motorrad/automatik

  • Hallo,


    nicht gleich denken jetzt kommt "der" schon wieder...


    Ich wollte nur mal fragen, warum es so wenig "ausgewachsene" Motorräder mit Automatik gibt. Leistungsgründe können es ja bei heute verfügbareren 6 Zylindern mit CAN-Bus Steuerungen etc. nicht mehr sein, weil was an PS fehlt kann man per Software in Grenzen vorne (also am Motor) dazugeben (Und ich bin der Meinung das+100ps bei jedem Motorrad eigentlich reichen sollte aber das ist ein anderes Thema).


    Das Thema Sportlichkeit sollte bei einer modernen Automatik auch keine Rolle mehr spielen (Zum Vergleich beim aktuellen Sprinter gibts jetzt die 9 Gang Automatic aus der S-Klasse)wir haben ja keine 3 Gang Steinzeitautomatiken mehr ;)


    Dito Baugröße, wenn man 6 Zylinder in einer BMW in Reihe unterbekommt, oder einen Boxer bei einer Goldwing - ich bitte da dürfte die Größe und Gewicht auch keine grössere Rolle spielen. Und bei BMW wäre es dank Kupplung die nicht im Motoröl mitläuft doch wirklich kein Problem...


    Und schliesslich kommt ja auch noch das Thema "persönliches Alter" dazu. Leisten könnte man sich das durchaus, schliesslich stehen selbst hier in Weil 2 BMW 6Zylinder-Motorräder auf der Straße rum...Also meiner Meinung nach (gehöre ja auch zu Ü50) wäre da durchaus Bedarf (Ja, ich wäre da ein Kandidat dafür)


    Warum also gibts das nicht zumindest im Bereich Tourer/Luxustourer ?
    Bei Rollern wiederum gibts mittlerweile nur noch Variomaticen. Nicht mal mehr bei Vespa gibts Handschaltung für Geld und gute Worte mehr. Und von Suzuki gibt es roller mit +80ps und entsprechenden Fahrleistungen.


    Ich würde mich über Anregungen freuen.

  • Also ich bin von der ST1100 umgestiegen auf den Honda Crosstourer mit 6 Gang Automatik.


    Die ST1100 hätte niemals die französische Umweltplakette erhalten, die ST1300 war ja auch nicht mehr so das ganz neue Modell.


    Ich möchte das Automatikgetriebe nicht mehr missen, mir gefällt es. Warum das Ding aber in Schräglage in der Kurve schalten muss weiss ich auch nicht. Das ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig. Ansonsten TipTop, manueller Eingriff jederzeit möglich und auch ein Fahren ohne Automatik ist möglich.

    Gruß vom Tatzel



    --> Jage nicht, was Du nicht töten kannst <--

  • Weil es vermutlich an der fehlenden Akzeptanz liegt..................
    und die daraus resultierende Nachfrage ist entscheidend.


    In den 70/80er Jahren gab es einzelne Motorräder, mit Automatikgetriebe. Welche sich aber nicht durchsetzten. Weil Echte Biker müßen schalten :lol:


    Das selbige lässt sich auch über Autos sagen. Automatikgetriebe 3....4 Gang..........ist was für Opa`s. Was auch großen leistungsverlust und erhöhten Spritverbrauch brachte. Und bei den Schaltvorgängen, gabs noch den Tritt ins Kreuz.


    Ist heute mit den Doppelkupplungsgetrieben bei weiten nicht mehr so.
    Weder der Leistungsverlust noch der Mehrverbrauch.
    Und für zig Modelle gibt es gar kein Schaltgetriebe mehr im Angebot.
    Was auch bei den weichschaltenden 6.....7......8.....bis hin zur 9 Gang Automatik. Auch immer mehr Akzeptiert und gekauft wird. Auch von den jüngeren Fahren/Fahrerinnen.


    Gleiches überträgt sich aufs Motorrad. Erst noch belächelt. Automatikgetriebe ist was für Weicheier ;-) Es werden auch da, immer mehr angeboten und auch gekauft.

