Für und wider Elektro-Kutsche

  • Hallo Exilant,
    hinkt dein Vergleich nicht etwas? [...] Da läuft die Technik mit den Wirtschaftsfaktoren(Investition,Umsatz,Gewinn.....) parallel. [...] Bei unserer heutigen Gesellschaftform ist es doch eine der ersten Fragen (wer finanziert = wer verdient).
    Hätte man dieses Thema nach Pro/Contra Argumenten abgearbeitet bevor die Frage gestellt wurde: "Wem nützt es", wären zuerst Ladestationen errichtet worden.


    Das dass Thema E-Mobilität in diesem Lande ziemlich vergurkt wurde: Geschenkt. Das würde ich nicht bestreiten wollen. Und das "qui bono" ein Tabu ist wollte ich auch nicht sagen. Aber es darf nicht am Anfang stehen.


    Wenn ich beim Thema E-Mobilität in der augenblicklichen Situation "Wem nützt es" frage, so müsste man zu dem Schluss kommen, dass Elon Musk das Problem der enormen Schadstoffbelastungen in den großen Ballungsräumen erfunden hätte. Dem ist aber nicht so. Er hat das Problem nicht erfunden, sondern erkannt. Er möchte aber von dessen Lösung profitieren. Das ist nicht verwerflich. Allerdings tut er das mit total untauglichen Mitteln. Er ist - böse ausgedrückt -ein Kriegsgewinnler (vielleicht) und beglückt mit Hilfe seiner Geldverbrennungsmaschine eine überschaubare Schar von Gläubigen mit absurd teuren Fahrzeugen mit fragwürdigem Öko-Footprint. Frage ich also "qui bono" komme ich u.a. auf Musk. Aber das ist nicht mal die halbe Warheit. Die Antwort hilft nicht weiter.

  • ...Das Auto wurde auch zuerst erfunden, als es sich etablierte, kamen erst die Tankstellen. Warum sollte das bei E-Autos anders sein?


    Als das "Auto" erfunden wurde, gab es noch keine Politik, die genau diese Art der Fortbewegung unbedingt durchsetzten und bestimmte Mindeststückzahlen dieser Fahrzeuge zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Strasse haben wollte.

  • Du wirst staunen, aber heute haben wir eine Politik, die zwar mit irgendwelchen Soll-Quoten bis zum Tag X um sich geworfen, aber im Grunde alles dafür getan hat, dass die E-Mobilität gegen die Wand fährt. Die halbherzigen Aktionen und Bekenntnisse übernehmen dabei lediglich Alibi-Funktion, während man quasi der Deutschen Autoindustrie, die ums Verrecken am Verbrenner festhalten wollte, und deren Lobby den Arsch geküsst hat.
    E-Mobilität ist in Deutschland so lange nicht gewollt, wie es die deutsche Autoindustrie nicht will.
    Aber so nach und nach haben die deutschen Autobauer in 2018 wohl kapituliert bzw. sind eingeknickt.


    Attraktivierung der E-Mobiltität durch unsere Bundesregierung hat bisher jedenfalls praktisch nicht stattgefunden bzw. wurde in so homöopathischen Dosen verteilt, dass es nichts gebracht hat. Lippenbekenntnisse ohne Konsequenzen.
    Jetzt auf einmal wird seitens der Auindustrie richtig Geld in Hand genommen und Konzepte entwickelt für mehr als nur Alibi- und Flottenverbrauchsquotenfahrzeuge. Sie hecheln zwar hinterher, aber ich habe noch Hoffnung. Plötzlich wird mit Macht an Infrastruktur gerbeitet, ganze Ladeparks an die Autobahnen gepflastert (Ionity = Projekt der deutschen Autobauer + Ford).


    Ich bin ja gar nicht dafür, die Verbrenner auf unseren Straßen auszurotten. Nein, ich bin für Vielfalt und ich bin auch dafür, dass Diesel aller Generationen weiterhin das dürfen, was sie auch schon bei ihrem Neukauf durften. So eine Art Bestandsschutz. Die würden dann von selbst mit der Zeit weniger werden und durch neuere, umweltfreundlichere Generationen ersetzt werden. Und das müssen nicht zwingend nur Stromer sein.
    Man gebe der Industrie Werte für Neuzulassungen von Modellen vor (und überwache das dann zur Abwechslung auch - aus bekannten Gründen vielleicht auch mal ohne Vertrauensvorschuss....) und dann werden sie schon zusehen, dass die Konzepte entwickeln. Eines davon würde sicherlich das E-Auto sein/werden. Zumal man an attraktiveren/lukrativeren Märkten als dem deutschen eh nicht umhin kommt, was Elektrisches anzubieten.


