Vorfahrt genommen.

  • Mal im Ernst, was tun wenn ein PKW Dir die Vorfahrt nimmt, Du kannst nichts mehr machen und weisst, dass Du ihm jetzt voll auf die Seite krachst.


    1. Vom Bike abspringen, versuchen ueber das Auto zu kommen und auf Strasse schlittern?


    2. Auf dem Bike bleiben oder andere Moeglichkeiten?

  • Leider hast du in einem solchen Fall keine oder nur sehr wenig Zeit zum Überlegen. In meinem Fall konnte ich noch in letzter Sekunde nach rechts ausweichen, bin dann aber leider mit dem hinteren Seitenkoffer am Auto hängen geblieben, wobei ich über den Lenker flog und glücklicherweise nicht ins Auto sondern auf die Strasse katapultiert wurde:(.


    Bei einer bevorstehenden Kollision (Seite oder Front) würde ich versuchen - sofern ich noch reagieren kann - vom Moped zu springen und über das Auto zu kommen. Aber eben, da entscheiden meist Sekundenbruchteile:roll:

  • Zunächst mal ist es wie mit dem ABS. Rettet dir das ABS den Arsch, hast du vorher einen Fehler gemacht. Behalte immer im Hinterkopf, das du bei nem Crash immer der Gearschte bist und rechne jederzeit mit der Idiotie anderer. Das hilft schon mal vorab, erst gar nicht in eine solche Situation zu kommen.


    Wenns denn doch soweit kommt:


    Ich behaupte mal, dass ich einen sehr guten Fahrlehrer hatte, der mir sehr viel beigebracht hat.


    Und in einem solchen Fall, gab es nur 3 Möglichkeiten:


    1) Ausweichen
    2) Ausweichen
    3) Ausweichen


    Und wenn 1-3 nicht mehr realisierbar sind, dann
    AUFSTEHEN!


    Der Grund: Durch den Einschlag hebt sich das Heck und katapultiert dich mit dem Kopf voraus in die Regenrinne des Autos (sofern du keinen Bulli anvisierst) Durch das aufstehen lenkst du dich nach oben und das Möp beim Einschlag gibt dir genügend Schwung um einen Evil Knievel über das Auto zu machen.



    Leider(zum Glück) kann man sowas nicht üben und man muss darauf hoffen, dass man sowas Instinktiv hin kriegt.


    Zum Glück bislang (fast)komplett Unfallfallfrei

  • Moin Limes


    Wie oben bereits angesagt.
    Von Fall zu Fall verschieden.


    Ist mir aber vor 25 Jahren auch passiert.
    Mein "Gegner" war ein Trabant Kombi.
    Nur duch aufstehen hab ich es über das Auto geschafft, konnte mich auch noch gut abrollen, hat mir wahrscheinlich den Arsch gerettet.
    Außer einigen Schürfwunden und Prellungen hab ich es gut überstanden.
    Würde es jedenfalls immer wieder so machen!


    Obwohl, mit ner PAN wäre ich wohl einfach durch den Trabi hindurch gefahren, lol

    Der mit der Wing fliegt
    und meint: Richtig oder Garnicht!:idea:


    mit nun bereits 5000 km geflügelten Grüssen vom 7-Kuppler aus Bärlin


    ... meine "Zangeleien":

    Einmal editiert, zuletzt von 7-Kuppler ()

  • Bei verschiedenen - auch professionellen - Trainings habe ich gelernt, dass du zum Ausweichen bei entsprechender Geschwindigkeit immer mehr Platz / Strecke benötigst
    als brutal in das ABS zu bremsen, zumindest die Aufprallgeschwindigkeit erheblichst verringerst, den du sowieso nicht vermeiden kannst.
    Vor dem Aufschlag sicherlich aufstehen.
    Aber, wie so oft gibt es kein Patentrezept, und jeder so wie er kann und möchte.
    Das Schlimmste dürfte wohl sein, wie ein gelähmtes Huhn auf das Auto zu starren
    und gar nicht zu reagieren.

  • Bei meinem letzten Unfall hatte ich nicht mehr die Zeit zu reagieren. Vorausschauend gefahren,kontrolliert ob der PKW-Fahrer auch in meine Richtung schaut. Ich bin auf seiner Höhe,da fährt er schlagartig los. Bremsen und Einschlag kamen zugleich. Dann der übliche Ablauf: Rettungswagen,Polizei Abschleppdienst. Ich hatte Glück,dank vernünftiger Kleidung nur Prellungen. Beide Fahrzeuge Totalschaden. Warum der Unfallgegner plötzlich losfuhr konnte nie geklärt werden. Seine Aussage lautete: Habe den Motorradfahrer übersehen.
    Meine Theorie: Er hat mich zuerst gesehen(war noch etwas entfernt). Dann wurde er vom Handy abgelenkt (schaute wohl nach unten). Danach das Telefon zur Seite gelegt und gestartet. Ich war aber noch nicht durch.

  • Das Phänomen wurde einmal im TV erklärt.
    Der Dosenfahrer schaut nach links, schaut nach rechts und fährt los.
    Es kam "kein Auto".
    Das Gehirn blendet einfach ab was nicht sein kann. Ein Fahrrad oder Motorrad passt nicht ins Bild.

    [SIGPIC][/SIGPIC] Frei wie diese Vogel möchte ich sein.

