etwas unterbauen und mit einer Holzlatte hoch hebeln. 2. Person einsetzen. Mit manuellem Drehen am Vorderrad brauchst erst gar nicht zu versuchen, weil bei Bremsbetätigung der rechte Sattel ebenfalls gebremst wird und der ist ja nicht beweglich und blockiert schon das Rad, bevor der SHBZ ansprechen kann - also wenn dann fahrender Weise, aber das bringt nicht viel betr. Kontrolle des SHBZ. Im Nahezu-Stand einnicken lassen könnte noch gehen, habe ich aber noch nicht probiert. Handbremse reicht, Fußbremse nicht unbedingt erforderlich, bedient auf direktem Weg ja nur den mittleren Kolben hinten. Und dem SHBZ ist es egal, ob er vor der Vorderradbremse oder der Fußbremse in Aktion gesetzt wird. Das liegt an der verteilten Bremskraft des Hondasystems.
    Entlüften von der Chose - man braucht u.U. schon Geduld, nicht verzagen und penibel an die Reihenfolge ex WHB halten. Ich habe da auch mal ein nicht zu definierendes Problem gehabt, musste bei jeder erstmaligen Bremsung am Tag mindestens 1x pumpen, um Druck zu bekommen; den Fußbremshebel (auf der Bühne, da gehts leicht, über Nacht unter festem Pressdruck runtergebunden und weg wars bis auf den heutigen Tag.


    H.