Was ist euch schon auf dem Motorrad passiert?

  • Ich will einfach ein realistisches Gefühl dafür kriegen, was alles so passieren kann......
    Grüße,
    Christoph


    Ich habe 10.000ende von geilen Straßen in ganz Europa gefunden die scheinbar nur aus Kurven bestehen.....
    Ich habe in ganz Europa als Motorradfahrer Gastfreundschaft erfahren und meinen persönlichen Freundeskreis erheblich erweitert......
    Ich habe den Herausforderungen der Witterung getrotzt, mich von Regen, Schnee und Eis nicht unterkriegen lassen....
    Ich habe auch nach 800 Regentour immer noch Spass am Kurvenräubern....
    Ich spüre das Adrenalin durch meine Adern fließen wenn ich meine Varadero in 9 Minuten um den Ring klopfe....
    Ich finds geil, wenn ich persönliche und technische Grenzen ausloten kann....
    Ich habe meine persönliche Freiheit auf dem Motorrad gefunden....
    Ich mag es andere Idioten wie mich kennenzulernen die ein gemeinsames Hobby haben...
    Ich mag es BMW Fahrer mit ihren Gummikühen aufzuziehen und danach in aller Freundschaft ein Bier mit ihnen zu trinken....
    Ich habe eine nicht unerhebliche Lebensspanne mit dem Motorrad meinen Lebensunterhalt verdient und hatte die einmalige Chance das Hobby zum Beruf zu machen....


    Ich könnte dir noch vieles erzahlen was ich mit dem Motorrad erlebt habe... aber das wir DIR gar nichts nützen, denn ICH habe das erlebt und nicht DU


    Was DU erleben wirst weiß ich nicht..... was DU aber lesen magst steht auf den Blutseiten der Tageszeitung, im Unfallbericht der Polizei oder in den traurigen Augen der Angehörigen.


    Wenn du wirklich Interesse am Motorrad und am Motorradfahren hast, solltest du dich einfach mal entscheiden was wichtiger ist... Tod oder Leben....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Hallo Christoph,
    Mopedfahren zählt für mich mit zu den schönsten Nebensachen der Welt, seit mehreren 100.000 km, allein, mit Sozia, mit (teils sehr guter) Gruppe.
    Zuerst solltest Du die Richtige Einstellung zu dem Hobby für Dich hinterfragen,
    ob Du s zweifelsohne vorhandene Risiko eingehen willst, auch mal zurückstecken kannst bevor s zu eng wird (klappt nicht immer *smile*) und was Du Dir davon erhoffst. Glück gehört neben dem Fahrstil und der Praxis wie überall dazu. Grade bei Deiner negativen Bremserfahrung würde ich n Training machen und das dann auch danach öfter für Dich probieren, egal ob mit oder ABS.


    Solltest Du Dich dazu entschließen..... gaaaanz viel Spaß


    Eugen


  • Zitat

    Meine Freundin steht meinen Motorradplänen recht kritisch gegenüber, einfach weil's gefährlich ist.


    Das ganze Leben ist gefährlich und endet zwangsläufig und in jedem Fall mit dem Tod!
    Wenn sie wirklich Bedenken hat, ist das oft nicht einfach weg zu bekommen. Man kann darauf eingehen in dem man klar aufzeigt, was man alles unternimmt um die Gefahr zu verkleinern. Das fängt bei Sicherheitstrainings an, geht über vorrausschauendes und konzentriertes Fahren bis hin zur Schutzbekleidung für den Fall der (Um-) Fälle. So ist mein Sohn in seiner jungen Karriere schon öfters auf der Straße gelandet - aber nie, wirklich nie ist ihm etwas gröberes passiert (klar, blaue Flecken sind nicht ausgeblieben).
    Kann man Deine Freundin damit beruhigen?
    Nächste Therapie wäre die Schockbehandlung: einfach alle Zeitungsartikel sammeln in denen Autofahrer zu Schaden kommen - sind gar nicht so wenige (meist nur kleiner und nicht so reißerisch wie bei verunglückten Motorradfahrer). Und dazu erklären, dass ein Auto viele auch dazu verleitet die Sicherheit zu vernachlässigen - ist ja soooo viel sicherer (ist tatsächlich so, alleine was für Wunderdinge vom ABS erwartet werden).
    Und wenn das auch nicht hilft, bleibt noch der Versuch das Motorrad wenigstens am Umkippen zu hindern - schraub Dir ein Boot ran, das hilft meisens :lol: (und ist ganz nebenbei auch noch eine neue Herrausforderung für Dich -%-)