  • Also ich bin von der ST1100 umgestiegen auf den Honda Crosstourer mit 6 Gang Automatik.


    Klugscheißermodus an:
    Das DCT ist vom Aufbau her kein Automatikgetriebe sondern ein automatisiertes Schaltgetriebe. Für den Anwender lässt es sich zwar ähnlich dem eines Automatikgetriebes fahren - allerdings mit dem Unterschied, dass man wahlweise auf Tastendruck auch vollständig manuell schalten kann.
    Klugscheißermodus aus.


    Ich bin mal die 12er VFR mit DCT gefahren und musste mich gar nicht groß umstellen. Ich war vor allem von der manuellen Schaltung per Wipptaste mit den Fingern begeistert. Und dass eine Automatik das Getriebe nicht immer dann schalten lässt wenn man selbst es für richtig hält liegt wohl in der Natur der Sache.

  • Also, ich fahre seit etwas über einem Jahr (24t km) mit DCT und finde es super. Und die Akzeptanz im Tourensegment ist auch da. Habs jetzt nicht zur Hand, aber dort, wo Honda DCT anbietet, werden ca. 50% der Maschinen mit DCT verkauft.


    Das das DCT kein Automatikgetriebe sein soll glaub ich kaum, da der Aufbau und die Funktion dem eines normalen DCT im Automotive Sektor gleicht. (mMn)


    Zitat aus folgendem link:
    "Zwei Kupplungen, eine für die ungeraden Gänge 1, 3 und 5 sowie eine für die geraden 2, 4 und 6, arbeiten beim Schalten innerhalb von Sekundenbruchteilen zusammen. Sie sorgen für ein schnelleres, weicheres Wechseln der Gänge und für ein breites Grinsen im Gesicht. So funktioniert Beschleunigen noch besser. Und vor allem: noch schneller."
    Ok, das mit dem Grinsen muss beim Auto nicht so sein. ;-)


    Das DCT von Honda ist nach meiner Meinungl kein Getriebe, bei dem nur der Schaltassistent automatisiert wurde. Das sind unterschiedliche Dinge. Aber das kann ein Techniker evtl. genauer darlegen.


    Gruß
    Mario

    Erfahrung der letzten Jahre:
    Fahre mehr als gedacht, aber weniger als gewollt.

  • Zitat

    AUS WIKIPEDIA
    Ein Doppelkupplungsgetriebe ist ein automatisiertes Schaltgetriebe, das mittels zweier Teilgetriebe einen vollautomatischen Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung ermöglicht. Die Getriebesteuerung wählt die Gänge selbsttätig oder nach Fahrerwunsch (Schaltwippen/Wählhebel) im Rahmen der zugelassenen Drehzahlbereiche. Im Gegensatz zu Automatikgetrieben mit hydraulischem Drehmomentwandler erfolgt die Übertragung des Moments über eine von zwei Kupplungen, die zwei Teilgetriebe mit dem Antrieb verbinden. Wie beim automatischen Getriebe mit hydraulischem Drehmomentwandler ermöglicht auch dieses Prinzip einen Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung. Hier, indem gleichzeitig eine Kupplung schließt, während die andere öffnet.


    Zitat ende


    P.S.: Wenn man das DCT zu einem annehmbaren Preis in jedem x-beliebigen Mopped nachrüsten könnte - ich würde es mir einbauen lassen . . .

  • WIR können uns weiter über die verschiedenen Automatik Getriebearten/systeme unterhalten :lol:


    Die versch. Moppethersteller werden uns zeigen, wie Sie das verwirklichen und umsetzen ;-) und obs dann ein automatisiertes Schaltgetriebe oder ein sprachgebräuchliches " Automatik" Getriebe ist........................:-?

  • Zitat von Jochen Weihgold

    Ich wollte nur mal fragen, warum es so wenig "ausgewachsene" Motorräder mit Automatik gibt.