    Aber man kann der Elektromobiltät den Weg ebnen, ohne die anderen Antriebsarten auf die Schnelle hinzurichten. Ionity ist da schon ein guter Weg. Infrastruktur, die manchen Zweifler überzeugt. Fahrzeugkonzepte für Stromer, die nicht auf einem umgebauten Verbrenner bestehen und gleich als Basis für mehrere Baureihen stehen können (VW arbeitet dran). Das macht die Fahrzeuge bezahlbar(er). Batterieproduktion und vor allem auch -entwicklung im eigenen Land.....damit wir Möglichkeiten haben, anderen zu zeigen, wie's geht, und uns nicht von anderen Chinesiern und Koreanern als Zulieferern abhängig machen. Auch das wird mittlerweile, wenn auch etwas spät, auf den Weg gebracht. Forschen, dass wir die Ladezeiten verkürzen und Reichweiten verlängern und so manchen Diesel-Fahrer gewinnen können, wenn die unbestrittenen Nachteile des E-Autos nach und nach immer weniger werden.


    Eines ist aber wichtig, wenn wir auf Vielfalt der Antriebskonzepte bauen: Es muss dann Schluss sein mit irgendwelchen unrealistisch geschönten Werten. Nein, die sind nicht seit dem Dieselskandal und seit der Einführung von WLTP Vergangenheit. Wenn ich da sehe, was für Verbrauchwerte man uns da schon wieder für Plug in Hybride unterjubelt, könnt' ich kotzen. Der Beschiss geht nämlich schon wieder los.

  • Erklär mir das mal, ich verstehe es nicht. Das Auto wurde auch zuerst erfunden, als es sich etablierte, kamen erst die Tankstellen. Warum sollte das bei E-Autos anders sein?


    Hallo Olli,
    das E-Auto ist doch keine Pionierleistung wie vor über Hundert Jahren als das erste benzinbetriebene Automobil die Welt eroberte. Das E-Mobil zu etablieren,mal einfach gesagt,ist eine organisatorische Aufgabe.
    Erstaunlich dass man die gleichen Fehler wie beim "ersten mal" macht.-%-

  • Hannes, da ist meins wohl noch nicht bei, aber die Verrückten die es gar nicht abwarten können haben schon ne Sternfahrt nach Zeebrügge organisiert, um zu sehen wie ihr Auto vom Schiff fährt. :twisted: -gaga-


    Die nächsten Model 3 warten aber schon auf die Glovis Symphony.



    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Immer noch werden Zusammenhänge konstruiert wo keine sind....


    Klar ist der "schmutzige" Kobaltabbau schlecht. Er hat nur mit dem Elektroauto so viel zu tun wie ein Braunkohlekraftwerk mit ner Waschmaschine.


    Also, noch einmal: "Schmutzige" Stromgewinnung ist schlecht, unabhängig davon, wofür der Strom verwendet wird.


    "Schmutziger" Rohstoffabbau ist schlecht, unabhängig davon, wofür die Rohstoffe verwendet werden.


    Solche Zusammenhänge zu konstruieren wo keine sind ist eine äußerst beliebte Methode, gegen irgend etwas Stimmung zu machen ("argumentieren" wäre schon zu viel der Ehre). Und immer noch fallen viele darauf rein ... Schade.


    Grüße, Michael

  • Gerade war auf RTL2 der Bericht über den eCannonball. Kann man auf RTL Now nochmal ansehen.

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Wiesbadener Kurier vom 18.04.2019, Wirtschaft, Seite 7 :
    E - Autos als Klimasünder von Physikprofessor Christoph Buchal, IFO-Institut.
    Tesla Modell 3 stößt bis zu 181 Gramm CO² aus .....

  • Wiesbadener Kurier vom 18.04.2019, Wirtschaft, Seite 7 :
    E - Autos als Klimasünder von Physikprofessor Christoph Buchal, IFO-Institut.
    Tesla Modell 3 stößt bis zu 181 Gramm CO² aus .....


    Was der Hans-Werner "Un"sinn so von sich gibt, und vor allem welche Quellen der benutzt, sollte vor dem herausposaunen hinterfragt werden ...
    FOCUS Online: Ifo-Institut rechnet E-Autos schlecht – und macht dabei viele Fehler :roll:

    Mein Verhalten ist oft taktisch unklug, aber dafür emotional notwendig!


    - STOC Germany #1363 -