    Aber, ganz wichtig: man kann es nicht erzwingen, wenn sie einfach nicht ruhiger wird, dann muss man sich überlegen, ob Motorradfahren wirklich sein muss (oder die Freundin wechseln.... -%-) Ich kenne auch Leute, die den Motorradhelm an den Nagel gehängt haben, weil sie sich eben nicht (mehr) sicher genug gefühlt haben. Das Gefahrenpotential ist nicht wegzudiskutieren, auch wenn man sich natürlich mit jedem anderen Fahrzeug (und auch ganz ohne Fahrzeug) in Gefahr begibt und auch ohne Motorrad schwer bis lebensgefährlich verletzt werden kann. Es bleibt eine individuelle Abwägung welche Gefahr man als für sich größer wahr nimmt.

  • Ich mach's kurz, die Intention des Threads ist einfach falsch. Weder mir noch jemand anderem ist geholfen, wenn üble Ereignisse wieder durchgekaut werden. Ich denke jeder hier ist sich der möglichen Gefahren des Motorradfahrens bewußt.


    Ich bin ein rationaler Mensch und aus dieser Intention heraus ist dieser Thread entstanden. Mein Fehler war aber, das Motorradfahren nicht rational beschrieben werden kann. Man kann das unglaubliche Gefühl der Freiheit nicht wiedergeben. Und schon gar nicht kann man es mit Worten jemandem vermitteln der es nicht erlebt hat.


    Ich habe auf der Wave ein Gefühl der Freiheit erlebt, wie ich es vor langer Zeit mit meinen Autos hatte. Ich dachte schon es ist weg, ich bin zu alt und es kommt nie wieder. Und dann schaff' ich mir dieses kleine Scheisserl an und bin absolut gefesselt. Wann immer es geht, dreh ich eine Runde.


    So kam ich auf die Idee mir eine größere Maschine zuzulegen. Warum's die Pan wird, hab' ich schon beschrieben. Meine Freundin hat inzwischen eingesehen, das es keinen Sinn hat hier Widerstand zu leisten. Ich will auf die Straße, ich will dahingleiten und die Welt aus dieser Sicht erleben.


    Allen negativen Reaktionen aus meinem Umfeld zum Trotz kam das richtige Lied im Radio: Bon Jovi - It's my Live. Bei den Sätzen: "... it's now or never...", war klar, diese Entscheidung muß ich selbst für mich treffen. Ich brauche keine Absolution oder Erlaubnis. Das tue ich für mich.


    Aller Euphorie zum trotz muß ich aber realistisch bleiben und mir immer bewußt sein, das Motorradfahren gefährlich bleibt...


    Grüße,
    Zeph

  • Zeph,


    genau so sehe ich das auch - bin mit 45 erstmalig auf den Skiern gestanden
    und nach einer Woche 'ne schwarze Piste herunter, das Erlebnis will ich
    nicht missen, auch wenn ich mich dabei hingelegt habe.
    Bin mit 59 erstmal und sofort auf die ST1100 gesessen und habe gemeint
    ich müsste im Winter eine 15%ige Steigung mit Anlauf in Angriff nehmen
    und habe mich dabei hingelegt. Alles tolle Erfahrungen, die ich nicht missen
    möchte, aber immer auch mit dem Motto angegangen bin:
    Angst habe ich keine; jedoch Respekt.
    Den Radar-Rundumblick habe ich schon beim Autofahren gehabt, da hat sich
    auf dem Mopped nix verändert. Ich weiss immer, was vor, neben und hinter mir
    los ist. Das automatisiert sich mit der Zeit. Und drum bin ich auch immer mit
    Vor-sicht(ung) und Nach-sicht(ung) unterwegs und (meistens) mit dem nötigen
    zusätzlichen Sicherheitsabstand.
    Das hat bisher (klopf-auf-Holz) immer gut geklappt.

