Frage an die Juristen unter uns

  • Gestern hat hier Niklas getobt, das aktuelle Sturmtief.
    Da ich von der Arbeit nach Hause musste, bin ich eben mit dem Auto durchgefahren, ist ja kein Problem.
    In einer kurvigen Strecke kam mir ein Lkw mit Hänger entgegen, der dann durch eine Seitenbö doch recht nahe an den Mittelstreifen kam.


    Dabei kam mir hinterher der Gedanke, was denn passiert wäre, wenn der Lkw mir in die Quere gekommen wäre...


    Und nun meine Frage an die Juristen unter uns:
    Wenn der Lkw auf meine Seite geraten wäre oder auch umgekippt wäre, und ich aus Angst, oder nennen wir es Minimierung eines zu erwartenden Schadens, ausgewichen wäre, d.h. von der Strasse runter in die Pampa, hätte mich das bei der Geschwindigkeit mit Sicherheit das Auto gekostet.
    Und wer bezahlt dann mein Auto?
    Zahlt das der Verursacher meiner "Panik", also der Lkw Fahrer, bzw. dessen Versicherung?
    Und wenn der Lkw nicht umgekippt wäre? Bleibe ich dann auf meinem Schaden sitzen? -Ich setze mal voraus, dass ich keine Vollkasko habe.


    Beim Wildschaden ist es so, wenn nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, dass mit dem Auto Haarwild erlegt worden ist, - sei es durch Kadaver, Blutspuren oder Haare- , bleibe ich auf meinem Schaden sitzen.


    Einerseits sollte ich mein Leben und Eigentum schützen können, andererseits soll natürlich auch verhindert werden, dass ich durch eine "eingebildete" Gefahrensituation mein altes Auto "problemlos verkaufen" kann.


    Wenn ich mir diese Situation vorstelle, würde ich schon ans Grübeln kommen, ob ich in dem Augenblick einer für mich definitiven Gefahrensituation den Weg in die Pampa wählen soll, wenn ich den Ausflug dann selber bezahlen soll.


    Nebenbei...
    @Olli: Du hast letztes Jahr die Pan an einem Rudel Rehe vorbei in die Wiese geworfen. Hast du das bezahlt bekommen, und wenn, hattest du ein Reh erwischt?


    Wie ist denn hier die rechtliche Situation?
    Nicht, dass ich morgen früh gleich mein Auto in den Wald setzen will, aber es würde mich schon mal interessieren...


    Ich weiß, ich bin derjenige, der entweder nur Schwachsinn erzählt, oder die unmöglichsten Dinge wissen will...
    Aber ab und zu denke ich mal über Dinge nach, und da möchten einige Fragen beantwortet werden.
    Vielleicht findet sich ja der eine oder andere, zumindest kann man dann ein gepflegtes "Gespräch" führen.

  • Hallo Werner,
    sei doch einfach froh das nichts passiert ist. Was machst du dir um ungelegte Eier( übrigens,frohe Ostern) Gedanken.

  • Nebenbei...
    @Olli: Du hast letztes Jahr die Pan an einem Rudel Rehe vorbei in die Wiese geworfen. Hast du das bezahlt bekommen, und wenn, hattest du ein Reh erwischt?

    Nix Kohle; ich habe es erst gar nicht versucht, da es zu keiner Berührung kam. Wo nix Spuren des Haarwildes, da nix Kohle. Kenn ich ja noch aus meinen dienstlichen Zeiten.

  • ........... ergo: immer ne Hasenpfote in der Tasche haben, die könnte man ja dann......-%-

    LG Frank
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    Vegetarier? werde ich erst wenn ich ins Gras beisse -%-ST1300
    Kann Pan Dora Sünde sein?-%-

  • Wie willst Du ein Gericht davon überzeugen, daß Du die Wahrheit sagst und nicht selbst zu "blöd" warst, auf der Straße zu bleiben?


    Das mit dem Nachweis wird das Problem sein.

  • Im schlimmsten Fall könnte dir das noch als Nichtbeherrschen des Fahrzeugs ausgelegt werden, dann gibt's noch ein saftiges Bussgeld...

  • Hallo Werner,
    sei doch einfach froh das nichts passiert ist. Was machst du dir um ungelegte Eier( übrigens,frohe Ostern) Gedanken.


    Die Antwort gefällt mir am besten, ist auch meine Sicht (als Nichtjurist ;-)). Es war eine außergewöhnliche Sturmphase über Tage, Bäume wurden entwurzelt, Gebäudeteile sind durch die Gegend geflogen und Menschen kamen zu Tode. Versicherungen und Gerichte haben Hochkonjunktur, da wird es sicher auch viel um von dir geschilderte Fälle gehen ... Fall für Fall, einzeln betrachtet


    Schöne Grüße, Wolle


    ps: wir blieben glücklicherweise von größeren Schäden verschont, in der unmittelbaren Nachbarschaft sieht das ganz anders aus

    Passionierter Biker :p
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  • Ob Sturm oder nicht Sturm ist doch erst einmal egal. Die Frage zielte ja dahin: Wenn ich durch Ausweichen einen Unfall vermeiden kann, dabei aber mein eigenes Fahrzeug beschädige, bleibe ich dann auf meinem Schaden sitzen?


    Würde mich auch mal interessieren.

    ... always ride on the bright side of life ...

  • Du hast meine Frage verstanden...


    Ich müsste mir also überlegen, ob ich lieber mein Leben riskiere, wenn ich z.B. auf einen mir entgegenkommenden überholenden Autofahrer drauf rausche, damit meine Erben wenigstens den Wert meines Autos erstattet kriegen, oder eben auf die Wiese fahre, mein Auto dabei schrotte, und dann nichts erhalte, weil der Verursacher weg ist...
    Wenn ich dann keine Zeugen habe, ist die Beweisführung schwierig, also sollte ich mich lieber totfahren lassen?


    Beim Reh halte ich ja auch voll drauf, wenn es im Weg steht, damit ich nicht durch Ausweichreaktionen mein Auto total schrotte und nichts bezahlt kriege.
    Aber Reh ist Reh, und Kind ist Kind, und mein Leben ist mein Leben.
    Im Endeffekt wird wohl der Lebenserhaltungstrieb dafür sorgen, dass ich in die Pampa fahren würde, aber die rechtliche Lage ist dort wohl etwas diffus...

  • Claus, die Beweislast dürfte bei dir liegen. Wenn du keinen Zeugen hast, der bestätigt, dass du einem Lkw ausweichen musstest, dann wirst du ohne Vollkasko zumindest Diskussionen mit deiner Versicherung haben.

  • Markus, das leuchtet mir ein.


    Was ist denn, wenn keiner geflüchtet ist. Der Lkw bleibt stehen. Die Situation ist einigermaßen klar, so wie von Werner beschrieben.


    Im eigentlichen Sinne ist ja kein "Unfall" passiert, sondern ich habe lediglich beim Ausweichmanöver mein Fahrzeug beschädigt. Der "Unfall" wurde ja durch mein Ausweichen vermieden.


    Muß trotzdem die Versicherung des Lkw zahlen?

    ... always ride on the bright side of life ...