Ich krieg das kalte.....

  • Mich haben die letzten Streiks des fliegenden Personals der Lufthansa am Boden gelassen, da ging es um Forderungen von 30% für das fliegende Personal. Da habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht.


    Grundsätzlich kann ich über solche Beiträge nur den Kopf schütteln, bei solchen Haltungen wird mir schlagartig klar, warum sich unsere Gesellschaft immer mehr entsolidarisiert.

  • 8,23 Euro x 160 Stunden = 1.316,80 Brutto
    Was bleibt da am Ende übrig?


    Ich bin froh, dass es Gewerkschaften gibt und zahle gerne meinen Monatsbeitrag.
    Obwohl ich eher einer Berufsgruppe angehöre, die dank keinem Streikrecht nicht den Fullservice der Gewerkschaft in Anspruch nehmen kann.

  • Tja was soll ich jetzt schreiben ? Diese ganze Gesellschaft is schon krank ,habe als Handwerker mit 29 Jahren Berufserfahrung ( Bautischler ) einen Stundenlohn von etwas über 9,xx Eus gehabt ( ja im Osten dieser demokratischen Republik ) und jetzt ist das Herzl und die Knochen kaputt und ich muss einen Hausmeisterjob für ca 7,00 Eus die Stunde machen , Erwebsminderung wurde abgelehnt , und dann lese ich solche Forderungen .:evil:
    Das ist schon alles nicht mehr Dicht ! Gewerschafter sind auch froh in diese Stellung gerutscht zu sein , da habense ihren Ar.... im trocknen !!!!!!!!!
    Sorry dass musste raus !

  • sicher mag für den Betroffen, eines Streiks, im ersten Moment Unverständnis und eventl. leichte Anflüge von Wut aufkommen.


    es kann aber auch nicht sein, dass einem vorgeworfen wird, für seine Forderungen/ Interessen auch einzustehen. Auch mit Hilfe der Gewerkschaft. Und der Streik kommt ja nicht von heute auf morgen, sondern hat ja eine längere Vorlaufzeit.


    es geht bei Vollzeitlöhen unter 9.-€ an und hört bei den immer mehr werdenden Leuten auf, welche in Vollzeit arbeiten, aber Sozialhilfe beantragen müssen, weil SIE von ihrem Vollzeitjob nicht leben können.
    Ein Hoch auf die Regierung.


    ich möchte aber auch NICHT wissen, wie es wäre OHNE die Gewerkschaften.


    Gruß Wolfi

  • Meine Frau arbeitet als PT in einem Pfelegheim. Was die Frauen dort verdienen, für diese schwere arbeit, verdient jedesmal meinen Respekt. Eine Möglichkeit zu Streiken? Von seiten der Gewerkschaft gibt es kein Interesse. Seit Jahren wird diese Pflegeheim mit Noten von 1 und 2 bewertet, aber als Belohnung gab es mal einen Tankgutschein von 40 €.
    Und so sieht es doch in vielen Bereichen aus und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Alles wird teurer, Jahr für Jahr, aber eine Lohnerhöhung gab es seit Jahren noch nicht. Und meine Frau ist schon über 8 Jahre dort. Wenn man da die Inflation... Anderes Thema.
    Im Gegenteil, als ein Mindestlohn für Pflegekräfte festgelegt wurde, wurde nur die der ungelernten angepasst, die der gelernten aber nicht, da sie ja schon darüberlagen. Somit liegt die Differenz nur noch bei ca. 200€. Und das bei Pflegekräften und Krankenschwestern die z.T. Über 30 Jahre dort arbeiten gegenüber neuen, ungelernten Pflegekräften.


    Und in anderen Berufen stellt man sich für solche Bezahlung nicht mal früh den Wecker.


    Streiks sehen ich immer da Problematisch, wo andere wirklich beeinträchtigt werden. Mich würde der Streik der Security nicht stören, arbeite ich von zu Hause. Aber die Krankenschwester, die einmal in den Urlaub fliegt, wird echt sauer sein.


    Schade das es nicht gestattet ist, die Manager der Firmen zu bestreiken. Blockade der Häuser. Man stelle sich vor, der Manager kommt 6 Wochen nicht raus, und seiner (der) Firma geht es blendend :lol:

    Erfahrung der letzten Jahre:
    Fahre mehr als gedacht, aber weniger als gewollt.