    Gruss Herbert
    CH-STOC#34
    ----------------
    Geduld ist die Macht der Weisen und Gelassenheit ist ihre Stärke//a.m.b.e.r.
    Member Of The World's Toughest Motorcycle Riders-IBA-Nr.: 43097
    PAN ST1100 #1 92er PUR: 2008-2011/PAN ST1100 #2 91er PUR: 2011-2014 RIP/PAN
    ST1100 #3 2000er: 20.10.14-66´084km-aktuell:184'628; 08.08.2023 Moto Guzzi Travel


  • Ich überlege gerade, ob ich mir diese Frage mal selbst gestellt habe? Eigentlich nicht. Ich habe wegen Zeitproblemen irgendwann das Möpi in die Ecke gestellt, bis die Kinder aus dem Hause waren. Die wolten nur bis 12 mitfahren. Dann ging es wieder los.
    Das wichtigste ist Erfahung zu sammeln und ganz ehrlich, für mich überwiegen die schönen Augenblicke.
    Das Erlebniss ganz alleine zum Nordkap zu fahren, das kann einem niemand nehmen. Noch heute, 20 Jahre später hängt das Bild neben meinem Bett.
    Es sind meist nicht die Sonnenscheintouren, die im Gedächtnis bleiben, sondern die ungewöhnlichen Dinge, die dich überraschen. Du fährst nicht von A nach B wie mit der Dose, sondern von A über c,d,e...nach B. Du siehst neue Gegenden und Landschaften, triffst andere Biker und alte Opis im Reisbus, die dir von Motorradtouren um 1930 erzählen und dich beneiden. Glaub mir, die wissen, das diese Zeit nicht wiederkommt. Und für ein paar kilometer mit deinem Bike würden die ihre Oma glatt verkaufen :lol: ..., du fährst i. sonnenschein los und hast über Regen, Hagel und Schnee alles erlebt. Da bist du auf dich selbst stolz wie sonst kaum.
    Wie intensiv plannst du Familienausflüge? Fahre mit dem Bike einfach mal los und las dich Überraschen.
    Und es hilft im Krankheitsfall, weil du dich freust bald wieder fahren zu können. Du gehst zur Garage, schaust sie dir an, und freust dich auf die Zeit, wenn es wieder losgeht. Und wenn es ganz schlimm kommt, quatscht du mit ihr.



    Was war noch mal die Frage?


    Gruss
    Mario

    Erfahrung der letzten Jahre:
    Fahre mehr als gedacht, aber weniger als gewollt.

  • Also so wie Mario (Garados) es beschrieben hat, wärs mir nicht eingefallen, aber genau so ist es.:idea:GOO:mrgreen:


    Gruss aus dem Salzburger Land

  • Ich bin vor zwei Wochen das erste Mal wirklich in der tiefsten Nacht nachhause gefahren. Die Strecke war etwa 45km, es war 23:00 Uhr und Vollmond. Ich kenne diese Strecke wie meine Hosentasche, aus jahrelanger Pendelei mit dem Auto.


    Nur auf meinem Möppi war's komplett was anderes. Auf der einen Seite mußt du voll konzentriert sein, du fliegst durch die finstere Nacht, die nur durch den Mond erhellt wurde. Du riechst die Umgebung, den typischen Nachtgeruch, am Horizont siehst du ein paar Blitze eines aufziehenden Gewitters. Man erlebt das so unglaublich intensiv, das man wieder Ehrfurcht vor der Natur bekommt und sich selbst sehr klein fühlt. Keine 1.7t Stahl um einen herum, die einen schützen.


    Es war eine der intensivsten Erfahrungen die ich je gemacht habe. Meine Freundin war froh, als ich um 0:00 Uhr daheim war. Und ich auch, ich würd's auf meiner Kleinen nicht nochmal tun, aber missen möchte ich diese Erfahrung auch nicht.


