Dieses pauschale Gemeckere über "Gutmenschen" oder unsere Gesetzgebung oder unsere Politiker oder "die Reichen" (wer immer das ist) oder wen auch immer ..... das ist nicht hilfreich.
Denn ohne den Blick dafür, was hier in Deutschland (zumindest im internationalen Vergleich) recht gut läuft, ist auch kein Blick möglich darauf, was nicht gut läuft. Und dadurch kann man auch nichts verbessern. Pauschal rummeckern bedeutet also immer auch: "Nichts ändern".
Dass hier in Deutschland das Thema "Datenschutz" (wozu ja auch Dashcam gehört) sehr intensiv diskutiert wird, das ist gut. Da es ne sehr schwierige Problematik ist, sind einfache Antworten, wie sie hier manchmal aufgetaucht sind, nicht erkenntnisfördernd.
Also sowas wie:
- "ich mache, was ich richtig finde" ... das tun wir übrigens alle :-)
- "ich zeig Dich an wenn Du mich filmst" ... das stimmt nicht, denn wenn Dir ein Motorradfahrer mit ner Kamera auf dem Kopf entgegenkommt, dann machst Du gar nichts
- "die Gutmenschen nerven" - ja und? Dann lass Dich doch nicht nerven
Können wir uns drauf einigen, dass bestimmte Dinge (wie z.B. die Verwendung von Dashcams) ne verdammt schwer in Regeln zu packende Sache sind? Und dass man daher auf einfache Antworten besser verzichtet?
Differenziertere Antworten gehen dann in die Richtung:
- "die Verhältnismäßigkeit ist wichtig" (Beispiel: bei schweren Straftaten als Beweismittel zulassen? Das scheint sich so zu entwickeln)
- "Filmen ist nicht gleich Veröffentlichen" (ich filme Dich aber ich stell Dich nicht auf Youtube)
... und ganz viel anderes - das sind nur Beispiele. Das Ganze ist nun mal lausig komplex.
Den gesellschaftlich mehrheitlich akzeptierten Pegel an Privatsphäre haben wir noch nicht gefunden - wir suchen noch danach. Ob es wie im Film "Brazil" endet oder wie im feuchten Traum des Anarchisten - wer weiß das heute :-) Ich persönlich glaube, dass unsere Privatsphäre insgesamt nie mehr die gleiche sein wird wie in der Vergangenheit. Ich glaube, damit müssen wir uns abfinden. Wogegen wir dann wirklich auf die Barrikaden gehen .... Hmmm .... für mich ist Snowdon jedenfalls ein Held.
An einige von euch den Appell: Gebt euch doch um Himmels willen ein bisschen mehr Mühe, die Sache etwas differenzierter zu betrachten. Das Thema hat deutlich mehr verdient als supersimple Unmutsäußerungen.
Grüße
Michael