  • Das - Er/Sie hatte mich gesehen - kann man sich aufs T-Shirt drucken lassen, wenn man es noch tragen kann.
    Und hat mich 7 Wochen ans Krankenbett gefesselt - mit dünner Matratze und Holzbrett darunter. Ohne aufstehen...............-%-
    Diese Sichtweise ist keinen Schuß Pulver wert.
    Denn wenn man als vorfahrtsberechtigter Verkehrsteilnehmer, gekonnt ignoriert wirst, hast keine Chance. Egal ob mit 1000 Watt Strahler am Moppet, noch mit Warnweste.
    Und wenn man dann mal das Vergnügen hat, sich mit solchen Granaten von Autofahren, sich zu unterhalten. Sind die wirklich der Meinung, dass ein Motorrad einen wesentlichen kürzeren Bremsweg hat als ein Auto.
    Somit ist jegliches Gespräch umsonst...................

  • Auch meinerseits:
    - Wenn früh genug erkannt wird. Vollbremsung.
    - Wenn die nichts mehr hilft, ausweichen.
    - Wenn das nichts mehr hilft, beten.


    Uns hat es trotzdem vor ca. 4 Jahren mit der K 1200 LT erwischt.
    Wir fuhren in Hollfeld von der vorfahrtsberechtigten Bamberger Straße und wollten in die Kulmbacher Straße einbiegen. Von der Kulmbacher Straße kam eine ältere Frau mit einem Toyota, blieb stehen und schaute links/rechts. Ganz korrekt. Schließlich sehe ich mir meine "Gegner" immer an. Sie stand, sah mich an (und das hätte mich wie immer stutzig machen sollen) und fuhr los.


    Ich sah es noch und wollte Gas geben als einzige Möglichkeit. Ausweichen nach rechts in die Seitenstraße oder Gehweg, wie ich wollte war mit der LT mit 15 km/h ist einfach nicht möglich. Durch die negative Sitzposition auf der LT, also die "übergerade", nach hinten geneigte Sitzposition, machte die Sache noch schwieriger, zudem die Gedenksekunde bei der Gasannahme des Ziegelsteins war auch noch da.


    Der Unfall war unvermeidlich. Wir beide mit Lederkleidung, s. Bild. Meine Sozia flog! Auf den Rücken. Dem Leder und Helm sei Dank, nichts großes passiert. Mir selbst fuhr sie in die Seite. Ich konnte gerade noch mein linkes Bein hoch heben. Sie erwischte mit der Kühlerhaube meine Stiefelsohle. Dann stieg ich ab und saß auf der liegenden LT, die sie ca. 1,5 m weitergeschoben hat. Nichts passiert.


    Die Moral von der Geschichte: Du kannst machen was du willst, irgendwann erwischt dich einer. Wobei meine Sozia immer sagt: Mit der Pan wäre es nicht passiert. Ich gebe ihr recht. Gasgeben hätte gereicht mit einem leichten Ausweichen nach rechts.


    Kleines Zusatzrätsel: Wo war ich da wohl mit der LT?

  • Nicht abspringen - wenn das Ausweichen nicht mehr möglich ist dann sich aufrichten und auf die Fußrasten stellen - im Prinzip so wie es bereits mehrfach gesagt wurde.
    Vor rund 30 Jahren hatte ich diesen Fall mit einer CX500C. Nachdem mein Mopped das Auto voll in der Mitte seitlich traf, machte ich einen Vorwärtssalto über das Auto, an dem ich nicht hängen blieb, und verstauchte mir lediglich den Fuß bei der Landung auf der zum Glück freien Straße. Sonst hatte ich keine nennenswerten Schäden davon getragen - aber die Gülle war natürlich Schrott.

  • Mir wurde 2002 von einem entgegenkommenden Linksabbieger der Vorrang genommen, Moppedeinschlag an der rechten B-Säule des Ford Mondeo Kombi. Meine Geschwindigkeit in der Ortschaft betrug nur 50 km/h, mein Fahrzeug Grossroller FJS 600 Silverwing (270kg leer), ich sprang kurz vor der Kollision in meiner FR nach links vom Mopped, kugelte über die Fahrbahn und lag dann 30m von der Anstoßstelle entfernt auf der Gegenfahrbahn. Der Mondeo stand nach dem Aufprall mit seiner FZG-Front in der Richtung, aus der er gekommen war :shock:.


    Wäre ich nicht abgesprungen, möchte ich nicht wissen, wie mein rechtes Gehwerkzeug ausgesehen hätte. So trug ich nur einige Prellungen davon, mein 10 Monate altes Mopped war Totalschaden. Wäre hinter dem Mondeo ein weiteres FZG gewesen, hätte dies mich wohl überrollt, aber das überblickt man in der Schrecksekunde nicht. Schwein gehabt (wie Knobi damals), es war am frühen Sonntagmorgen und kaum jemand war unterwegs; eine Stunde später wäre das nicht mehr gut gegangen. Ich glaube, es gibt kein Patentrezept, weil zu viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen.

  • Aufrichten nur bei Frontal-Kollisionen bzw. Seitenaufprall auf sehr niedrige Fahrzeuge. So habe ich es gelernt und ist auch leicht nachvollziehbar. Auf einen X5 von BMW möchte ich aufgerichtet nicht seitlich an der B-Säule ankommen. Da gibt es keine Chance mehr. Da auf jeden Fall die Möglichkeit von Olli in Betracht ziehen.


    Wäre ich aufgestanden, statt mein linkes Bein bis über den Tank zu heben, hätte ich mit ziemlicher Sicherheit keine Unterschenkel mehr.

    Gruß, Joachim


    Der Mutige lebt nicht ewig. Der Vorsichtige lebt aber überhaupt nicht

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