    Einmal editiert, zuletzt von garados ()

  • Hallo,


    „ich möchte aber auch NICHT wissen, wie es wäre OHNE die Gewerkschaften.“
    Gruß Wolfi


    dann hätten wir wohl das Prinzip des Tagelohns wieder und ein Monatseinkommen würde für eine feuchte Wohnung und ein Brot reichen.
    Ich authe´ mich gern, daß ich seit 20 Jahren in der Gewerkschaft bin.
    Ich gehe mit, daß in einigen Wirtschaftsbereichen hohe Lohne / Gehälter gezahlt werden und andere gut ausgebildete Fachkräfte dafür noch nicht mal das Grundeinkommen einer Hilfskraft haben.
    Die Unterschiede gibt es im Süd - Nord / West - Ost Gefälle und ist natürlich abhängig vom Arbeitgeber ( Konzern / kleines privates Unternehmen ). Natürlich auch von den Organisationsstrukturen, Größe des Unternehmens, Organisation der Arbeitnehmer.
    Ich bin für den Mindestlohn, der für jeden Arbeitnehmer in einem angemessenen Verhältnis, ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
    Ich bin auch für eine unterschiedliche Bewertung von Hilfsarbeiten und fachlich kompetenten Tätigkeiten, da muss es im Konzept für den Mindestlohn, Unterschiede geben.
    Gut laufende Branchen sollten an ein Tarifrecht gebunden sein.
    Um einen angemessen Lebensstandart in diesem Land zu gewährleisten, sind Gewerkschaften unverzichtbar, daß Streikrecht ein MUSS.
    Das sollte auch im Interesse des Mittelstandes liegen, sonst sind kleinere Unternehmen bald ganz verschwunden.
    Die Haie lauern !


    Das Beste, Paule´ GOO

  • Jetzt mal was zum Diskutieren:


    Meine Meinung: Ein Streik muss wehtun - nur dann erreicht er sein Ziel.


    Ich hatte vor etlichen Jahren mal das "Vergnügen" in einen französischen Fernfahrerstreik zu geraten. Kurz vor dem Kreisverkehr ging nix mehr. Ende der Fahrt. Der Streik lief bis dato schon einige Tage. Als dann etwa am Tage 10 der Streikrechnung die Regale in den Supermärkten erheblich leerer waren kamen Bewohner aus der Nachbarschaft und boten uns (Fahrern) an die Wäsche zu waschen und für uns einkaufen zu gehen (sofern noch was zu bekommen war).
    Der Zusammenhalt war groß. Als dann eine ältere Dame meine Klamotten sauber gestapelt mitsamt meinen Einkäufen zurückbrachte musste ich sie dann doch fragen warum sie das mache (sie war ja nicht die einzigste). Die lapidare Antwort war: Solidarität. Mir ist daraufhin erst mal die Spucke weggeblieben, was bei mir selten vorkommt. Als weitere Begründung sagte sie: Man kann sich nicht alles ungefragt gefallen lassen und man muss auch mal für seine Überzeugungen eintreten.


    2 Tage später war der Streik vorbei - und ich um ne Erfahrung reicher.


    In einer Gesellschaft von mehrheitlich Egozentrikern wird es kaum möglich sein Solidarität zu erzeugen - das macht es erheblich schwerer was zu bewegen.


