billiges Fleisch und Lohnsklaven

  • Gestern am 24.06. gab es in der ARD einen Beitrag über Firmen, die billiges Fleisch produzieren und welche Methoden dazu angewandt werden. Da kann man mal sehen wohin es führt, wenn alles billig sein muss. Aus der Textilbranche kennt man schon lange unmenschliche Zustände bei Jobs zu Billigstlöhnen im Ausland, aber dass es hier bei uns im Landkreis in meiner unmittelbarer Nähe so etwas gibt, vermutet man eher nicht. Klar gehört zusätzlich auch eine ordentliche Portion kriminelle Energie dazu, so ein System aufzubauen. Mir ist ganz schlecht davon. Bei Interesse: der Beitrag ist in der ARD Mediathek verfügbar.


    Weiterhin guten Appetit beim Riesenschnitzel für wenig Geld :(

  • Mein eigentlich ekelfreier Sohn hatte mir gerade erzählt, das er weggeschaltet hat.

  • ich habe mir das in voller Länge angetan und kann nur hoffen (bin da aber nicht blauäugig), dass den betroffenen Firmen und deren Vertreter möglichst schnell das Handwerk gelegt wird.

    Gruss Herbert
    CH-STOC#34
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    Geduld ist die Macht der Weisen und Gelassenheit ist ihre Stärke//a.m.b.e.r.
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  • Hallo Josef,


    ...Klar gehört zusätzlich auch eine ordentliche Portion kriminelle Energie dazu, so ein System aufzubauen. Mir ist ganz schlecht davon...


    Es wird sich trotzdem nichts ändern, selbst wenn alle etwas teurer einkaufen würden (Selbst das wäre äusserst unrealistisch, aber vielleicht gerade noch denkbar) würden die Produktionskosten noch weiter gedrückt werden - den da liegt der Gewinn...Pervers.


    Trotz aller Automation werden "Fehler" ("Geplante Obsolenz") eingebaut, wird ein höherwertiges Produktionsgut (Wie z.b. ein Motorrad oder Auto) nie billiger oder man lässt sich (Banken..) auf Steuerzahlers Rechnung retten :(


    Und das würde sich nicht ändern - traurige Realität.

  • sorry, habe mich im Fernsehbeitrag geirrt - gelöscht

    Passionierter Biker :p
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    Einmal editiert, zuletzt von WolleW () aus folgendem Grund: Antwort auf falschen Beitrag

  • hier gilt wieder der olle Marx.
    "Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens."


    PS: ich kenne auch AG, die nicht so ticken - die nehme ich ausdrücklich aus.
    Aber auf das hier gezeigte, trifft es sicher zu. Ich habe mir den Beitrag nicht angesehen, kenne aber welche aus der Vergangenheit.

    Erfahrung der letzten Jahre:
    Fahre mehr als gedacht, aber weniger als gewollt.

  • Jungs, das war die harmlose Variante!
    Ich kenne persönlich Leute die unter diesen Bedingungen ind DE geschuftet haben und überhaupt kein Geld erhielten! Was das Umfeld und die Behandlung (fristlose Kündigung, Scheinunternehmen) angeht: ist in Rumänien fast normal. Samstag- und Sonntagsarbeit? Normal. Keinen Urlaub? Normal. 300€ / Monat für einen Lackierer? Normal. Lohnabzüge weil nicht termingerechte Lieferung? Normal. Kein Lohn oder erst nach x Wochen? Normal. Arbeitnehmerzahlung nach Zahlungseingang des Kunden? Normal. Schwarzarbeit? Normal. So gesehen sind die im Film genannten Unternehmen geradezu Wohltäter;--;

  • Jungs, das war die harmlose Variante!
    Ich kenne persönlich Leute die unter diesen Bedingungen ind DE geschuftet haben und überhaupt kein Geld erhielten! Was das Umfeld und die Behandlung (fristlose Kündigung, Scheinunternehmen) angeht: ist in Rumänien fast normal. Samstag- und Sonntagsarbeit? Normal. Keinen Urlaub? Normal. 300€ / Monat für einen Lackierer? Normal. Lohnabzüge weil nicht termingerechte Lieferung? Normal. Kein Lohn oder erst nach x Wochen? Normal. Arbeitnehmerzahlung nach Zahlungseingang des Kunden? Normal. Schwarzarbeit? Normal. So gesehen sind die im Film genannten Unternehmen geradezu Wohltäter;--;


    Solange die unstillbare Gier nicht nur unter den Verbrauchern (Geiz ist Geil)
    sondern auch in den Chef-Etagen immer mehr zur Gewohnheit wird kann nur der vernünftige Verbraucher für sich selbst entscheiden was und wo er kauft.
    Es gibt hierzu ein sehr interessanten Buch von Hannes Jaenicke " die große Volksverarsche". Eigentlich ein "Muss" für jeden Verbraucher.

  • Gerhard, da hast Du schon recht. ABER: Ist es denn wirklich so einfach?
    Reicht es aus teuer zu kaufen? Ich sage NEIN! Denn dann dürften z.B. bei den Premium Automarken sowas nicht geben. Doch ich hab das Gefühl das die noch dreister sind. Die fertigen genau so in diesen "Billiglohn Länder" und wir haben die Rostlauben für viel Geld auf dem Parkplatz stehen (MB 220 E, nach vier Jahren voller Rost). In vielen großen Firmen werden ganze Abteilungen "Outgesourced" - über dubiose Firmen, die zum Teil von eigenen Mitarbeiter geführt werden. Es gibt vieles was zum Himmel stinkt!

  • Gestern am 24.06. gab es in der ARD einen Beitrag über Firmen, die billiges Fleisch produzieren und welche Methoden dazu angewandt werden. Da kann man mal sehen wohin es führt, wenn alles billig sein muss.


    Der Clemens Tönnies (Schalke-Boss) ist keinen Deut besser, seine Fleisch-Bude ist grad mal 14 km von mir entfernt. Dort fahren täglich mehr LKW (Viehtransporter) vor, als Lastzüge bei uns in Lippstadt bei den weltweit tätigen HELLA-Werken und die haben erstmalig die 5-Milliarden-Umsatzgrenze geknackt. Bei uns sieht man nachts gecharterte Linienbusse mit Afrikanern, die nach Tönnies zum Maloochen hingekarrt werden. Die Afros hausen bei uns in der städtischen Peripherie auch total ärmlich, ich glaub, der Clemens will die nicht so nah bei seiner Fabrik haben (Europa´s grösster Schlachtbetrieb). In diesen Fleischkreisen und Grössenordnungen tun die sich alle nix.


    @Ernst,
    Daimler macht genau so Schmuh mit Werksverträgen via Subunternehmer und entzieht sich seiner sozialen Verantwortung (....hat das heute überhaupt noch ein grösseres Unternehmen ??)

  • Die Spanne zwischen dem Verkaufspreis und den Herstellungskosten ist der Gewinn. Ich kann mir beim nicht vorstellen, dass jemand freiwillig auf einen größeren verzichtet zu Gunsten besserer Arbeistbedingungen und fairer Entlohnung verzichtet. Es gibt leider genügend Beispiele die das belegen.