    DCT gibt´s wohl nur bei Honda. Erhältlich auch in "ausgewachsenen" und auch kleineren Motorrädern, als da wäre:


    - 750er NC (54 PS) Einsteigerklasse
    - 750er Integra = Roller-Mopped-Klon (54 PS)
    - 750er X-ADV (54 PS) Geländeklon-Integra
    - 1000er Africa Twin (95 PS), Reiseenduro
    - 1200er Crosstourer (129 PS) zu schwere Reiseenduro
    - 1200er VFR (173 PS) Sporttourer
    - 1800er Goldwing (126 PS)


    Ansonsten wäre da noch die Aprilia Mana (Variomatik), gfls. hab ich noch ein Motorradmodell vergessen. Am besten funktioniert wohl DCT, kostet bei Honda ca. 1000 Euro Aufpreis und einige Kilo Mehrgewicht.


    Ich denke, Honda hat seine Entwicklung patentieren lassen und wenn andere das auch wollen, kostet die das zu viel Geld zum Feind. Also wer will, wird fündig (bei Honda); ich hatte auch mal den DCT Crosstourer und fand das einfach nur hervorragend.

  • Ist schon ein gutes Gerät:


    Im "Opa-Modus" ist man bei Tempo 55km/h schon im 6 Gang.


    Im "S"port-Modus geht es schon sehr viel kraftvoller zur Sache. Die Gänge werden weitaus länger ausgefahren und es wird viel, viel später geschaltet.


    Im manuellen Modus kann man die Gänge individuell schalten, aber eine Logik dahinter erlaubt nur sinnvolle Schaltvorgänge. Bei Tempo 100km/h in den ersten Gang ist nicht erlaubt und wird verhindert bzw. nicht durchgeführt. Innerhalb der Drehzahltoleranz kann man munter hin- und herschalten.


    Ich hätte erwartet, dass der Schräglagensensor Schalten in der Kurve bei Schräglage verhindert. Dem ist nicht so. Wenn man das weiss, ist das in Ordnung.


    Der Neigungssensor erkennt aber bei Bergabfahrt den Winkel und schaltet vom 6. in den 5. Gang zum Abbremsen. Manuelles Hochschalten wird sofort wieder "bereinigt" und die Fahrt geht im 5. Gang weiter.

    Gruß vom Tatzel



    --> Jage nicht, was Du nicht töten kannst <--


  • Im manuellen Modus kann man die Gänge individuell schalten, aber eine Logik dahinter erlaubt nur sinnvolle Schaltvorgänge. Bei Tempo 100km/h in den ersten Gang ist nicht erlaubt und wird verhindert bzw. nicht durchgeführt. Innerhalb der Drehzahltoleranz kann man munter hin- und herschalten.


    ... Dazu sei noch angemerkt, das es nach kurzer Zeit im Automatikmodus beim Überholen einen 'menschlichen Automatikmodus' gibt. 1-2x kurz mit dem Daumen runterschalten und das Überholen geht sehr zügig. Wie Tatzel schreibt, das schöne, die Automatik verhindert, das man mit dem schalten in nicht genehmigte Drehzahlregionen abwandert.
    Und ich vermisse die Arbeit mit linker Hand und Fuß kein bisschen.


    Gruß
    Mario

    Erfahrung der letzten Jahre:
    Fahre mehr als gedacht, aber weniger als gewollt.

  • ich fahre seit Okt 18 die Yamaha FJR 1300AS. Diese hat keinen Kupplungshebel mehr. Die Gänge werden per Fussschalthebel oder mit Daumen/Zeigefinger (bei mir wird dieser zu 98% verwendet) geschaltet. Toll finde ich, dass bei einer Annäherung an eine Kreuzung automatisch bis in den ersten Gang zurück geschaltet wird. Somit kann man das Motorrad beim Anfahren auch nicht abwürgen.


    Dieses System erspart mir bei einer längeren Tour das tausendfache Ziehen des Kupplungshebels. ICH finde es weitaus besser als alles, was einen Kupplungshebel hat.