    Streikfreie Grüße

  • Ja da sieht man wieder wie die Meinungen auseinander gehen wenn man sich in einem der beiden Lager befindet. Arbeitgeber / Nehmer. Tatsache ist jedoch und da bin ich ambivalent in meinem Denken. Ich verstehe sehr wohl die Arbeitnehmer die für ihre Arbeit entsprechend entlohnt werden wollen. Aber leider entspricht das meist nicht den Vorstellungen der leitenden Personen in einer Firma und deren Profitdenken.
    Deshalb JA wir brauchen eine Gewerkschaft, aber es war auch schon immer so, daß mehr gefordert wurde als zum Schluss bei den Verhandlungen heraus gekommen ist.
    Frage deshalb: Welches Druckmittel hat denn der Arbeitnehmer, außer dem Streik, denn erst dann bekommt man die Parteien an den Tisch.
    Tatsache ist auch, daß die Löhne oft noch nicht einmal den Geldwertschwund kompensieren, von den Renten ganz zu schweigen. Dann gibt es noch ein paar Doofköppe, die die Lebensarbeitszeit weiter anheben wollen, aber so dumm sind die Bürger nicht, die den wahren Grund der dahinter steckt nicht erkennen, nämlich Rentenkürzungen. Wer von den normalen Arbeitnehmern ist bis in so ein hohes Alter überhaupt arbeitsfähig. (Die Sesselfurzer mal ausgenommen)
    In meinem Bekanntenkreis versuchen fast ALLE ob Arbeitnehmer od. Beamte früher in Rente zu gehen, wenn sich die Kürzungen im Rahmen halten.
    Zu verstehen ist aber auch der Ärger vom Klein und Mittelstand ob des Aufwandes und der Ungerechtigkeit wie alles gehandhabt wird, ich kenne einige Selbständige welche die Füße nicht hochlegen um 17:00 wie der durchschnittliche Arbeitnehmer, da geht deren Arbeit nochmal los. Angebote schreiben von denen man nicht weis ob sie auch hereinkommen (oft bei Kommunen der Fall, man braucht ja min. 3 Angebote) Material bestellen, Lohnabrechnungen, Buchungen, das Finanzamt zufrieden stellen etc. da kommen leicht 12h am Tag zusammen. (Ach ja der Tag hat ja 24h und ne ganze Nacht :=))
    Das sind so meine Gedanken, denn Lohn Gerechtigkeit wird es in unserem Land nicht geben.

    Lieber Wissende in der Nachbarschaft als Dumme in der Nähe


    Grüße aus der Wetterau
    Charly

  • Ungeachtet der Frage, ob 8,23€ für eine ungelernte Tätigkeit gerecht sind oder nicht, WAS rechtferigigt die Erhöhung auf 16.xx€ ?
    Rechne deinen Stundelohn mal hoch.....!!!(Icl. Schichtzulagen.....)


    .. hab vollstes Verständnis für deinen Ärger! ... Es sieht in diesem Fall ja so aus, dass diese Leute nicht von 8.23 €. auf über 16 €. klettern wollen, sondern von 13+ €. auf über 16 €. ... Ich finde diese Forderung einfach überzogen. Im übrigen bedienen wir uns doch alle eines Systems, in dem z.B. bei AMAZON oder ZALANDO Stundenlöhne von 7,01 €. gezahlt werden. Wer denkt da schon großartig drüber nach. Dabei sind gerade diese Leute wirklich die armen Schweine der Nation. ... Fazit: streiken ausdrücklich ja, aber nicht für Lohnsprünge von um die 20% bei einem Job, der angelernt werden kann und schon mit über 13 €. vergütet wird. ...

    Wenn Gott gewollt hätte, dass

    ich anderen in den Arsch krieche, wäre ich ein Zäpfchen geworden

    Einmal editiert, zuletzt von stxWerner #829 ()

  • Ein Vater der den ganzen Tag arbeitet sollte seine Familie ernähren können, sich einen Ferseher etc. leisten können.
    Es spielt keine Rolle ob er 8€ oder 80€ je Std. kriegt - er muß ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen ohne das er zusätzliche Stütze benötigt.
    Bedenkt man, was allein an Steuern und Miete weggeht darf bei 10€/Stunde der Kühlschrank und die Waschmaschine nicht gleichzeitig den Geist aufgeben - schon gar nicht vor dem Urlaub.

  • s Auch mit Hilfe der Gewerkschaft. Und der Streik kommt ja nicht von heute auf morgen, sondern hat ja eine längere Vorlaufzeit.


    Klar. Der Streik wurde um 4 Uhr Morgens bekannt gegeben. (So viel zum Thema Vorlauf). Und ja: Wenn mein Jahresurlaub kaputtgestreikt wird dann ist das "Entsolidarisierung"


    Wobei ich als Unternehmer bekennender weise was gegen Gewerkschaften habe (IMHO sind sie am Ende unsozial).
    Wir kommen in meiner Firma auch ohne prima aus, was ich in Firmen anderer Grösse auch schon anders gesehen habe.


    Vieleicht zur Klarstellung: Ich habe geserell nichts gegen Gewerkschaften aber die Auswirkungen (vor allem Finanziell) auf die Streikbetroffenen sind einfach ein absolutes No-Go.:-?

    Gruss Andi


    "Früher hatten wir 5ex, Drugs and Rock'n Roll. Heute haben wir Rauchverbot, Frauenquote und Laktoseintoleranz!"(H.E. Balder)