    Und genau das sind die Momente, wo sich die Frage "Ob Motorrad fahren" nicht mehr stellt.


    Grüße,
    Zeph

  • Sauge diese Momente und Emotionen auf und "speichere sie ab" - sie lassen, gerade auf ausgetretenen Pfaden, schnell wieder nach. Dann ist gut, wenn man sie bei Bedarf wieder abrufen kann GOO

    Passionierter Biker :p
    -----------------------------

  • Möpy fahren ist auch nach über 200 tausend km und 25 Jahren immer noch das Größte für mich.
    Motorrad fahren gehört zu den gefahrenreichen Hobbys / Verkehrsmitteln, Routine – vorausschauendes Fahren, eine gesunde Selbsteinschätzung gepaart mit Aufmerksamkeit und gutem Reaktionsvermögen verringern die Gefährdung, schließen diese aber nicht aus.
    Mich hat es auch bereits erwischt, kein Eigenverschulden und keine Chance.
    Ohne Blinken und im Speed, seitlich ausparkender PKW, Möpy und ich hatten keine Chance.
    Leider habe ich auch schon schwere Unfälle miterleben müssen.
    Der Alltag hat sooo´ viele Gefahren, schon der Weg zu Fuß über die Straße ist ein erhöhtes Risiko.
    Die Gefährdung des eigenen Lebens ist immer und überall gegeben, ob aus dem mediz. Blickwinkel, Unfälle aller Art, Kriminalität, Ernährung u.a.m..
    Ich liebe das Gefühl von Freiheit, Beherrschbarkeit, dass bewusste Erleben der physikalischen Kräfte, einfach das Filing auf dem Moped. Die sinnliche Wahrnehmung ist beim Motorrad fahren eine ganz andere, intensivere.
    Das Fahren im Juni, von einem Berg kommend, in den Sonnenaufgang GOO und vieles mehr.
    Für mich ist der Gewinn an Lebensqualität größer, als die Wahrnehmung der Gefahr!


    Das Beste!


  • Das Fahren im Juni, von einem Berg kommend, in den Sonnenaufgang GOO und vieles mehr.........


    genauso issetGOO so wie gestern auf der Strecke von Hergiswil nach Hofstatt; einfach herrlich gewesen.
    Und um 21 Uhr noch immer 22°.

    Dateien

    Gruss Herbert
    CH-STOC#34
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    Geduld ist die Macht der Weisen und Gelassenheit ist ihre Stärke//a.m.b.e.r.
    Member Of The World's Toughest Motorcycle Riders-IBA-Nr.: 43097
    PAN ST1100 #1 92er PUR: 2008-2011/PAN ST1100 #2 91er PUR: 2011-2014 RIP/PAN
    ST1100 #3 2000er: 20.10.14-66´084km-aktuell:184'628; 08.08.2023 Moto Guzzi Travel


  • Ich hab mit 39 meine aktive Moppedlaufbahn begonnen. Da waren die Kinder aus dem gröbsten heraus.


    Meine Frau ist heute auch begeisterte Sozia ( bis zu 8000km im Jahr). Obwohl sie nach einem traumatischen Erlebnis (in jungen Jahren mit einem Burschen am Moped mitgefahren) gesagt hate, sie steigt nie mehr auf ein motoriesiertes Zweirad.


    Früher ist sie auch viel mit dem Auto selbst gefahren. Sie hatte oft kein Vertrauen in andere. Bei mir hatte sie keine Angst, da ich schon immer ein eher defensiver Fahrer war und auch heute noch bin. Am Anfang bin ich mit Ihr auch senkrecht durch die Kurven gefahren. Heute fahr ich den Hinterreifen bis an den Rand und es kommt auch kein Protest aus der zweiten Reihe. Mach ich aber auch nur in einsehbahren Kurven. :lol:

    LG Peter


    Es gibt im Leben viele Zeiten - Pan fahren ist die beste!! :mrgreen:

    Gruß aus Böheimkirchen(Mitteleuropa) und allzeit knitter- und gebührenfreie Fahrt

    1999 - 2002 Deauville 33090 km
    2002 - 2023 ST1100abs 225358 km